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Aktionen für internationalen Einfluss eines friedlichen sozialen Europas

Antikriegstag 2004

Mit Friedensfesten, Ausstellungen, Konzerten, Demonstrationen, Kranzniederlegungen, Gedenk- und Diskussionsveranstaltungen wird in zahlreichen Städten der Antikriegstag begangen, der an den Beginn des 2. Weltkriegs am 1. September vor 65 Jahren erinnert. Weit über 150 Veranstaltungen zum Antikriegstag listet das Netzwerk Friedenskooperative in diesen Tagen auf.

Die lokalen Veranstaltungen von Ende August bis Mitte September werden von Friedensinitiativen, Gewerkschaften, Globalisierungskritikern und Flüchtlingsinitiativen getragen. In Aachen wird am 1.9. der traditionelle "Aachener Friedenspreises" an die türkische Menschenrechtsanwältin Eren Keskin und die Petersburger Soldatenmütter verliehen.

Neben dem Irak- und Afghanistankrieg und den Interventions-Doktrinen von USA und NATO werden bei den Antikriegstags-Aktionen vor allem der Israel/Palästina-Konflikt und die Rolle Europas thematisiert. Massiv kritisieren die Friedensinitiativen den "militärischen" Teil der EU-Verfassung, der die Europäische Union auf Aufrüstung und eigene weltweite Interventionsfähigkeit festlegt. Zwischen dem 1. und 5. September finden in vielen Orten Passantenbefragungen zur EU-Verfassung statt.

Im Aufruf des DGB heißt es dazu: "Für den Deutschen Gewerkschaftsbund steht die Europäische Union in der Verantwortung, alle zivilen Möglichkeiten der Friedenserhaltung und Kriegsvermeidung auszuschöpfen, um drohende als auch vorhandene Konflikte politisch zu lösen. In Anbetracht zahlreicher kriegerischer Auseinandersetzungen und der Bedrohung durch den internationalen Terrorismus muss Europa dieser Verantwortung gerecht werden." Ein starkes "Gegengewicht" zum imperialen Kurs der verbliebenen Supermacht USA kann Europa nach Ansicht der Friedensgruppen nur mit der Stärkung der zivilen Komponente und einer Politik der fairen Kooperation zu den Ländern des Südens und gerade auch zur islamisch-arabischen Welt werden.

Mit Hinweis auf die aussichtslose Praxis der Bekämpfung von Terrorismus durch Krieg z.B. im Irak, Afghanistan, Tschetschenien wie in Israel/Palästina wird der Ausstieg aus der Gewaltspirale und die Hinwendung zu friedlicher Konfliktbearbeitung und globaler Gerechtigkeit gefordert.

Die aktuelle Situation im Irak, auch gerade die bisher erfolgreiche Intervention von Großayatollah Sistani (und anderen) im Konflikt um Nadschaf, gibt nach Ansicht der Friedenskooperative der Forderung nach einem sofortigen Abzug der Besatzungstruppen Recht. Die konstruktivere Möglichkeit für die Menschen im Irak liegen für die Friedensorganisation eher in eigenverantwortlicher politischer Gestaltung mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft als in Besatzung und wirtschaftlicher Ausbeutung durch fremde Mächte.