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Atomkraftwerk Notizen

Gundremmingen - Zwischenfall in Atomkraftwerk

Im Block C des Atomkraftwerks Gundremmingen ist es am Dienstagnachmittag zu einer Störung gekommen. Aus einem gebrochenen Sicherheitsventil traten etwa 2.200 Kubikmeter Stickstoff aus, wie Kraftwerkssprecher Manfried Lasch am Mittwoch auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur ddp sagte. 500 Arbeiter wurden zwischenzeitlich aus dem Kraftwerk evakuiert.

Block C war während der Störung abgeschaltet. Hier werden zurzeit 180 abgebrannte Brennelemente ausgetauscht.

Die Störung trat beim Test von sechs Stickstofftanks auf, die im Notfall die Kernreaktion unterbrechen sollen. Nach Angaben von Lasch geriet ein Behälter beim Betätigen der Ventile offenbar in Schwingungen. Dabei brach ein Ventil. Wegen des ausgeströmten Stickstoffs bestand Erstickungsgefahr. Deshalb mussten die Arbeiter das Gebäude verlassen. Niemand sei verletzt worden, sagte der Sprecher. Dass eine ähnliche Panne bei laufendem Betrieb des Kraftwerks passieren könne, schloss Lasch aus. Die Ventile würden im laufenden Betrieb nicht benötigt.

Am 12-07-2001

Atomkraftwerksbetreiber unter sich

Der Kauf des tschechischen Stromkonzerns CEZ kommt für Deutschlands führenden Atomkraftwerksbetreiber E.ON nur dann in Frage, wenn das umstrittene Atomkraftwerk Temelin nicht mit im Paket ist. Man sei zwar an CEZ interessiert, sagte E.ON-Sprecher Erwin Haydn der "Passauer Neuen Presse". "Beteiligungen an der CEZ, zu denen das Kernkraftwerk Temelin gehört, werden wir aber nicht kaufen", fügte er hinzu.

Wegen der Anti-Temelin-Kampagne in Bayern hatte E.ON die Stromlieferverträge mit CEZ gekündigt. Das Interesse an der Betreiber-Gesellschaft der beiden tschechischen AKW Temelin und Dukovany war von E.ON aber nie geleugnet worden. Die Prager Regierung möchte CEZ in zwei bis drei Jahren privatisieren.

In der Zentrale des Düsseldorfer Energiekonzerns sei auf Anfrage der Zeitung nun klar gestellt worden, dass E.ON als potenzieller Käufer wegfalle, wenn CEZ nur im "Gesamtpaket" zu haben wäre.

Am 15-08-2001

Atomkraftwerk Temelin

Greenpeace und GLOBAL 2000 sowie die Oberösterreichische Plattform gegen Atomgefahr forderten den Hauptausschuss des Parlaments auf, bei seiner Sitzung am Mittwoch, Außenministerin Ferrero-Waldner in ihrem Stimmverhalten zum Abschluss des Energiekapitels mit Tschechien zu binden. Es gebe sehr deutliche Signale aus dem Bundeskanzleramt, dass die Regierung das Energiekapitel bis Ende Oktober zum Abschluss bringen will. "Damit würde Österreich den letzten Trumpf im Kampf gegen Temelin aus der Hand geben", warnen Andrea Paukovits von GLOBAL 2000 und Franko Petri von Greenpeace.

Solange das Energiekapitel offen bleibe, bestehe die Chance, den Ausstieg aus Temelin zu verhandeln, meinen die Atomkraftgegner. Die Außenministerin müsse den vorläufigen Abschluss der Verhandlungen so lange ablehnen, bis das AKW dem höchsten Stand der Technik entspricht. Nach der österreichischen Bundesverfassung kann der Hauptausschuss des Parlaments Regierungsmitglieder in ihrem Verhalten auf EU-Ebene an seine Entscheidung binden. Die drei Organisationen sandten am Dienstag an alle Mitglieder des Hauptausschusses entsprechende Briefe mit zwei Anträgen zum langfristigen Ausstieg aus der Atomenergie in Europa.

Am 19-09-2001

Terrorgefahr

Angesichts der Bedrohungslage durch Terroristen müssen nach Ansicht der Umweltschutz- organisation BUND die Atomkraftwerke sofort abgeschaltet werden. Nachdem selbst Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) die veränderte Gefahr durch Anschläge eingeräumt habe, sei ein Atomgesetz inakzeptabel, das den Weiterbetrieb der Anlagen noch für mindestens 20 Jahre erlaube, erklärte BUND-Expertin Renate Backhaus am Mittwoch in Berlin.

Die Beratungen zur Atomgesetznovelle sollten gestoppt werden. Das geplante Atomgesetz basiere "auf dem sicherheitspolitischen Stand von gestern". Die Bedrohung durch mögliche Anschläge auf Atomanlagen werde von der Politik unterschätzt, warnte Backhaus. Nötig sei eine Neubewertung des Gefährdungspotenzials. Ein Ausstieg aus der Atomenergie sei innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums möglich.

