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Ärzte wollen Patienten selber zahlen lassen

Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Die Kassenärzte fordern von der Politik eine Einschränkung der Leistungen der Krankenkassen. "Durch die Begrenzung des gesetzlichen Leistungskataloges lassen sich neue Ausgabenzuwächse verhindern", sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Manfred Richter-Reichhelm, der "Berliner Zeitung". Die Patienten müssten künftig stärker beteiligt werden. Die Politik müsse festlegen, "welche neuen Diagnose- und Behandlungsmethoden nicht mehr allein von den Krankenkassen, sondern von den Patienten selbst zu tragen sind". Ärzte und Krankenkassen könnten der Politik bei dieser Entscheidung beratend zur Seite stehen.

Als Beispiel für eine absehbare Kostenlawine nannte Richter-Reichhelm die Gen-Diagnostik. "Wir haben jetzt schon die Möglichlichkeit, durch Gen-Untersuchungen mit großer Wahrscheinlich festzustellen, ob eine Frau Brustkrebs bekommen wird", sagte der Kassenärzte-Chef. Das Verfahren sei allerdings teuer und werde bei massenhafter Anwendung die finanziellen Spielräume der gesetzlichen Krankenversicherung sprengen. Es müsse dafür gesorgt werden, "dass die Kosten dieser Untersuchung nur in begründeten Einzelfällen von den Krankenkassen übernommen werden".

In der Diskussion um die Einführung von Hausarzt-Modellen warnte Richter-Reichhelm vor der Annahme, dass die Krankenkassen durch solche Schritte deutlich entlastet werden. "Selbst wenn die Zahl der Doppeluntersuchungen und Mehrfachbehandlungen drastisch sinken würde, bringt das den Krankenkassen keine spürbare Entlastung, da das Gesamtbudget für die Arzthonorierung bis 2006 festgelegt ist", sagte er.