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Gaethgens für Höchstgrenze von 1000 Euro Studiengebühr pro Semester

Wer bietet mehr?

In der Debatte um Studiengebühren hat der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Peter Gaethgens, eine Obergrenze von 1000 Euro pro Semester vorgeschlagen. "Das entspricht einer Höhe von rund 20 Prozent der Kosten in der Lehre", sagte Gaethgens dem Düsseldorfer "Handelsblatt". Er fügte hinzu: "Weiter darf sich der Staat nicht aus der Verantwortung zurückziehen, denn die Hochschulbildung muss ein öffentliches Gut bleiben." Gebühren bis zu 2500 Euro pro Semester, wie sie Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Klaus Zimmermann, prognostiziert hat, hält Gaethgens für den falschen Ansatz.

"Minimum an Lebensqualität" Bei völliger Freigabe könnten es auch bald "5000 oder 10.000 Euro sein - wie in anderen Ländern", warnte er. Gaethgens fordert, Kredite nicht allein auf die Studiengebühren zu beschränken. "Wir brauchen ein umfassendes Finanzierungssystem inklusive Lebenshaltungskosten, die ein Minimum an Lebensqualität ermöglichen", sagte er.

"Mit dem Gebührenverbot ist ein internationaler Wettbewerbsnachteil für die deutschen Hochschulen gefallen", hatte Gaethgens nach der Verkündung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts gesagt. Jetzt könnten und müssten die Länder Studienbeiträge ermöglichen, die den Hochschulen "dringend benötigte Zusatzeinnahmen für die Lehre" verschaffen. So können die Bedingungen für die Lehre verbessert und "Leistungsanreize für Studierende und Hochschulen" geschaffen werden. "Studienbeiträge dienen insofern in doppeltem Sinn der Qualitätsentwicklung."

Der Präsident der Technischen Universität (TU) München, Wolfgang Herrmann, warnt Bayerns Landesregierung dagegen vor der Einführung von Studiengebühren schon in diesem Herbst. "Jetzt eine Gebühr zu erheben, ohne solide Darlehensmodelle für Studenten und ohne die Universitäten grundsätzlich zu Wissenschaftsunternehmen zu reformieren, würde die ganze Idee nur blockieren", sagte Herrmann der "Financial Times Deutschland". Es müsse zudem verhindert werden, dass jetzt Gebühren erhoben werden, "die in den Finanzierungslöchern des Staates verschwinden". Sichergestellt werden müsse auch, dass Bewerber aus einkommensschwachen Familien nicht ausgeschlossen würden.

Die SPD-regierten Länder werden nach den Worten von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) für ein Erststudium keine Gebühren erheben. Darin sei sie sich mit ihren Länderkollegen einig, sagte Bulmahn am Donnerstag im DeutschlandRadio Berlin. Sie und die SPD-Bildungsminister favorisierten das Modell der Studienkonten. Deutschland müsse schon aus demografischen Gründen das Bildungspotenzial seiner Jugendlichen voll ausschöpfen. Bei Kindern aus einkommensschwachen Familien spielten aber zusätzliche Kosten für die Ausbildung eine wichtige Rolle bei der Bildungsentscheidung.