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Europaparlamentarier unterstützen günstige "Roaming"-Tarife

"Horrende Minutenpreise"

Die Europaparlamentarier wollen mit ihren Handys billiger aus dem Ausland telefonieren können. "Horrende Minutenpreise" von 0,58 bis 5 Euro wollen die Parlamentarier "nicht länger akzeptieren". Deswegen unterstützte der europäische Industrie-Ausschuss am 12. April mit großer Mehrheit einen von der EU-Kommission vorgeschlagenen "Euro-Tarif". Dieser kappt die Gebühren auf höchsten 40 Cent pro Minute – egal, von wo aus Sie innerhalb der EU telefonieren. Auch die Verbraucher sollen von der Neuregelung profitieren. Die gesalzene Handyrechnung nach dem Urlaub im Ausland soll ab diesem Sommer der Vergangenheit angehören.

Momentan sieht es nach Auffassung des Europaparlaments für Reisende noch ziemlich düster aus. Je nach Vertrag fielen die Gesprächspreise aus dem europäischen Ausland gesalzen aus: 0,58 bis 5 Euro pro Minute kassierten die Mobiltelefonanbieter von ihren Kunden, die aus einem ausländischen Netz heraus telefonieren. "Damit zahlen die geschätzten 147 Millionen europäischen Bürger, die von diesem Service Gebrauch machen, im Durchschnitt fünf Mal so viel, wie den Firmen an Kosten entstehen", teilte das Parlament mit.

Ein bisschen zu leicht verdientes Geld, finden die Europaparlamentarier. "Immerhin springen dadurch Summen von 8,5 Milliarden Euro im Jahr für die Mobilfunkbetreiber heraus. Das entspricht etwa 5,7 Prozent der Gesamteinnahmen in diesem Wirtschaftszweig."

Deswegen stimmten die Abgeordneten am 12. April im Industrie-Ausschuss mit großer Mehrheit für günstigere Roaming-Tarife, die die Europäische Kommission im Juli des vergangenen Jahres vorgeschlagen hatte. Zuvor jedoch gab es ein verbissenes Ringen zwischen den Parlamentariern, die versuchten, zwischen den Interessen der Unternehmen und jenen der Verbraucher zu vermitteln. Die größten Fraktionen des Parlaments, die Sozialdemokraten und die Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und europäischer Demokraten, unterstützten schließlich beide den Euro-Tarif – zu Gunsten der EU-Bürger.

Nach dem Kompromiss über den parlamentarischen "Roaming"-Bericht "war die Freude auf Seiten der Parlamentarier groß", heißt es in einem Bericht des Europaparlaments.

Die "Roaming"-Gebühren würden fallen. Das sei ein bedeutender Erfolg "für europäische Verbraucher" und eine klares Signal an Europas Telefon-Industrie, sagte der österreichische EU-Abgeordnete und Hauptberichterstatter Paul Rübig von der Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und europäischer Demokraten das Wahlergebnis.