"Keiner will einen Rechtsstreit, aber wenn man Opfer illegaler Aktivitäten wird, gibt es einen Zeitpunkt, ab dem man sich verteidigen und Maßnahmen ergreifen muss", sagt Cary Sherman, Präsident der RIAA.
Der Schritt der US-Musiklobby ändert den Fokus der Verfolgung von File-Sharing-Unternehmen hin zu Usern von File-Sharing-Programmen, welche die RIAA für den Rückgang bei den CD-Verkäufen verantwortlich macht. File-Sharing-Firmen hingegen bestünden darauf, dass die Klagen keine negativen Auswirkungen auf den Gebrauch ihrer Dienste haben würden, so die Zeitung. "Nur eine kleine Anzahl von Usern dürfte sich von diesen Methoden abschrecken lassen.", hält Wayne Rosso, Präsident von Grokster dagegen. Die große Mehrheit werde sich nicht dafür interessieren.
Die RIAA hat nach eigenen Angaben keine Daten von den verklagten Usern preisgegeben, in den meisten Fällen seien ihr selbst Name und Adresse der Betroffenen bekannt. In San Francisco sei beispielsweise ein User namens Tom Burke verklagt wroden, der über 2.100 Files verbreitet haben soll, unter anderem Songs von George Clinton, Blue Oyster Cult, Madonna und Mary J. Blige.
Die meisten Angeklagten dürften zum aktuellen Zeitpunkt allerdings noch nichts von der Aktion wissen, so Glenn Peterson, Anwalt bei der kalifornischen Kanzlei McDonough, Holland & Allen. Bis ein Betroffener eine gerichtliche Vorladung erhalte, vergingen mindestens ein bis zwei Tage, so Peterson weiter.