"In der Klimadiskussion kommt das Fahrrad nicht vor"
Nationaler Radverkehrsplan gescheitert
Städte wie Münster, Bremen und Freiburg zeigen nach Auffassung der Organisation, "dass erfolgreiche Radverkehrsförderung Früchte tragen kann: Diese Städte erreichen Radverkehrsanteile von 20 bis über 30 Prozent". Aber auch im internationalen Vergleich zeige sich deutlicher Nachholbedarf: In Dänemark und den Niederlanden lege jeder Einwohner durchschnittlich 1000 Kilometer pro Jahr mit dem Fahrrad zurück, während es in Deutschland lediglich 300 Kilometer seien. Der ADFC sieht hier die Politik in der Pflicht, die Potenziale des Radverkehrs zukünftig besser auszuschöpfen.
Denn nicht zuletzt in der Diskussion um den Klimawandel und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes kann die Förderung des Radverkehrs nach Auffassung der Radler eine Lösung sein. Das Beispiel der Stadt Troisdorf mache die enormen Einsparpotenziale des Radverkehrs deutlich: "Durch gezielte Förderung der Fahrradnutzung sanken die Pkw-Fahrten dort um zehn Prozent." Auf Gesamtdeutschland hochgerechnet ergäbe dies ein Einsparpotenzial von rund drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Das wären 15 bis 20 Prozent der vom nationalen Klimaschutzprogramm geforderten CO2-Verminderung im Straßenverkehr, so der ADFC und beklagt: "Als Klimaschützer kommt das Fahrrad in der öffentlichen Debatte jedoch kaum vor."
"Imagekampagne für das Fahrrad"
Der Fahrrad-Club fordert "eine groß angelegte und entsprechend finanzierte Imagekampagne für das Fahrrad". Der vom Bundestag im Nationalen Radverkehrsplan geforderte Wettbewerb "Fahrradfreundlich in Stadt und Land" wäre nach Ansicht des Clubs hierfür ein Anfang. Nach Ansicht des ADFC-Vorsitzenden Karsten Hübener muss die Botschaft lauten: "Radfahren ist attraktiv, angemessen und erwünscht."