Am 26-09-2001

Veba-Manager

Die deutschen Atomkraftwerke sind nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden der VEBA Oel AG, Wilhelm Bonse-Geuking, nicht sicher vor gezielten Anschlägen mit großen Flugzeugen. Bonse-Geuking, der in den 70er Jahren Leiter des Energiestabs der VEBA AG war, sagte, beim Bau der Atomkraftwerke hätten die Experten nicht damit gerechnet, dass Attentäter ein Flugzeug als Waffe gebrauchen könnten. In den 70er Jahren sei der Schutz für Atomkraftwerke lediglich auf mögliche Abstürze von Kampfflugzeugen ausgelegt worden. Hintergrund seien damals die gehäuften Starfighter-Abstürze gewesen. Wenn jedoch ein vollgetankter Passagierjet gezielt auf ein Kraftwerk stürzen würde, wären diese Sicherheitsvorkehrungen nicht ausreichend, sagte Bonse-Geuking.

Die Umweltschutzorganisation BUND hatte am Mittwoch gefordert, angesichts der veränderten Bedrohungslage durch Terroristen die Atomkraftwerke sofort abzuschalten. Dagegen hatte der Vorstandschef des Energiekonzerns RWE, Dietmar Kuhnt, für deutsche Atomkraftwerke bestehe keine Gefahr durch terroristische Flugzeug-Anschläge. Kuhnt schränkte aber ein, dass es einen hundertprozentigen Schutz für keinen Industriezweig geben könne.

Am 27-09-2001

Atomkraftwerke

In der Affäre um angebliche Manipulationen von sicherheitsrelevanten Daten im Kernkraftwerk Isar I ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Landshut wegen Urkundenfälschung. Es bestehe der Verdacht, dass die zur Erstellung eines Gutachtens an den Technischen Überwachungsverein (TÜV) weiter gegebenen Unterlagen verändert wurden, sagte der Landshuter Oberstaatsanwalt Helmut Kober. Bis jetzt liege der Staatsanwaltschaft aber nur das anonyme Schreiben an den TÜV vor, in dem gegen zwei Mitarbeiter des Kraftwerks der Vorwurf erhoben wird, dass sie vom Bundesumweltministerium angeforderte Unterlagen bewusst zurückgehalten und unvollständig weitergeleitet hätten.

Am 12-10-2001

Atomkraftwerk

Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ermittelt nach der Pannenserie im Atomkraftwerk Philippsburg jetzt wegen des Verdachts des unerlaubten Betreibens von Anlagen. Die Ermittlungen richteten sich zunächst nicht gegen konkrete Personen, sondern allgemein gegen alle Verantwortlichen im Kraftwerksbereich, so die Ermittlungsbehörde.

Den Angaben zufolge laufen die Ermittlungen unabhängig von erstatteten Strafanzeigen. Die Staatsanwaltschaft habe das Verfahren von Amts wegen eingeleitet, nachdem die Vorwürfe publik geworden waren, sagte Zimmermann. Der Behörde liegt unter anderem eine Anzeige des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz vor.

In den vergangenen Wochen waren verschiedene Sicherheitsmängel im Block 2 des Atomkraftwerkes Philippsburg bekannt geworden. Die Betreiber hatten beim Wiederanfahren des Reaktors nach einer Revision Betriebsvorschriften über die Kühlflüssigkeitsmenge und die Borsäurekonzentration in den Flutbehältern des Notkühlsystems nicht eingehalten.

Am 25-10-2001

Atomkraftwerk

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat die Frist für einen Sicherheitsbericht über das Atomkraftwerk Philippsburg I verlängert. Der ursprünglich für Mittwochabend gesetzte Termin sei auf Donnerstagabend verschoben worden, teilte das Bundesumweltministerium auf in Berlin mit. Trittin hatte den Bericht angefordert, nachdem wiederholt Mängel im Sicherheitsmanagement des jüngeren Reaktors Philippsburg II bekannt geworden waren. Haupteigner beider Anlagen ist die Energie Baden-Württemberg.

Trittin hatte am Vortag gefordert, das Management müsse für die volle Transparenz der Vorgänge sorgen. Ansonsten könnten die Atombehörden Maßnahmen bis hin zum Widerruf der Betriebserlaubnis ergreifen. In Philippsburg II seien jahrelang Vorschriften zur Flutung der vier Abklingbecken unterlaufen worden. Die Betreiber hätten damit das Risiko einer schwer wiegenden Störung in unverantwortlicher Weise in Kauf genommen.

