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Mehr Sozialhilfeempfänger im erwerbsfähigen Alter

Anzahl seit Einführung verdreifacht

Immer mehr Sozialhilfeempfänger in Deutschland sind im erwerbsfähigen Alter. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Berlin mitteilte, waren Ende vergangenen Jahres 1,68 Millionen Empfänger der Hilfe zum Lebensunterhalt zwischen 15 und 64 Jahre alt. Fast eine Million von ihnen galten als erwerbsfähig und standen dem Arbeitsmarkt damit potenziell zur Verfügung, sagte der Präsident des Bundesamts, Johann Hahlen. 430 000 Personen hätten wegen häuslicher Verpflichtungen, Krankheit, Behinderung oder Arbeitsunfähigkeit hingegen keiner Erwerbstätigkeit nachgehen können. Insgesamt habe sich laut Hahlen der Anteil der Bevölkerung, der Sozialhilfe beansprucht, seit ihrer Einführung im Jahr 1962 mehr als verdreifacht.

Im Durchschnitt werde Sozialhilfe 17 Monate lang bezogen. Mit 2,76 Millionen Personen waren Ende 2002 rund 3,3 Prozent der Bevölkerung auf entsprechende Hilfe angewiesen. Die Kommunen gaben dafür 8,8 Milliarden Euro aus. Neben der Sozialhilfe im engeren Sinne bezogen 1,56 Millionen Personen von den Sozialämtern eine "Hilfe in besonderen Lebenslagen". Sie wird etwa bei Krankheit oder als Hilfe zur Pflege gezahlt.

Von den hierfür aufgewendeten Mitteln in Höhe von mehr als 13 Milliarden Euro entfielen allein neun Milliarden Euro auf Eingliederungshilfen für Behinderte. Wie Hahlen betonte, gebe es bei den Beziehern von Sozialhilfe einige "bemerkenswerte" Verschiebungen: "sehr viel mehr Kinder, weniger alte Menschen, mehr ausländische Personen und deutlich weniger Frauen". So habe sich der Ausländeranteil von drei Prozent im Jahr 1965 auf 22 Prozent im Jahr 2002 erhöht. Der Frauenanteil sei im selben Zeitraum von 67 auf 56 Prozent gesunken. Allerdings habe sich der Anteil der Kinder unter 18 Jahren von 32 auf 37 Prozent erhöht. Über 65-Jährige machten vergangenes Jahr nur noch einen Anteil von 7 Prozent an den Sozialhilfeempfängern aus (1965: 28 Prozent.