Wehrpflicht ist zur Gewinnung freiwilliger Soldaten nicht nötig
Bundeswehr
Es sei an der Zeit, die durch nichts begründeten, aber offenbar nicht auszurottenden Vorurteile gegenüber den durch die Freiwilligenannahmestellen eingestellten Zeitsoldaten endgültig aufzugeben, heißt es seit Jahren in internen Papieren der Bundeswehr. Zeitsoldaten, die gleich als Freiwillige und nicht über die Wehrpflicht zur Bundeswehr kommen, sind in Lehrgängen erfolgreicher, werden früher befördert und eher bei der Auswahl als spätere Berufssoldaten oder Fachoffiziere berücksichtigt. Dass eine Wehrpflichtarmee die "intelligentere" Armee sei, gehört nach diesen Fakten offenbar auch zu den nicht auszurottenden Vorurteilen, die Wehrpflichtbefürworter nur zu gerne verbreiten.
Die Bundeswehr gehe davon aus, dass vom männlichen Geburtsjahrgang rund 120.000 bis 150.000 potenzielle Bewerber angesprochen werden könnten, von denen sich rund 50.000 dann tatsächlich bewerben. Allerdings sind derzeit die Prüfkapazitäten in den Zentren für Personalgewinnung durch das Verteidigungsministerium künstlich begrenzt. Nur etwa 2/3 der potenziell geeigneten Bewerber (ohne Rechtsradikale etc.) können zurzeit tatsächlich zu einer Eignungsfeststellung geladen werden.
Wer vor diesem Hintergrund behauptet, so die ZKDV, die Bundeswehr finde ohne Wehrpflicht keinen geeigneten Nachwuchs, verschließe die Augen vor der Realität. Die Zentralstelle KDV fordert daher, dass die Wehrpflicht umgehend abgeschafft wird.