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Deutsche Bank - Rendite der Waffen

Wirtschaft - Rüstungsindustrie - Deutsche Bank

Das Geschäft mit der Rüstung und dem Tod blüht. Die Frankfurter Rundschau faz berichtet über Geschäfte mit WaffenDen allgemeinen Krisen zum Trotz verbucht die Rüstungsindustrie auch im Jahr 2011 horrende Zuwächse. 24% konnte der Handel mit Waffen zwischen 2007 und 2011 insgesamt zulegen. Deutschland belegt Platz drei der Rangliste, hinter Russland und dem unangefochtenen Platzhirsch USA. Das florierende Geschäft mit dem Tod anderer erklärt auch, warum die Krisen im Zweifel nicht weniger werden. Wer möchte sich schon die Lizenz zum Gelddrucken entziehen lassen? Die Frankfurter Rundschau berichtet, dass allein Deutschland 2011 Waffen im Gesamtwert von 1,206 Milliarden US-Dollar exportiert hat. Allerdings beruft sie sich auf den Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI, in dem diese Zahl nicht auftaucht. Nehmen wir diese Zahl dennoch als Grundlage, lässt sich rückschließen, dass ingesamt 13,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2011 weltweit mit dem Export von Waffen eingenommen wurden. Die 1,206 Millarden entsprechen dem SIPRI-Bericht zufolge 9% der weltweiten Exporte.

Spitzenreiter sind die USA mit 30% (4,2 Milliarden) und Russland mit 24% (3,2 Milliarden). Wobei die USA vor allem nach Asien, in den Mittleren Osten sowie Europa, und Russland vor allem nach Asien und Ozeanien geliefert haben. Griechenland hat allein 13% der gesamtdeutschen Waffen importiert, wobei Deutschland insgesamt 42% seiner Lieferungen in europäische Länder exportierte.

Besonderes Augenmerk legt der Bericht auf den arabischen Frühling, bei dem genau diese Waffen für die Unterdrückung und Tötung friedlicher Demonstranten Gebrauch fanden und finden. Allein in Syrien stiegen die Käufe um 580% im Vergleich der Zeiträume zwischen 2002-2006 und 2007-2011.

Wer sich diese Zahlen ansieht, versteht auch, warum den Massakern in Syrien gegenüber nie mehr zu vernehmen sein wird, als Lippenbekenntnisse und gegenstandslose Apelle. Russland im Besonderen verdient sich am Leid und Tod der syrischen Bevölkerung eine goldene Nase. Es hat 78% der syrischen Importe für sich verbucht. Da wird auch das Veto gegen die UN-Resolution schnell plausibel, mit dem sich Russland und China im UN-Sicherheitsrat gegen die Verabschiedung einer Resolution gestellt haben, die dem Regime des syrischen Präsidenten Baschar al Assad mit Sanktionen drohte, sollte die Gewalt gegen Zivilisten nicht eingestellt werden.

Aber nicht nur die Rüstungskonzerne verdienen direkt Geld mit Gewalt. Auch die Deutsche Bank verzeichnet mit Kriegen indirekt enorme Gewinne. Sie war Finanzier der chinesischen Ölgesellschaft Petro-China, die blutiges Erdöl in Darfur fördert. Mit den Einnahmen aus dem Öl finanzierte die sudanesische Regierung den Krieg, der 300.000 Menschen das Leben gekostet und über 2 Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht hat. Weiterhin hilft die Bank durch ihre Geschäftsbeziehungen zu dem französischen Mineralölunternehmen Total die Militärdiktatur in Burma zu finanzieren. Darüber hinaus stellt sie ihre Dienste der demokratischen Republik Kongo und dort im Speziellen dem Bergbaukonzern Anglo Gold Ashanti zur Verfügung, der langjähriger Partner von Bürgerkriegsmilizen im Nordosten des Landes war. (Quelle: Attac) Aber auch andere Banken finden sich immer wieder in Geschäften dieser Art.

Alles in Allem wird mit Krieg, Tod und Leid mehr Geld denn je verdient. Wenn nicht immense Gegenwerte zu holen sind - wie in Lybien - gibt es keinen Grund, dem Töten ein Ende zu bereiten. Jeder, der diese Geldinstitute als Bankkunde oder Bankkundin unterstützt, oder sogar direkt an Aktien verdient, macht sich zwangsläufig zum Komplizen dieser tödlichen Machenschaften.

Oliver Rückemann

Seit mehr als 11 Jahren freier Berater - Autor des Buches "Ökolution 4.0 - Wirtschaftliche und gesellschaftliche Imperative in Zeiten ökologischer und ökonomischer Krisen"

weitere Infos:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/panzergeschaeft-mit-saudi-arabien-das-geheimnis-vom-leoparden-12325.html