Am 25-10-2001

Atomkraftwerk

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland verlangt von Bundesumweltminister Jürgen Trittin ein härteres Durchgreifen nach den Regelverstößen in baden-württembergischen Atomkraftwerken. Die Bundesregierung müsse nach der Serie "krimineller Verstöße" entschiedener vorgehen und den Betreibern die Erlaubnis für den Betrieb von Atomanlagen entziehen, forderte die Umweltorganisation. Die im Atomkonsens vorgeschriebenen Reststrommengen sollten dann nicht auf noch laufende Reaktoren übertragen werden können. "Gefährliche Schlampereien" dürften nicht folgenlos bleiben.

Bedrohungen der Sicherheit von innen und außen machten Atomanlagen zu einem unkalkulierbaren Risiko, so BUND-Sprecherin Renate Backhaus. Sie erneuerte die BUND-Forderung nach einem Sofortausstieg aus der Atomenergie. Die Pannenserie sei ein weiterer Beleg dafür, dass das Abschalten aller Atomkraftwerke notwendig sei. Backhaus äußerte zudem Bedenken an der Effizienz der Atomaufsicht des Bundes. Es stelle sich die Frage, warum die Bundesregierung als oberste atomrechtliche Aufsichtsbehörde die "jahrelangen Schlampereien" in Baden-Württemberg nicht bemerkt habe.

Am 30-10-2001

Atomkraftwerke unsicher

Die Umweltminister von Bund und Ländern beraten seit Donnerstag in Bremen über die Sicherheit von Atomkraftwerken und Chemieanlagen. Hintergrund ist die nach dem 11. September entbrannte Debatte über die Gefährdung der Anlagen durch mögliche Terroranschläge. Nach einer vorläufigen Stellungnahme der Reaktorsicherheitskommission (RSK) vom Oktober ist fraglich, ob deutsche Atomkraftwerke einem gezielten terroristischen Angriff mit Großflugzeugen standhalten würden.

Niedersachsen und Schleswig-Holstein wollen sich deshalb nach Angaben des Kieler Umweltministers Klaus Müller (Grüne) dafür einsetzen, dass ältere Anlagen früher als bisher geplant stillgelegt und verbleibende Strommengen auf neuere und risikoärmere Anlagen übertragen werden. Es müssten verbindliche Vereinbarungen getroffen werden, wann welche Anlagen vom Netz gehen.

Nach dem 11. September gelte "die bittere Erkenntnis", dass keine Atomkraftanlage in Deutschland gegen derartige terroristische Anschläge geschützt sei, sagte Müller im Deutschlandfunk. Die Abschaltung älterer Anlagen sei im Rahmen des Atomkonsenses schon sehr schnell möglich.

Weiteres Thema des zweitägigen Treffens ist die Windenergie. Über die Ergebnisse der Konferenz wollen die Umweltminister am Freitag informieren.

Am 29-11-2001

"Weihnachtsgeschenk für Atomindustrie"

Die Regierung spricht von "Atomausstieg", die Umweltverbände von einer Erlaubnis zum jahrzehntelangen Weiterbetrieb der deutschen Atomkraftwerke. Der Deutsche Bundestag beschloß am Freitag in Berlin mit den Stimmen von SPD und Grünen eine Änderung des Atomgesetzes. Laut Gesetzentwurf wird damit die "geordnete Beendigung" der Atomenergienutzung gesetzlich festgeschrieben. Die Atomkraftwerksbetreiber erhalten die Erlaubnis, ihre Atomkraftwerke noch über 20 Jahre am Netz zu lassen. Der BUND kritisierte, dass nach dem 11. September Sicherheit in der Politik groß geschrieben werde, allein in der Atompolitik verzichte die Regierung auf ein mehr an Sicherheit. Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW hält den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke atom- und verfassungsrechtlich für unzulässig. Greenpeace kündigte an, bei den zuständigen Landesbehörden den Widerruf der Betriebsgenehmigungen aller Atomkraftwerke zu beantragen.

Mit den Änderungen des Atomgesetzes setzt die Bundesregierung die Vereinbarung mit den Atomkraftwerksbetreibern vom 14. Juni 2000 um. Die Betreiber erhalten für ihre Atomkraftwerke Stromerzeugungskontingente, die durchschnittlichen Laufzeiten zwischen 32 und 35 Jahren entsprechen. Demnach können die neueren Atomkraftwerke noch über das Jahr 2020 hinaus betrieben werden. Der Neubau von Atomkraftwerken wird mit dem Gesetz in Deutschland verboten, ist aber von der Atomindustrie auf absehbare Zeit ohnehin nicht geplant.

