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Schließung des "Kriegsflughafens Spangdahlem" gefordert

Kampfflugzeug-Absturz

Angesichts des Absturzes eines F-16 Kampfflugzeugs fordern Kritiker die Schließung der der US-Airbase Spangdahlem in der Eifel. "Die zum Greifen nahe Katastrophe" sei den Menschen in Oberkail zum Glück erspart geblieben, als am 14. September das Kampfflugzeug "nur wenige Meter hinter dem Ort" in das Erdreich gebohrt habe. Dass der Pilot, der das Flugzeug per Schleudersitz verließ, auf eine Notlandung auf dem Flughafen zum Schutz der Zivilbevölkerung verzichtet hatte, empört die Kritiker des Militär-Flughafens. Wie selbst­verständlich werde hier "über Leben und Gesundheit" der Menschen in der Umgebung der Airbase Spangdahlem "hinweg gegangen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Bürgerinitiativen, Wählervereinigungen, Friedens- und Umweltgruppen.

"Wir sind auch empört darüber, wie selbstverständlich eine gehörige Schadstofffracht auf den Boden stürzen und dort ihre gefährlichen Wirkungen entfalten kann", kritisiert Heide Weidemann vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND unter Verweis auf "die Gefahr durch den hochgiftigen Treibstoff, der beim Absturz in die Umwelt gelangt ist".

Der freigewordene Treibstoff werde "über kurz oder lang die eh schon hohe Belastung der Bevölkerung mit Lärm und krebserregenden Emissionen weiter erhöhen - warum sonst laufen die US-Spezialeinheiten am Unfallort wohl in ABC-Vollschutzanzügen rum?", fragt Günther Schneider von der Bürgerinitiative Erweiterungs-Gegner Airbase Spangdahlem (BIEGAS). "Es hätte auch Munition an Bord sein können, es hätte Treibstofflager und Munitionsdepots treffen können und damit unabsehbare Folgen für die Region haben können."

Nach Auffassung von Markus Pflüger von der AG Frieden hat der Absturz "im Prinzip" das demonstriert, "was Kampfflieger andernorts bewusst und gewollt anzurichten vermögen: Tod und Zerstörung über die Zivilbevölkerung bringen - zynisch als Kollateralschaden verharm­lost".

Empört sind die Kriegsgegner außerdem darüber, "dass von deutschem Boden Kampfflieger nach Afghanistan und in den Irak starten dürfen und Leid und Tod vor allem über die zivile Bevölkerung in diesen Ländern bringen". Abstürze bei Kriegsübungen in der Eifel machten deutlich, "wie viel Zerstörungsenergie hier von der Landesregierung und der Bundesregierung mit Millionen Euro unterstützt wird", meint Andrea Emonts von der WASG Bitburg-Prüm. Mit dem Absturz sei ein Millionen Euro teures Kriegsgerät vernichtet worden. Gefahr für Mensch und Umwelt würden heruntergespielt und "die politische Bedeutung und Funktion von Kampfflugzeugen und Kriegsflughafen weiterhin verschwiegen".

"Auslöser dieser unmenschlichen kriegerischen Handlungen ist ganz offensichtlich der Kampf um die letzten Ressourcen an fossilen Energien", so Weidemann. "Es ist höchste Zeit, dass unsere Region ihre Ressourcen an erneuerbaren Energien einschließlich Einspar- und Effizienztechnologien voll in Wert setzt." Die Airbase Spangdahlem sei dagegen weder zukunftsfähig noch in der Lage, die Sicherheit zu erhöhen. "Stattdessen brauchen wir Konversion, um mehr und sinnvolle Arbeitsplätze in der Region zu schaffen."