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Dampf für Nestlé

Bundesregierung spendiert Industrie 700.000 Euro für Abwärmenutzung

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Die Georg Fischer Automobilguss GmbH in Singen (Baden-Württemberg) möchte für den Nahrungsmittel-Konzern Nestlé Dampf erzeugen. Bei dem Unternehmen entsteht beim Schmelzprozess zur Erzeugung von Flüssigeisen Abwärme. Diese Abwärme soll nun nicht länger ungenutzt in die Umwelt abgegeben werden. Es ist geplant, mit ihrer Hilfe Dampfenergie zu erzeugen, die der benachbarte Nestlé-Konzern (Maggi) für seine Lebensmittelherstellung nutzen will. Dort dient bislang Erdgas zur Dampferzeugung, das nun eingespart werden kann, was natürlich die Kosten senkt. Folgerichtig stellt das Bundesumweltministerium fest: "Für beide Unternehmen ergeben sich daraus auch erhebliche wirtschaftliche Vorteile." Doch trotz dieser wirtschaftlichen Vorteile wollen die beiden Unternehmen die erforderliche Technik zur Umwandlung von Abwärme in Dampf offenbar nicht selbst finanzieren zu wollen. Jedenfalls kündigte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel am 17. April an, die Bundesregierung werde 700.000 Euro Steuergelder für das Projekt zuschießen. Es handele sich um ein "Pilotprojekt". Daher schieße man Geld aus dem "Umweltinnovationsprogramm" im Rahmen der BMU-Klimaschutzinitiative zu.


Die Georg Fischer Automobilguss GmbH entwickelt und fertigt Komponenten aus Guss für die Fahrzeugindustrie. Durch die hohe Temperatur beim Schmelzen des Eisens entsteht eine große Wärmemenge. Sie wird im Unternehmen bislang nur während der Heizperiode und auch dann nur zu einem geringen Anteil genutzt. Künftig soll die Abwärme ganzjährig der Erzeugung von Dampfenergie dienen, die anschließend im benachbarten Nestlé-Konzern (Maggi) verwendet wird.

"In vielen Industriebetrieben entsteht Abwärme", stellte der Minister fest. Oftmals werde sie einfach in die Umgebung abgegeben ohne die bestehenden CO2-Einsparpotenziale auszuschöpfen, weil die Energie im eigenen Unternehmen nicht gebraucht werde. "Aber Klimaschutz macht am Werkstor nicht Halt", so Gabriel. Deshalb sollten Unternehmen wie in diesem Projekt verstärkt eine Nutzung ihrer Abwärme auch in benachbarten Firmen ins Auge fassen.

Die Bundesregierung plane, weitere vergleichbare und "innovative" Projekte zur Verringerung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase mit Steuergeldern auf den Weg zu bringen.

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