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Verwirrung über Buttolos Äußerungen in Korruptionsaffäre

"Aus erster Hand" und doch nichts gewusst

Sachsens Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) sorgt in der sächsischen Korruptionsaffäre für Verwirrung. Nachdem Buttolo zunächst gesagt hatte, dass die Polizei nichts über eine Bedrohung von Journalisten wisse, teilte sein Ministerium am 13. Juni auf Anfrage mit, der Minister habe in einem Fall Informationen "aus erster Hand" erhalten. Sie seien ihm persönlich angetragen worden. Jedoch habe er "zunächst nur aus der Presse" von den Drohungen erfahren. Ein "Spiegel"-Korrespondent sagte in einem Interview, er sei von einem Bauunternehmer bedroht worden.

Im ARD-"Morgenmagazin" hatte Buttolo am 13. Juni gesagt, die Polizei habe keine eigenen Erkenntnisse über die mögliche Bedrohung von Journalisten. Auch seien keine Mitarbeiter seines Ministeriums bedroht worden. Buttolo hatte am Dienstag darauf verwiesen, dass Journalisten genauso wie politisch Handelnde, Mitarbeiter des Innenministeriums, Staatsanwälte und Polizeibeamte gefährdet seien.

Detaillierte Angaben zu den Drohungen machte der betroffene Journalist inzwischen selbst. Steffen Winter, Sachsen-Korrespondent des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", sagte im "Deutschlandfunk", er sei bei seinen Recherchen von einem "Leipziger Bauunternehmer" bedroht worden. Dieser soll in undurchsichtige Immobiliengeschäfte mit hochrangigen Lokalpolitikern verwickelt gewesen sein. Der Mann habe gesagt, "wenn ich in diese Richtung weiter recherchieren würde, dann würde er in Leipzig rumerzählen, ich hätte mich selbst auch an Kindern vergangen und ich sollte auch mal an meine Familie denken", sagte Winter dem Sender.