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Grünes Band geht an die Länder

Deutsch-deutsche Grenze

Die Bundesregierung wird ihre Flächen auf dem ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen unentgeltlich den Ländern übertragen. Betroffen sind zwei Drittel der Gesamtfläche des so genannten Grünen Bandes. Damit setze die Bundesregierung den Koalitionsvertrag um und schaffe die entscheidende Grundlage für den Schutz des Grünen Bandes, begrüßte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Entscheidung. Hätte die Bundesregierung die bislang bundeseigenen Flächen an private Investoren verkauft, wäre die einmalige Vielfalt dieses Naturraums rasch zerstört worden.

"Jetzt sind die Bundesländer gefragt, die Steilvorlage der Bundesregierung aufzunehmen und diese einzigartige Perlenkette wertvollster Biotope für die Zukunft zu sichern", kommentierte Angelika Zahrnt, Vorsitzende des BUND.

Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) gab den Beschluss am Dienstag auf einer internationalen Tagung des Bundesamts für Naturschutz in Bonn bekannt. Bundesfinanzminister Hans Eichel habe ihm zugesagt, dass die Flächen an die Bundesländer übertragen werden könnten.

In einer Studie hatte der BUND im vergangenen Jahr den hohen naturschutzfachlichen Wert des knapp 1400 km langen Grünen Bandes dokumentiert. Demnach sind noch rund 85 Prozent der Fläche intakt, das heißt nicht durch Landwirtschaft oder Verkehrswege zerstört. Knapp die Hälfte der Fläche besteht aus Biotoptypen, die von der Roten Liste als gefährdet eingestuft werden, darunter Halbtrockenrasen, Zweigstrauchheiden und orchideenreiche Buchenwälder. In diesen Biotopen haben zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten Unterschlupf gefunden, vom Frauenschuh über den Eisvogel bis zum Fischotter.