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Bischof Mixa sieht Streit um Familienpolitik als Erfolg

"Arbeitskräfte-Reserve für die Industrie"

Der Augsburger Bischof Walter Mixa sieht die von ihm angeheizte Diskussion über Familienpolitik als Erfolg. "Die Diskussionen waren mitunter heftig und nicht immer angenehm", sagte Mixa der Nachrichtenagentur ddp in Augsburg. Dennoch bereue er nicht, mit Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) den Streit gesucht zu haben. "Im Rückblick betrachtet hat sich der Einsatz gelohnt", so Mixa. Der Bischof hatte der Ministerin unter anderem vorgeworfen, ihre Pläne zum Ausbau der Kinderkrippen seien "vorrangig darauf ausgerichtet, junge Frauen als Arbeitskräfte-Reserve für die Industrie zu rekrutieren".

Wer Mütter dazu verleite, ihre Kinder bereits kurz nach der Geburt in staatliche Obhut zu geben, degradiere die Frau zur "Gebärmaschine". Mixa hatte mit seinen Äußerungen einen Proteststurm ausgelöst.

Ihm sei es gelungen, dem Thema Familie und Kindererziehung "wie nie zuvor" breiten Raum in der öffentlichen Debatte zu verschaffen, betonte Mixa. "Es ging und geht um die Frage, ob wir in Zukunft familiengerechte Arbeitsplätze oder arbeitsgerechte Familien haben werden, ob Konsum und Erwerbstätigkeit oder menschliche Werte wie Vertrauen, Geborgenheit und emotionale Bindung im Vordergrund stehen", mahnte der Bischof.

Das jetzt geplante Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder in den ersten Jahren nicht in eine Krippe geben, sondern selbst erziehen, sei "ein noch kleiner, aber wichtiger Schritt zu mehr Gerechtigkeit und mehr Humanität in unserer Gesellschaft".

Bislang hätten Alleinerziehende oder sozial schwächere Familien keine echte Wahlfreiheit, weil sie auf Erwerbstätigkeit angewiesen seien, um wirtschaftlich zu überleben.