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Tempolimit: Umweltschützer unterstützen Gabriel

BUND und BBU nehmen zur aktuellen Debatte Stellung

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) haben die vom SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel erneuerte Forderung nach einem Tempolimit auf deutschen Autobahnen begrüßt. Der BUND erinnert Gabriels innerparteiliche Kritiker Peer Steinbrück und Frank-Walter Steinmeier daran, dass der SPD-Bundesparteitag bereits 2007 die Forderung nach einem Tempolimit beschlossen hat. Die wichtigsten Gründe: weniger Unfalltote, mehr Klimaschutz, weniger Lärm, weniger tote Tiere, besserer Verkehrsfluss, "Abrüstung" der übermotorisierten Autoflotte. Der BBU erinnert daran, dass nach vielen Umfragen die Mehrzahl der Deutschen Raserei auf den Autobahnen ablehnt.

Der BUND schreibt zum Tempolimit:

CO2-Ausstoß sinkt: Würde auf deutschen Autobahnen ab morgen ein Tempolimit von 120 km/h gelten, blieben der Atmosphäre bis 2020 mehr als zwanzig Millionen Tonnen CO2 erspart. Ein wichtiger Schritt, um das von der EU-Kommission anvisierte Ziel, bis 2020 die durchschnittlichen Flottenwerte für Neuwagen auf 95 Gramm CO2 pro Kilometer zu senken, noch zu erreichen.

"Abrüstung" der Pkw-Flotte wird gefördert: Die Einführung von Tempolimits kann wesentlich zur Entwicklung effizienterer Motoren und Sprit sparender Autos beitragen. Statt superschnelle und extrem schwere Neuwagen zu konstruieren, würden die deutschen Autohersteller motiviert, ab sofort leichte und sparsame Pkw zu bauen. Eine Gewichtsreduzierung um 100 Kilogramm vermindert den Spritverbrauch eines Pkw um etwa einen Liter. Die entsprechenden CO2-Emissionen sinken um rund 20 Gramm pro Kilometer.

Verkehr fließt besser: Ein generelles Tempolimit sorgt für gleichmäßigere Fahrtgeschwindigkeiten und verbessert so die Durchlässigkeit des Straßennetzes. Dadurch entfällt der Zwang zum Ausbau der bestehenden Straßen und Milliardenbeträge können gespart werden. Sicherheit steigt Untersuchungen haben bestätigt: die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit verringert die Zahl schwerer und tödlicher Unfälle auf Autobahnen und Landstraßen um rund ein Drittel.

Der BBU schreibt zum Tempolimit:

Ressourcen könnten gespart werden, die Umwelt würde geschont, es würde weniger Unfälle und damit auch weniger Verkehrstote geben und der Lärm für die Bevölkerung, aber auch für die Tierwelt, könnte reduziert werden.

Im Vorfeld der Pfingst- und Sommerferien betont der BBU, dass ein Großteil der Urlaubsreisenden Raser auf den Autobahnen ablehnt. "Ein gutes soziales Miteinander auf der Autobahn ist wertvoller und für alle stressärmer, als nur eine Stunde früher am Urlaubsort zu sein. Die Erholung kann so bereits auf der Fahrt beginnen", so BBU-Vorstandsmitglied Ursula Weiß.

Aus Sicht des BBU wäre ein Tempolimit ein wichtiges Mittel zur CO2-Reduktion im Straßenverkehr. Erhebliche Mengen des schädlichen Klimagases könnten eingespart werden. Grundsätzlich appelliert der BBU gerade an Urlaubsreisende, die Fahrt in den Urlaub, aber auch Dienstfahrten, mit der Bahn durchzuführen.