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Foodwatch fordert härtere Strafen für Gammelfleischsünder

"Betrug darf nicht lohnen"

Vor dem Hintergrund des Wildfleischskandals bei der Passauer Firma Berger Wild fordert die Verbraucherorganisation Foodwatch härtere Strafen für solche Unternehmen. Das ganze System müsse "vom Kopf auf die Füße" gestellt werden, sagte Sprecher Matthias Wolfschmidt am Freitag im Bayerischen Rundfunk (BR). Er betonte: "Es reicht nicht allein, dass man die schwarzen Schafe herausfiltert, es muss sich grundsätzlich etwas ändern. Lügen und betrügen muss einfach teurer sein als anständig zu arbeiten."

Erschreckend sei an diesem Fall, dass nun nicht mehr behauptet werden könne, nur Außenseiter seien von Gammelfleischvorwürfen betroffen. Berger Wild sei einer "der bekanntesten und größten Fachhändler von Wildspezialitäten". Dort habe man "systematisch und wissentlich" gehandelt. Auf "Preisdruck" könne das Verhalten von Berger nicht zurückgeführt werden, "da die Leute bei Wild gerne mehr bezahlen", sagte Wolfschmidt.

Nach einem Bericht der "Passauer Neuen Presse" droht der Firma Berger Wild der Entzug sämtlicher EU-Zulassungen und damit das Aus. Am Freitagmittag sollte dafür die Anhörungsfrist enden. "Es sieht nach dem Widerruf aller Zulassungen aus", sagte die Vizechefin der Abteilung für öffentliche Sicherheit und Ordnung beim Passauer Landratsamt, Susanne Bloch, dem Blatt.

Das bayerische Verbraucherschutzministerium hatte am Dienstag eine Rückrufaktion der sich im Handel befindlichen Ware von Berger Wild in die Wege geleitet. Bisher wurden sechs Frischfleischproben aus dem Betrieb und zwölf Tiefkühlproben aus dem Handel als "nicht für den menschlichen Verzehr geeignet" eingestuft. Genaue mikrobiologische Ergebnisse sollen am Wochenende vorliegen.