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Ballack versus Löw

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Die Krönung eines Abschiedsspiels ist, wenn man sich vor dem Abschied verabschiedet, so wie Michael Ballack es getan hat. Meine ewige Theorie von der grenzenlosen männlichen Eitelkeit wird wieder einmal bestätigt, denn ein in seiner Ehre gekränkter Mann kann alles, nur nicht nachgeben.


Ballack versus Löw

Es ist aber damit zu rechnen, dass Ballacks Geist über dem Stadion schwebt, in dem das Spiel Deutschland gegen Brasilien stattfindet. Wir müssen uns also nicht wundern, wenn die deutsche Elf haushoch verliert.

Damit wäre Jogi Löw eine wunderbare Ausrede für den desolaten Ausgang des Spiels frei Haus geliefert, denn egal, was schief geht, Schuld ist der Geist vom ehemaligen Mannschaftskapitän!

Es wird gemunkelt, dass Löw sich eine Ballack-Voodoo-Puppe besorgt hat, um dem Schlimmsten vorzubeugen. Seit Wochen sind die Stecknadeln ausverkauft, der Jogi hat also einiges vor.

Vor dem Spiel wird ein im Exorzismus erfahrener katholischer Priester zum Einsatz kommen, denn man muss für alle Eventualitäten gerüstet sein. Vielleicht kommt der Papst auch höchstpersönlich vorbei, oder er wird seinen Geist über dem Stadion schweben lassen.

Wir hätten es dann mit zwei Testspielen zu tun, einem körperlichen und einem geistigen. In England finden zurzeit dermaßen viele Testspiele Polizei gegen Randalierer statt, dass das eigentliche Spiel England gegen die Niederlande abgesagt wurde.Dort wird sich der Papst natürlich nicht einmischen, denn die katholische Kirche hat den Abfall vom wahren Glauben dieser Nation noch nicht verziehen.

Im Moment scheint die britische Polizei nur als Schiedsrichter zu fungieren, aber wenn die roten Karten alle vergeben sind, wird sich in den Spielablauf eingemischt, dass den Randalierern hören und sehen vergeht! Es ist also völlig unnötig, dass sich die Jungendlichen vor allem mit elektronischen Geräten eindecken, da sie nach dem Polizeieinsatz sowieso nichts mehr davon haben.

Nun zeigt sich das Versäumnis der britischen Regierung!

Die jungendlichen Randalierer hätten frühzeitig zu Fußballhooligans ausgebildet werden müssen, dann hätte man sie in den Stadien hübsch beisammen gehabt und der Rest des Landes wäre verschont geblieben.

Hinterher ist man immer schlauer.

Der deutsche Innenminister will aus den Fehlern der Briten lernen, und erwägt, Fortbildungskurse mit dem Thema: Wie werde ich ein marodierender Fußballfan, anzubieten. Gerade im äußersten Osten unseres Landes wäre dies eine wichtige Maßnahme!

Gleichzeitig könnte man die Sehnsucht nach der alten Mauer stillen, indem man Mauern um die Fußballstadien errichtet. Die immer noch existierenden SED-Anhänger wären begeistert! So viele Mauern hätten sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können.

Damit hätte man auch Ballacks Geist vom Stadion fernhalten können, nur war das Ganze zu kurzfristig, eine Mauer saß da nicht mehr drin.

Bei den Chinesen wäre so etwas möglich gewesen, aber in Deutschland muss so eine Mauer erst alle Hürden der Bürokratie überwinden, bevor auch nur ein Stein gesetzt wird.

Hatte die Berliner Mauer überhaupt eine offizielle Baugenehmigung? Man hätte einen Kontrollbeamten einsetzen müssen, dann wäre sie gar nicht erst gebaut worden!

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