Als Nachweis für die Entsorgung des Atommülls genügt künftig der Bau von Zwischenlagern an den Atomkraftwerken, ein atomares Endlager muss nicht nachgewiesen werden. Atommülltransporte in die Wiederaufarbeitungsanlagen sind noch mindestens bis zum Jahre 2005 erlaubt. Die Abtrennung des Plutonium in den Atomfabriken kann sich dann noch viele Jahre hinziehen. Für das gewonnene Plutonium sieht das neue Atomgesetz einen Zwang zum Wiedereinsatz in deutschen Atomkraftwerken vor. Die Umweltverbände sehen darin ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für den Reaktorbetrieb.

Mit der Atomgesetz-Novelle wird die Deckungsvorsorge für einen Super-GAU auf 2,5 Milliarden Euro erhöht. Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW weist darauf hin, dass dadurch noch immer weniger als 0,1 Prozent der offiziell nach einem Super-GAU erwarteten Schäden kompensiert werden können. Das Eigentum der Bevölkerung und das anderer Unternehmen sei daher nicht geschützt, wie es das Grundgesetz in Artikel 14 verlangt. Die IPPNW hält das Gesetz daher verfassungswidrig.

Vor dem Hintergrund des "Kalkar-Urteils" des Bundesverfassungsgerichts sei ein Weiterbetrieb der Atomkraftwerke auch deswegen unzulässig, weil sie nicht mehr dem "Stand von Wissenschaft und Technik" entsprächen. Außerdem sei das Risiko von Terroranschlägen auf Atomkraftwerke nach dem Urteil keineswegs ein von der Bevölkerung zu tragendes Restrisiko. Da kein Schutz gegen derartige Anschläge möglich sei, müßten die Betriebsgenehmigungen aus atom- und verfassungsrechtlichen Gründen entzogen werden.

Die IPPNW prüft derzeit eine Verfassungsbeschwerde gegen das neue Atomgesetz. Greenpeace wiederum klagt auf einen Widerruf der Betriebsgenehmigungen der Atomkraftwerke. Die Umweltverbände halten die rechtliche Lage der Atomkraftwerksbetreiber für sehr ungünstig. Die IPPNW verweist darauf, dass das Bundesverfassungsgericht die Eigentumsrechte der Atomkraftwerksbetreiber explizit drastisch eingeschränkt hat.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) beklagt, dass die Anti-Terror-Pakete der Bundesregierung "dicker und dicker werden", so die atompolitische Sprecherin Renate Backhaus. "Doch die größte Gefahr - mögliche terroristische Anschläge auf Atomanlagen - interessiert die Regierung offenbar nicht. Rot-Grün wartet nicht einmal die Ergebnisse der Reaktorsicherheitskommission ab, die eigens mit der Untersuchung der Terrorgefahren beauftragt wurde. Eine Verschiebung der Gesetzesnovelle wäre das mindeste gewesen. Denn auch die Kommission muss zu dem Schluss kommen: Nur ein stillgelegtes Atomkraftwerk ist wirklich sicher."

Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) bezeichnete in der Bundestagsdebatte die Atomenergie als "Konzept der Vergangenheit". Das "Modell der Zukunft" sei dagegen die nun eingeleitete Energiewende, die auf erneuerbare Energien und mehr Energieeffizienz setze. Es gebe bereits einen "beispiellosen Boom" bei den erneuerbaren Energien. Deren Nutzung sei auch aus Klimaschutzgründen erforderlich und sei zudem der zuverlässigste Weg, um Deutschland nicht von Energieimporten abhängig zu machen.

Trittin meint, dass kein anderes Land in Europa so schnell aus der Nutzung der Atomenergie aussteige wie die Bundesrepublik. Dabei stehe Deutschland in dieser Frage keineswegs alleine. Vielmehr befinde sich die Mehrheit der EU-Staaten "auf dem Weg raus aus der Atomenergie". SPD-Fraktionsvize Michael Müller betonte, die Nutzung der Atomenergie finde schon lange keine Mehrheit in der Bevölkerung.

Unions-Fraktionsvize Klaus Lippold (CDU) kündigte an, bei einem Regierungswechsel den "Ausstieg aus der Kernenergie" wieder rückgängig zu machen. Der Ausstieg gefährde Arbeitsplätze und sei "energiepolitisch verfehlt".

Der PDS-Parlamentarier Winfried Wolf kritisierte, die Koalition werde ihrem selbst gestellten Ziel nicht gerecht, den Ausstieg aus der Kernenergie herbeizuführen. Das Gesetz ermögliche vielmehr über vier oder fünf Legislaturperioden "ein Weiter-so" in der Atompolitik. Während dieser Zeit könnte der geplante Atomausstieg wieder zurückgedreht werden.

Am 14-12-2001

Atomkraftwerk

Bundesumweltminister Jürgen Trittin will mit einer bundesaufsichtlichen Weisung gegen Bayern die Aufklärung der Affäre um das Atomkraftwerk Isar I durchsetzen. Bayern weigere sich seit Wochen, dem Bund Einblick in Unterlagen zu gewähren und die zur Aufklärung notwendigen Fachgespräche zu führen, begründete das Bundesumweltministerium am Freitag den Schritt Trittins. Das jetzt durch die Weisung erzwungene Fachgespräch mit Unterlageneinsicht beim TÜV soll nach Ministeriumsangaben Licht ins Dunkel bringen.

