Indien lässt erstmals genmanipulierte Baumwolle zu
Bald nur noch Gentech-Baumwolle und -Essen?
Genmanipuliertes Bt-Saatgut enthält ein Bakterium, das Baumwolle gegen Pestizide resistent macht. Der weltgrößte Saatgut-Produzent Monsanto übt seit Jahren Druck auf Indien aus, genmanipulierte Saaten zuzulassen. Das Unternehmen hat bereits einige große indische Saatgut-Konzerne gekauft, um genmanipulierte Saaten zu fördern, wenn der Zeitpunkt, da die Regierung die Genehmigung dafür erlässt, gekommen ist.
Experten vermuten, dass bäuerliche Großbetriebe zu genmanipulierten Sorten greifen werden und befürchten gleichzeitig, dass in wenigen Jahren ein Großteil der weltweiten Baumwollbestände genmanipuliert ist. So sind bereits 90 Prozent der US-Baumwolle gentechnisch verändert, auch Südafrika, Argentinien und andere große Exportländer sind seit den vergangenen drei Jahren dem Trend gefolgt.
In Indien stehen sich nun Befürworter und Kritiker der Entscheidung für die Freisetzung von Bt-Baumwolle gegenüber. Sprechen Opponenten von einem "Skandal" und befürchten einen "Rückschritt in die wirtschaftliche Kolonisation durch Saatgutkonzerne", ist die Reaktion der GM-Befürworter: "Indien hat sich letztendlich in die Gruppe der fortschrittlichen Nationen eingefunden, indem es der Verwendung des ersten Biotech-Saatgutes für Farmer zugestimmt hat."