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1500 Demonstranten in Salzburg gegen Weltwirtschaftsforum

Globalisierung

Gegen das in Salzburg tagende Weltwirtschaftsforum für Osteuropa haben am Sonntag nach offiziellen Angaben rund 700 Menschen in der Mozartstadt demonstriert. Nach Angaben des Unabhängigen Medienzentrums "indymedia" versammelten sich am Sonntag zum Auftakt des Wirtschaftsforums 1500 Menschen auf dem Bahnhofsvorplatz von Salzburg, um gegen die Globalisierung zu demonstrieren. Zu Ausschreitungen ist es nach Angaben der Polizei nicht gekommen. Hunderte von Sicherheitskräften waren im Einsatz, über der Stadt kreisten Polizei-Hubschrauber. Die Umgebung zu dem Kongresszentrum, wo bis Dienstag 620 Teilnehmer aus 44 Ländern über die geplante Erweiterung der Europäischen Union debattieren, wurde weiträumig abgeriegelt. Teilnehmer der Demonstrationen berichten von einem äußerst harten Vorgehen der Polizei. Laut "indymedia" wurde ein Demonstrant "von mehreren Beamten umringt und mehrere Minuten gewürgt, bis ihm das Blut aus dem Mund rann." Rund 500 Protestierer wurden von der Polizei eingekesselt.

Schon im Vorfeld der Tagung des WEF in Salzburg versuchte die Exekutive laut "indymedia" durch massive Einschüchterungsversuche anwesende JournalistInnen an einer unabhängigen Berichterstattung zu hindern. Am Freitagabend kam es zum ersten Vorfall rund um einen Fotojournalisten aus Berlin, der mit seiner Digitalkamera eine Personenkontrolle einer Polizeisondereinheit dokumentieren wollte. Trotz seines international anerkannten Ausweises des Deutschen Presseverbands wurde er von der Polizei festgenommen, verhört und bedroht. Weitere Journalistinnen und Journalisten sollen am Samstag von der Polizei eingeschüchtert worden sein. Mehrfach wurde Bildmaterial gelöscht. Am Samstag soll ein Demonstrant von einem Polizisten mit einer gezogenen Dienstwaffe bedroht worden sein.

Das Weltwirtschaftsforum für Osteuropa begann am Sonntag nachmittag. Bis Dienstag wollen 620 Teilnehmer aus 44 Ländern über die geplante Erweiterung der Europäischen Union (EU) beraten. Auch soll die Lage auf dem Balkan thematisiert werden. Erwartet wird unter anderem NATO-Generalsekretär George Robertson.