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Bahnindustrie für mehr "Chancengleichheit"

Verkehrswettbewerb

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) fordert mehr "Chancengleichheit" für die Schiene. Nur die Bahn könne die wirtschaftliche, ökologische und sichere Bündelung der Verkehrsströme möglich machen, sagte VDB-Präsident Dieter Klumpp am Dienstag in Frankfurt am Main. Solange der Verkehr auf der Straße nicht mit den von ihm verursachten Kosten konfrontiert werde, sollte auch die Bahn nicht einem Trassenpreis der heutigen Art unterworfen sein.

Auf Deutschlands Straßen würden heute täglich in normalen Staus von rund 1.000 Kilometer Länge 33 Millionen Liter Treibstoff verbraucht, kritisierte Klumpp. "Die von der EU bezifferten 40.000 Toten auf den Straßen und die Hunderttausenden Verletzten sprechen eine noch deutlichere Sprache." Es sei daher wenig sinnvoll, zum Beispiel für eine "automatische Führung von Lkw-Schlangen Forschungsgelder auszugeben." Der Staat müsse sich fragen, ob die von ihm vorgegebenen Verhältnisse zwischen den Verkehrsträgern Straße und Schiene diskriminierungsfrei seien, sagte der VDB-Präsident. Die Bahn werde als einziges Verkehrsmittel für den Unterhalt seiner Wege zu 100 Prozent verantwortlich gemacht werde.

Nach schweren Jahren registrierten die 79 im VDB zusammengeschlossenen deutschen Unternehmen in jüngster Zeit wieder eine erfreuliche Entwicklung, wie Klumpp sagte. Bei Bestellungen der Deutschen Bahn AG, des größten Kunden, und bei Aufträgen aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland gebe es "interessante Signale" . Nach VDB-Angaben erzielten die Mitgliedsunternehmen im Jahr 2000 einen Umsatz von 15,8 Milliarden (1999: 13,9) Mark. Die Zahl der Arbeitsplätze sei trotz neuer Mitgliedsbetriebe aber um drei Prozent auf 32.939 gesunken.

Probleme bereite der Branche nach wie vor der Preisverfall für rollendes Material und für Ausrüstungen in Deutschland. Dies führe bei der Fertigung von Güterwagen zu einer Produktionsverlagerung in osteuropäische Länder. Auch seien von der DB Netz noch nicht genügend Verträge für Streckensanierungen vergeben worden, da es bei der Bahn AG Engpässe bei den Planungskapazitäten gebe.