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Vater eines getöteten Soldaten erhebt Vorwürfe gegen Bundeswehr

"Nur eine Floskel von Verteidigungsminister Jung"

Der Vater des in Afghanistan getöteten Bundeswehrsoldaten aus Brandenburg hat schwere Vorwürfe gegen die Führung der deutschen Streitkräfte und die Bundesregierung erhoben. "Die Soldaten werden mit schlechtem Equipment in den Krieg geschickt", sagte Michael Behlke in einem am Dienstag (28. Oktober) vorab veröffentlichten Interview der Zeitschrift "Super Illu". Für die Sicherheit der Soldaten müsse viel mehr getan werden, betonte der 45-Jährige aus Biesenthal.

Der Vater führte an, sein Sohn habe sich selbst eine schusssichere Weste von den US-Amerikanern gekauft, "weil die viel besser sind als die deutschen". Das würden alle seine Kameraden machen. Er habe auch Ohrschützer erworben, weil die nicht zur Ausrüstung gehörten, sowie eine Brille, die gegen Splitter schützt.

Behlke fügte hinzu, er habe auch schon mit Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) über die "schlechte Ausrüstung" der deutschen Soldaten gesprochen. "Doch der sagte nur, dass alles für die Soldaten getan werde." Das sei lediglich eine Floskel, wie viele Kameraden seines Sohnes ihm bestätigt hätten.

Der 25-jährige Stabsunteroffizier sowie ein drei Jahre jüngerer Kamerad waren am Montag vergangener Woche bei einem Selbstmordanschlag nahe Kundus getötet worden. Hierbei starben offenbar auch fünf afghanische Kinder. Die zwei Soldaten gehörten dem Fallschirmjägerbataillon 263 aus Zweibrücken an, wo am Freitag 700 Gäste an einer Trauerfeier für die beiden Getöteten teilnahmen.

Am 29. Apr. 2009

Selbstmordattentäter

Bei einem Anschlag in Nordafghanistan sind am Mittwoch (29. April) fünf Bundeswehrsoldaten leicht verletzt worden. Das teilte das Einsatzführungskommando in Potsdam mit. Offiziellen deutschen Angaben zufolge hatte sich am Vormittag ein Selbstmordattentäter 15 Kilometer südlich von Kundus einer deutschen Patrouille genähert und sein Fahrzeug in die Luft gesprengt. Nach derzeitigem Sachstand gibt es keine schweren Verletzungen bei den Soldaten, die mit einem Bundeswehr-Fahrzeug vom Typ "Dingo" unterwegs waren.

Der Anschlag fand parallel zu einem Besuch von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) statt, der am Morgen zu einer zweitägigen Reise in Kabul eingetroffen war.

Am 29. Apr. 2009

Zentrale Verkehrsadern absichern

Deutschland weitet seine Unterstützung für den Polizeiaufbau in Afghanistan aus. Als eines der vorrangigen Infrastrukturprojekte wurde am 15. April in der nordafghanischen Provinzhauptstadt Kundus eine Polizeizentrale für den Regionalflughafen übergeben, wie das Auswärtige Amt und das Bundesinnenministerium in Berlin mitteilten. Insgesamt ist der Bau von 33 Polizeistationen im Norden Afghanistans vorgesehen. Dafür stellt die Bundesregierung 2,9 Millionen Euro zur Verfügung.

In Kundus, wo Deutschland ein regionales "Wiederaufbauteam" unterhält, war es in den vergangenen Wochen mehrfach zu Anschlägen auf die Bundeswehr gekommen. Das neue Gebäude am Flughafen ist Teil eines Konzeptes zur Sicherung wichtiger Infrastrukturpunkte, die zentrale Verkehrsadern und Knotenpunkte absichern sollen.

Am 15. Apr. 2008