Im Oktober vergangenen Jahres war durch einen anonymen Hinweis bekannt geworden, dass sich zwei Mitarbeiter des in der Nähe von Landshut gelegenen AKW Isar I verabredet hatten, bei einer Sicherheitsüberprüfung durch den TÜV Süddeutschland relevante Daten zurückzuhalten. "Bei der Abstimmung der Unterlagen mit dem TÜV müssen wir mit verdeckten Karten spielen", hieß es in dem Briefwechsel nach Ministeriumsangaben.

Trotz mehrfacher Aufforderung habe das bayerische Umweltressort bisher verhindert, dass die zuständigen TÜV-Mitarbeiter im Beisein des Bundesumweltministeriums zur ihrer Überwachungspraxis befragt werden, teilte Trittins Haus weiter mit. Auch die zur Aufklärung nötige Einsicht in TÜV-Unterlagen sei dem Bund verwehrt worden. Gleichzeitig habe Bayern auch einen im Januar versendeten Fragenkatalog des Bundesumweltministeriums bisher nicht beantwortet.

Am 10-05-2002

BUND kritisiert unzureichende Sicherung

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert, dass ein Jahr nach den Terroranschlägen in den USA die Bedrohungslage für deutsche Atomkraftwerke noch immer nicht umfassend analysiert sei. Zwar habe Bundesumweltminister Jürgen Trittin der zuständigen Reaktorsicherheitskommission damals einen entsprechenden Prüfauftrag erteilt, aber ein Ergebnis sei bis heute nicht veröffentlicht. Der BUND fordert, die Atomkraftwerke wegen ihrer unkalkulierbaren Risiken sofort abzuschalten und durch ungefährliche Energiequellen zu ersetzen. Insbesondere die ältesten Atomkraftwerke seien nicht gegen Flugzeugabstürze angelegt. Sie könnten bestenfalls dem Absturz eines leichten und langsamfliegenden Sportflugzeuges standhalten.

Ein Zwischenbericht der Reaktorsicherheitskommission vom Oktober 2001 habe bestätigt, dass kein deutsches Atomkraftwerk ist gegen Flugzeugabstürze ausreichend gesichert sei.

Beim Crash eines Passagierflugzeuges auf eine Atomanlage sei daher die massive Freisetzung radioaktiver Stoffe wahrscheinlich.

Bei einem deutschen Atomkraftwerk wäre die Katastrophe wegen der weit höheren Besiedlungsdichte noch verheerender als die Katastrophe von Tschernobyl - viele Millionen Menschen müssten aus weiten Gebieten Deutschlands auf Dauer evakuiert werden.

Am 09-09-2002

Atomkraftwerk Philippsburg 1

Die EnBW berichtet über einen Störfall im Kraftwerk 1 von Philippsburg. Bei Reinigungsarbeiten in einem Filterkonzentratbehälter kam es wahrscheinlich durch eine Undichtheit eines Überströmventils unbemerkt zur Rückströmung von kontaminiertem Reinigungswasser in einen außerhalb des Kontrollbereichs stehenden mobilen nicht kontaminierten Behälter. Weil dieser Vorgang nicht erkannt wurde, wurde der Behälterinhalt von ca. 1 m3 mit einem Aktivitätsinhalt von 3,2 E 6 Bq fälschlicherweise in das Regenwassernetz des Kraftwerks entleert. Der Vorgang wurde bemerkt bei einer routinemäßigen Kontrolle der mobilen Einrichtung nach Arbeitsende.

Kontamination von Personen hat nachweislich nicht stattgefunden. Proben aus Ablagerungen aus dem Regenwassersystem des Kraftwerks haben ergeben, dass sich die Aktivität zum überwiegenden Teil in den Rohren dieses Systems abgelagert hat. Der größte Teil dieser Verunreinigung konnte bereits aus dem System entfernt werden. Der Rest wird durch weitere Reinigungsmaßnahmen beseitigt. Damit kann davon ausgegangen werden, dass nur eine geringe Aktivitätsmenge in den Altrhein gelangt sein kann. Das aus dem Altrhein angesaugte Kühlwasser wird zusammen mit dem Regenwasser in den Rhein zurückgeleitet. Kontinuierliche Messungen an der Einleitestelle in den Rhein haben keine erhöhten Messwerte ergeben.

