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Castor-Transport erreicht Dannenberger Verladestation

Atomtransport

Der zweite Atommülltransport dieses Jahres ins niedersächsische Zwischenlager Gorleben hat die Verladestation Dannenberg erreicht. Knapp zwei Tage nach der Abfahrt aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague traf der Zug mit den sechs Castoren dort am Dienstagnachmittag ein. In Dannenberg sollten die Behälter für den Straßentransport auf Tieflader vorbereitet werden. Die Fahrt durch Niedersachsen war von einem Großaufgebot der Polizei gesichert worden. Castor-Gegner hatten immer wieder versucht, den Zug mit Blockaden aufzuhalten. Bei Bardowick gelang es ihnen, den Transport vorübergehend zu stoppen. Bei Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Atomkraftgegnern wurden mehrere Personen zum Teil schwer verletzt.

Bei Bardowick nahe Lüneburg stand der Zug etwa eine Stunde. Dort hatten sich zwei Castor-Gegner an die Schienen der ICE-Strecke gekettet. Sie wurden von Polizisten losgeschnitten. Ein weiterer Versuch von Robin-Wood-Aktivisten, den Zug bei Eimstorf zu stoppen, scheiterte. Dort befanden sich zwei Atomkraftgegner auf Drahtseilen in sieben Meter Höhe über der Bahnstrecke. Polizisten beendeten die Aktion nach kurzer Zeit. Bei Tangsehl zwangen Demonstranten mit einer Gleisbesetzung den Zug kurzzeitig zum Halt. Ähnliche Aktionen gab es an weiteren Stellen der Transportstrecke.

Mehrere hundert Castor-Gegner besetzten an verschiedenen Stellen die Straßen-Transportstrecke nahe Splietau. Bei der Aufhebung der Blockade wurden 13 Demonstranten und ein Polizist verletzt. Ein Atomkraftgegner erlitt durch den Einsatz eines Schlagstocks schwere Kopfverletzungen. Weitere Demonstranten wurden von Polizeihunden gebissen.

Der Sprecher der Initiative x-tausendmal quer, Jochen Stay, bezeichnete den Einsatz von Hunden als unverhältnismäßig und rechtlich relevant. Er verstehe nicht, warum derart gewaltsam gegen Atomkraftgegner vorgegangen werde. Die Demonstranten hätten sich friedlich verhalten. Der Einsatz von Schlagstöcken und Hunden sei nicht gerechtfertigt.

Demonstranten hätten versucht, Absperrungen zu durchbrechen und seien dabei von den Hunden gebissen worden. In der Gefangenensammelstelle befanden sich nach Polizeiangaben am Dienstagnachmittag über 100 Personen.