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Plan B für die Euro-Krise

Ein geordneter Staatsbankrott als Segen für die Menschen?

Andreas Popp zeigt einen Weg aus der Euro-Krise - PLAN BSelbst viele Wirtschaftswissenschaftler stoßen an die Grenzen ihres Abstraktionsvermögens, wenn es um das Thema „Geld“ geht. Man spricht auch in Expertenkreisen z.B. offen von einer Rückzahlung der Staatsschulden, die man anstreben sollte. Eine Tilgung von Krediten bedeutet aber auch immer, dass Zahlungsmittel vernichtet werden müssen und somit die Ökonomie in schwere Strudel gerät. Schon dieser Zusammenhang zaubert nicht selten Fragezeichen auf die Stirn der Sachverständigen.

Plan B: Ein geordneter Staatsbankrott als Segen für die Menschen?

Entschuldung des Staates ohne Enteignung der Bürger möglich.

Nehmen wir an, ich schufte eine Stunde im Garten eines Bekannten und Dieser „bezahlt“ mich mit einem Schuldschein, indem er ebenfalls eine Arbeitsstunde zusagt, dann ist bereits Geld entstanden. Ich könnte diesen Zettel z.B. zum Kauf eines Wirtschaftsgutes einsetzen, wenn der Verkäufer dieses „Geld“ akzeptiert. Was passiert aber, wenn irgendwann ein Besitzer die Arbeitsstunde abruft? Ganz einfach, man zerreißt den Schuldschein. Dieser Zusammenhang ist auch auf unsere „normalen“ Währungen anzuwenden, auch wenn dabei das Geld nicht durch eine Leistung entsteht (Gartenarbeit), sondern durch Bilanzverlängerung im Rahmen eines Kredites. Kurz, die Banken produzieren Zahlungsmittel aus dem nichts. Die Gruppe derer, die diese Schöpfung verstehen, wächst täglich, wenn auch oft die Konsequenzen nicht verstanden werden, die man salopp gesagt als Eigentumsberaubung bezeichnen kann.

Da die Zinsen bei der Entstehung des Kredites nicht mit geschaffen werden, geraten grundsätzlich(!) viele Menschen in eine Schuldenspirale, um diese fehlenden Mittel aufzubringen. In meinem Buch „Der Währungs-Countdown“ nehme ich dazu ausführlich Stellung. Unser Banken- bzw. Geldsystem ist darauf ausgelegt, die Pfandgüter abzugreifen, die bekanntlich jedem Kredit hinterlegt werden. Die Umverteilung von arm nach reich sollte besser von fleißig auf reich bezeichnet werden. Über Generationen hinweg hat dieses System propagiert, dass Geld arbeiten könne, aber haben Sie schon einmal eine fleißige Banknote gesehen?

Wenn mein Geld Zinsen verdient heißt das lediglich, dass ich andere Menschen ohne Lohn arbeiten lasse, eine Art Sklavenhaltung also. Was hier überzogen klingen mag, entspricht aber genau den Fakten.

Die sogenannte Griechenlandkrise, der Libyenkonflikt, Afghanistan, aber auch alle anderen heutigen Verwerfungen finden Ihre Ursache im Geldsystem. Die meisten Argumentationen der verantwortlichen Systemvertreter inkl. der abhängigen Politikdarsteller entbehren leider jeglichem Sachverstand und somit werden nur Symptome bekämpft, aber niemals die Ursache. Die grundsätzliche Folge ist eine Erhöhung des Crashpotentials.

Das Institut für Wirtschaftsforschung und Gesellschaftspolitik „Wissensmanufaktur“ arbeitet seit vielen Jahren an Lösungsmodellen aus den Gesamtverwerfungen, die systembedingt konstruiert wurden und erst seit ein paar Jahren (Lehman- Pleite) auch für „Nichtforscher“ erkennbar werden.

Die wesentlichen Bestandteile des „Plan B“ sind fließendes Geld, soziales Bodenrecht, bedingungsloses Grundeinkommen und Pressefreiheit. Auf dem Weg dorthin ist die Konvertierung von bestehenden, festverzinslichen Wertpapieren des Staates in Zahlungsmittel vorgesehen. Mit dieser revolutionären Maßnahme könnte man einen sauber kontrollierten Staatsbankrott durchführen, der die Menschen entschuldet, aber nicht enteignet. Sollten die notwendigen Gesetzesentwürfe und ein neuer Verfassungsentwurf an den bestehenden Machtstrukturen scheitern, was höchst wahrscheinlich ist, wird der Abbau des Rechtsstaates noch weiter voranschreiten, um den Fortbestand des vorhandenen Systems zu verlängern. Dann liefert das Grundgesetz Artikel 20 Absatz 4 den einzig verbleibenden Ausweg, wie er auch früher schon von Bertholt Brecht formuliert wurde: „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“.

Sollte der „Paradigmenwechsel“ (auch wenn ich diesen Begriff nicht besonders mag) auf welchem Weg auch immer Erfolg haben, hätten wir eine gute Chance, die Probleme dieser Welt zu lösen. Kriege, Elend, Tierquälerei und Umweltverschmutzung könnten schnell der Vergangenheit angehören, wenn man es wollte. Was in manchen propagandageprägten Ohren als „Traumtänzerei“ wirken mag, ist in Wahrheit eine saubere, mathematisch begründbare wissenschaftliche Ableitung, deren Vorbild die Natur ist.

Andreas Popp, INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG UND GESELLSCHAFTSPOLITIK