Am 02-10-2002

Investitionen verzögert

Der Präsident des Umweltbundesamtes, Andreas Troge, warnt vor einer Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken. Ein späteres Abschalten dieser Kraftwerke helfe dem Klimaschutz nicht, sagte er der "Frankfurter Rundschau". Es würden dann weniger neue Kraftwerke gebaut. "Damit würde der aus Klimaschutzgründen notwendige Trend zu einer stärker dezentralisierten Energieversorgung, bei der Strom und Wärme in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt werden, und in der mehr erneuerbare Energien Platz finden, erheblich verzögert", argumentierte er.

CDU-Mitglied Troge widerspricht damit Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU). Sie hatte längere Laufzeiten der Atommeiler für den Fall eines Regierungswechsels angekündigt. Laut Atomkonsens, den Rot-Grün mit den Stromkonzernen geschlossen hat, soll das letzte Atomkraftwerk 2021 abgeschaltet werden. Allerdings wird das Alter nicht in Jahren bemessen, sondern in Kilowattstunden. Durch Übertragungen von einem Meiler auf einen anderen kann sich das Ende auch verschieben.

Am 14-06-2005

Gundremmingen

Das FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager am Atomkraftwerk Gundremmingen vermutet technische Schwierigkeiten als Hintergrund dafür, dass das Atomkraftwerk seine Leistung bislang nicht erhöht hat. Vor genau sechs Jahren, am 14. September 1999, beantragten die Energieriesen RWE und E.ON, dass ihr gemeinsames Atomkraftwerk um 212 Megawatt ausgebaut werden soll. Damals habe es von den Sprechern des Atomkraftwerks geheißen, das sei heute ein technisch einfaches Verfahren. Mit vorbereitenden Arbeiten würde man gleich anfangen und in etwa eineinhalb Jahren rechne man mit der Genehmigung. Die deutliche Leistungserhöhung in Gundremmingen ist bis heute offenbar ausgeblieben.

Raimund Kamm vom Forum wies darauf hin, "dass dies der größte Ausbau der Kernkraft in Deutschland seit 1989 sei" - sofern er denn noch stattfindet. Hiermit würden "die Sicherheitsreserven" der beiden Reaktoren in Gundremmingen kleiner, so Kamm.

"Auch auf unser Drängen hin, hat 1999 dann die Bundesregierung die für das Genehmigungsverfahren zuständige Bayerische Staatsregierung aufgefordert, alle Unterlagen in Berlin vorzulegen." Offenbar seien immer mehr technische Schwierigkeiten aufgetacht. Der Genehmigungsantrag sei durch einen neuen ersetzt worden. Bis heute sei nichts entschieden worden und die Öffentlichkeit "entgegen der damaligen Versprechen nicht umfassend informiert" worden.

Am 14-09-2005

Polizei ermittelt

Im EnBW-Atomkraftwerk Philippsburg in Baden-Württemberg sind offenbar mehrere Schlüssel verschwunden, die Zugang zu Sicherheitsbereichen ermöglichen. Das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA) und das Landesumweltministerium in Stuttgart bestätigten am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der "Stuttgarter Zeitung". Ein LKA-Sprecher sagte, es werde gegen Unbekannt wegen des Verdachts des Diebstahls oder der Unterschlagung ermittelt.

Nach Angaben des Umweltministeriums wurde der Verlust der Schlüssel am 10. März vom Betreiberunternehmen Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) bemerkt. Das Ministerium sei erst am 17. März darüber informiert worden und habe dann die Polizei eingeschaltet, sagte ein Ministeriumssprecher. Der Vorgang gehöre aber nicht zu den meldepflichtigen Ereignissen. Die EnBW sei inzwischen aufgefordert worden, dem Ministerium einen detaillierten Bericht vorzulegen. Dieser soll noch im Laufe der Woche eintreffen.

Den Angaben zufolge handelt es sich um einen Schlüsselbund mit insgesamt zwölf Schlüsseln. Ein Teil davon ermögliche den Zugang in sicherheitsrelevante Bereiche. Die Ermittlungen werden vom LKA und der Staatsanwaltschaft Karlsruhe geführt.

Am 30-03-2006

Ursache unbekannt

Im baden-württembergischen Atomkraftwerk Philippsburg hat es über Ostern einen Zwischenfall gegeben. Wie die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) am Dienstag in Karlsruhe mitteilte, kam es am Montag beim Herunterfahren von Block 1 im Rahmen der jährlichen Revision zu einer "vorzeitigen Reaktorschnellabschaltung". Der Vorgang sei meldepflichtig. Die Ursache werde derzeit geprüft. Ein Sprecher des baden-württembergischen Umweltministeriums in Stuttgart sagte, das Ereignis sei nicht als gravierend einzustufen, da die Anlage schon vom Netz gewesen sei.

Einem EnBW-Sprecher zufolge ist die Reaktorschnellabschaltung Teil des Sicherheitskonzepts für die Anlage. Sie werde ausgelöst, "wenn ein Parameter des Systems nicht stimmt". Um welchen Bestandteil es sich handle, sei noch unklar.

