Am 2. Dezember wurde Hayyan Nayyuf, ein Bruder des Journalisten, auf offener Straße überfallen. Zwei weitere Brüder, Mamdouh und Amjad, beide Lehrer an staatlichen Schulen, wurden die Stellen ohne Begründung gekündigt. Am 7. November drohten syrische Behörden mit der Ausweisung der Familie Nayyuf, sollte sie nicht innerhalb von 15 Tagen die Äußerungen Nizar Nayyufs öffentlich dementieren. Gleichzeitig beschlagnahmte der syrische Staat die Grundstücke der Familie Nayyuf. Am 26. November wurde die Telefonverbindung der Familie gekappt. Seitdem sind die Nayyufs von der Außenwelt abgeschnitten.
Nizar Nayyuf wurde 1992 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte über Menschenrechtsverletzungen während der Wahlen im Jahr 1991 berichtet. In Mai 2001 ließ man den Journalisten frei. Im September 2001 wurde erneut ein Haftbefehl wegen seiner kritischen Äußerungen im Ausland gegen ihn erlassen. Ihm drohen in Syrien fünf Jahre Haft.
Nizar Nayyuf war 1998 bereits Träger des Menschenrechtspreises von Reporter ohne Grenzen. Im Oktober 2001 hat ihn die Zeitung Die Woche mit ihrem Preis für verfolgte Schriftsteller ausgezeichnet. Im Jahr 2000 erhielt er den Guillermo Cano World Press Freedom Preis der UNESCO und die “Goldene Feder der Freiheit" der World Association of Newspapers.