Der Block 1 des Kernkraftwerks ist ein Siedewasserreaktor und ging 1979 in Betrieb. Der EnBW zufolge werden bei der Revision Prüf- und Instandhaltungstätigkeiten durchgeführt sowie 72 der 592 Brennelemente ausgetauscht. Die Kosten beziffert das Unternehmen auf einen zweistelligen Millionenbetrag.

Am 18-04-2006

Stickstoff

Im Atomkraftwerk Philippsburg hat es erneut eine Sicherheitspanne gegeben. Im Block 1 des Atomkraftwerks sei bereits am Dienstagmorgen aus dem Sicherheitsbehälter Stickstoffgas über die Personenschleuse aus fehlerhaft verschlossenen Ventilen entwichen, teilte das baden-württembergischen Umweltministerium als Aufsichtsbehörde am 9. Mai in Stuttgart mit. Das Entweichen des Gases sei durch einen Druckabfall im Sicherheitsbehälter festgestellt worden. Das entwichene Stickstoffgas sei "frei von Radioaktivität" gewesen und in einen von einer Stahlhülle ummantelten Zwischenraum gelangt.

Der Vorfall hatte nach Angaben des Kraftwerksbetreibers EnBW "keine Auswirkungen auf Personen, die Anlage oder die Umgebung". Den Angaben zufolge waren zwei Ventile in der Schleuse fälschlicherweise gleichzeitig geöffnet.

Das Vorkommnis wurde als meldepflichtig eingestuft und der Kategorie "Eilmeldung" zugeordnet. Bei der Panne handele es sich um eine "Abweichung von den zulässigen Bereichen für den sicheren Betrieb der Anlage", erklärte die EnBW. Das Umweltministerium kam zur selben Einstufung, verwandte dafür aber den Begriff "Störung". Von einem "Störfall" wird dagegen erst in der nächsten Kategorie der internationalen Bewertungsskala gesprochen.

Die Ventile dienen dem Druckausgleich in der Personenschleuse, über die der Sicherheitsbehälter betreten werden kann, in dem sich der Reaktordruckbehälter befindet. Die Ursache des Vorfalls werde derzeit noch geklärt. Die Ventile seien sofort geschlossen worden, so die EnBW.

Am 09-05-2007

Abschaltsystem

Wegen Schwierigkeiten mit einem Brennelement ist Block 2 des Atomkraftwerks Neckarwestheim vom Netz genommen worden. Wie das Betreiberunternehmen EnBW am 22. Oktober in Karlsruhe mitteilte, wurde der Reaktor am Wochenende für einen Brennelementwechsel heruntergefahren. Den Angaben zufolge wurde an einem der 193 Brennelemente festgestellt, dass der zugehörige Steuerstab nur mit erhöhter Kraft aus dem Element gezogen werden konnte.

Weitere Auffälligkeiten hätten sich bei verschiedenen Prüfungen nicht ergeben. Das Abschalten des Reaktors sei jederzeit uneingeschränkt sichergestellt gewesen.

Die Steuerstäbe sind für das Herunterfahren eines Reaktors notwendig. Sie nehmen beim Einfahren in den Reaktorkern Neutronen auf und senken so die Leistung des Reaktors. Der EnBW zufolge werden nun insgesamt acht Brennelemente ausgewechselt.

Am 22-10-2007

Wirtschaftsforscher sehen keine technischen Mängel

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin fordert die Bundesregierung zu einer Verlängerung von Laufzeiten der Atomkraftwerke auf, um die Energieversorgung bezahlbar zu machen. Zugleich hält es das DIW für unwahrscheinlich, dass die Atomenergie in Zukunft eine große Rolle spielen wird. Die große Koalition solle "die Ausstiegszeit überdenken", sagte die Leiterin der DIW-Energieabteilung, Claudia Kemfert, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Es gibt eigentlich keinen technischen Grund, die Atomkraftwerke nach 30 Jahren abzuschalten. Das wäre volkswirtschaftlicher Wahnsinn - es sei denn, es gibt erhebliche Sicherheitsmängel", so Kemfert.

Von dem derzeit in Rom stattfindenden Weltenergiekongress erwartet Kemfert Lösungsvorschläge für die abzusehende Ressourcenknappheit. "Es muss eine Weg-vom-Öl-Strategie geben." Schon in den nächsten zehn Jahren sei der Punkt erreicht, "wo das Angebot an Öl weltweit nicht mehr ausreicht, um die Nachfrage zu decken".

Neue Techniken wie Wasserstoff- und Brennstoffzellen seien notwendig. Kemfert: "Wir müssen das Ölproblem rasch lösen, sonst wird man die heutigen Anforderungen an schnelllebige Mobilität nicht aufrecht erhalten können."

Auf die Bürger kommen nach den Worten der Abteilungsleiterin möglicherweise höhere Spritkosten zu: "Wenn das Öl 2020 knapp wird, sind pro Liter Superbenzin Preise von 1,90 Euro aufwärts zu erwarten."

Obgleich Kemfert die Verlängerung von Laufzeiten für sinnvoll hält, sieht sie in der Atomenergie auf lange Sicht keine Zukunft: "Die angekündigte Renaissance der Atomenergie wird es nicht geben."

Am 12-11-2007

"Es hätte zum Super-GAU kommen können"

Anlässlich der Leckage im slowenischen Atomkraftwerk Krsko vom 4. Juni erinnerte die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW daran, dass es am 18. Dezember 2003 im jüngsten deutschen Atomkraftwerk, Neckarwestheim-2, zu einer Dampfleckage in der Deckelentlüftungsleitung des Reaktordruckbehälters gekommen ist. Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) habe nach dem Vorfall feststellt, "dass bei einem Abriss der Leitung direkt oberhalb des Reaktordruckbehälterdeckels eine nicht absperrbare Primärkreisleckage mit Anforderungen von Sicherheitseinrichtungen entstanden wäre". Das Leck hätte laut IPPNW mit einem Leckquerschnitt von knapp 5 Quadratzentimeter dann eine Größe gehabt, bei der der Druck im Primärkreis erwartungsgemäß hoch bleibt und selbst die Hochdruck-Pumpen nicht einspeisen können. Es hätte offenbar zum Super-GAU kommen können.

Nach einem Hochdruckversagen der Notkühlung käme zwar grundsätzlich als Notfallmaßnahme die "Primärseitige Druckentlastung und Bespeisung (PDE)" in Betracht so, die IPPNW. Doch gehe die GRS davon aus, dass in den "modernen" Konvoi-Anlagen wie Neckarwestheim-2 diese Notfallmaßnahme in der kurzen, zur Verfügung stehenden Zeit nicht durchführbar ist und es zur Kernschmelze kommt. Am 18. Dezember 2003 hätte es nach Einschätzung der IPPNW also ausgerechnet im neuesten deutschen Atomkraftwerk bei einem Abriss der Deckelentlüftungsleitung sehr schnell zum Super-GAU kommen können.

Am 05-06-2008

Druckabfall

Der Druckabfall im Block 1 des Atomkraftwerks Philippsburg ist offenbar durch einen Fehler bei Leitungsarbeiten verursacht worden. Wie der Energiekonzern EnBW am Mittwochabend (11. Juni) mitteilte, wurden im Bereich der Nebenschleuse Messleitungsanschlüsse einer Druckanzeige vertauscht. Die Betreiber hatten die Anlage am vergangenen Freitag heruntergefahren, nachdem aus dem sogenannten Sicherheitsbehälter Stickstoff entwichen war.

Die Panne war beim Wiederanfahren von Block 1 nach der jährlichen Revision entdeckt und von den Betreibern auf der internationalen INES-Skala auf der Stufe 1 (Störung) eingeordnet worden. In dem Sicherheitsbehälter, der aus Brandschutzgründen mit Stickstoff gefüllt ist, befindet sich der Reaktordruckbehälter mit den radioaktiven Brennelementen. Zu einem Austritt von Radioaktivität kam es nach EnBW-Angaben nicht. Die Leckage sei zwischenzeitlich behoben worden. Wie es dazu kam, werde eingehend analysiert.

Erst vor rund einem Jahr war es in dem Block zu einem vergleichbaren Zwischenfall gekommen. Damals war aufgrund einer Fehlstellung von Ventilen im Bereich der Personenschleuse Stickstoff aus dem Sicherheitsbehälter gelangt.

Am 12-06-2008

Nach Schnellabschaltung

Nach der Schnellabschaltung des Reaktors im Block 1 des Atomkraftwerks Philippsburg bleibt die Anlage auf unbestimmte Zeit vom Netz. Der Reaktor werde erst wieder hochgefahren, wenn der Vorfall analysiert und mögliche Fehler behoben seien, sagte eine Sprecherin des Betreiberunternehmens Energie Baden-Württemberg (EnBW) am Freitag (5. Dezember) in Karlsruhe. Wie lange dies dauere, sei momentan nicht absehbar. "Es wird gründlich analysiert", betonte die Sprecherin.

In der fast 30 Jahre alten Anlage war es am Mittwoch zunächst zu einer Schnellabschaltung der Turbine und daraufhin zu einem automatischen Herunterfahren des Reaktors gekommen. Nach ersten Einschätzungen der Betreiber war ein Fehler bei der Übertragung eines Messsignals Ursache für die Schnellabschaltung. Das Messsignal gibt die Position der Turbinenwelle an.

Am 05-12-2008