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Bekämpfung Klimawandel | 20 Jahre Greenpeace Bemühungen

Klimazerstörung zum Schnäppchenpreis - Greenpeace protestiert gegen Angriffe von Clement

Gegen die Zerstörung des Klimas durch die Abgase von Kohlekraftwerken und gegen die Angriffe von Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) auf den Klimaschutz protestierte Greenpeace in der Nacht von Donnerstag auf Freitag am Braunkohlekraftwerk Niederaussem (Nordrhein-Westfalen). Die Umweltschützer projizierten einen Totenkopf in die Abgaswolke des RWE-Kraftwerks und an einen Kühlturm den Spruch "Kohle-Clement zerstört unser Klima". Niederaussem stösst jährlich rund 30 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus - so viel wie der ganze Staat Neuseeland. Greenpeace fordert von der Bundesregierung, den "außer Kontrolle geratenen" Wirtschaftsminister zu stoppen und dafür zu sorgen, dass Deutschland seine Klimaschutzziele erreicht.

"Die ganze Welt ringt darum, unser Klima zu retten, und der deutsche Wirtschaftsminister tut, als habe er das Wort noch nie gehört", sagt Sven Teske, Energieexperte von Greenpeace. Clements starre Haltung stelle die Glaubwürdigkeit der deutschen Klimapolitik insgesamt in Frage. Wenn der Wirtschaftsminister sich durchsetze, würde Deutschland sein in Kyoto zugesagtes Klimaschutzziel - 21 Prozent weniger Treibhausgase bis 2012 - definitiv nicht erreichen. Der Klimawandel droht weltweit Lebensräume zu vernichten, etwa durch Überschwemmungen und extreme Dürren. Wirtschaftsminister Clement möchte den Ausstoß von Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken und Fabriken künftig noch erhöhen.

Wirtschaftsminister Clement und Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) verhandeln derzeit über den so genannten Nationalen Allokationsplan (NAP). Dieser legt fest, wie viel Kohlendioxid die Industrie insgesamt künftig ausstoßen darf und wie diese Menge über Emissionszertifikate auf die einzelnen Kraftwerke und Fabriken verteilt wird. Einen Kompromissvorschlag lehnte Clement vergangene Woche überraschend ab. Dabei ist schon dieser nach Einschätzung von Umweltschützern für das Klima eine Katastrophe. Denn wenn die Industrie jetzt zu viele Emissionszertifikate erhalte, gebe es keinen Anreiz mehr, in effiziente Kraftwerke zu investieren, die weniger Kohlendioxid ausstoßen.

"Das wäre Klimazerstörung zum Schnäppchenpreis", sagt Teske. Die Folge: Die Stromkonzerne könnten künftig sogar neue Braunkohlekraftwerke bauen, obwohl diese selbst in ihrer modernsten Form die reinsten Kohlendioxidschleudern seien. Greenpeace fordert, den NAP nach dem ursprünglichen Vorschlag des Umweltministeriums zu gestalten und innerhalb einer Generation aus der klimaschädlichen Braunkohle auszusteigen. Deutschland könne auf diese Energieform problemlos verzichten, weil es saubere Alternativen gibt: Erneuerbare Energien, die kaum Kohlendioxid ausstoßen und zudem mehr Arbeitsplätze schaffen.

Am 26-03-2004

Umweltschützer weiten Kampagne zum Meeresschutz aus

Das neue Greenpeace-Schiff "Beluga II" ist zu seiner ersten Kontrollfahrt in der Ostsee eingetroffen. Vom südschwedischen Simrishamn aus wird die "Beluga II" in den kommenden drei Wochen die zentrale Ostsee befahren und Umweltgefahren dokumentieren. Die Beluga II unterstützt damit das Greenpeace-Flaggschiff "Esperanza", das seit acht Wochen in der Nordsee aktiv ist.

"Überfischung und Verschmutzung der Ostsee müssen auf die politische Tagesordnung gesetzt werden", sagt Andrea Cederquist, Fischereiexpertin von Greenpeace. "Seit Jahren reden Politiker in Brüssel davon, dass der Ostsee-Dorsch geschützt werden muss, doch sie haben nicht mal das letzte Laichgebiet dieses Fisches in der Ostsee unter Schutz gestellt." Daran hat auch das heute beendete Treffen der Internationalen Ostseefischereikommission (IBSFC) in Danzig nichts geändert, die die jährliche Quoten für die Ostseefischerei festlegt. Den Mitgliedsstaaten ist es nicht gelungen, eine gemeinsame Position zum Schutz der Dorschbestände zu finden.

Überfischung, Verschmutzung und stetig zunehmender Schiffsverkehr belasten und gefährden die Ostsee. Mit der Aktionsfahrt unterstreichen die Umweltschützer ihre Forderung nach großflächigen Schutzgebieten, die 40 Prozent von Nord- und Ostsee ausmachen sollen. Für die Ostsee schlägt Greenpeace zehn Schutzgebiete vor, in denen künftig alle zerstörerischen Aktivitäten, wie Fischerei, Öl- und Gasförderung sowie Sand- und Kiesabbau verboten sein sollen. Nur so können die letzten intakten Lebensräume erhalten bleiben und sich die Fischbestände sowie bereits zerstörte Bereiche wieder erholen.

Greenpeace fordert für die Region rund um die dänische Insel Bornholm das große Schutzgebiet "Zentrale Ostsee", in dem auch das letzte Laichgebiet für den Dorsch liegt. Nur im "Bornholm Tief" gibt es für den Fischlaich des Dorsches noch ausreichend sauerstoffhaltiges Wasser. Während der Laichzeit wandert der Dorsch in größere Tiefen ab, wo salzreicheres und schwereres, die Eier tragendes Wasser zu finden ist. Fehlt in der Tiefe jedoch Sauerstoff, sterben sämtliche Dorsch-Eier ab.

Auf Bornholm sucht Greenpeace über das Wochenende das Gespräch mit den Fischern, um auf die Dringlichkeit der Schutzgebiete in der Ostsee hinzuweisen. "Wenn die Fischer auch künftig etwas fangen und verkaufen wollen, brauchen sie gesunde Meere mit großen Fischbeständen. Schutzgebiete sorgen dafür, dass sich Bestände erholen können und so auch morgen noch genügend Fisch im Netz landet", erklärt Andrea Cederquist.

Am 10-09-2004

Greenpeace-Kampagne erfolgreich

Seinen weltweit ersten klimafreundlichen Getränkekühler nimmt heute der Weltkonzern Coca-Cola in Berlin in Betrieb. Anstelle des extrem klimaschädlichen Fluorkohlenwasserstoffs (FKW) wird Kohlendioxid (CO2) als Kältemittel verwendet. Wenn die Praxistests mit dem neuen Kühler erfolgreich abgeschlossen sind, wird Coca-Cola weltweit fast neun Millionen Geräte schrittweise austauschen. Der Getränkehersteller reagiert mit der Umstellung auf die erfolgreiche Kampagne, mit der Greenpeace internationale Konzerne zum Wechsel von FKW auf natürliche Kältemittel drängt.

Bei Hauskühlschränken hat sich die "Greenfreeze"-Technik von Greenpeace mit 140 Millionen verkauften Exemplaren weltweit als Standard durchgesetzt. Die Umweltorganisation führte die Kühlschränke mit der neuen Technik 1993 zuerst in Deutschland ein und verbreitet sie seitdem gegen heftige Widerstände besonders der chemischen Industrie. Durch technische Entwicklungen, die Coca-Cola vorantrieb, kann nun auch eine große Menge gewerblicher Kühlgeräte mit natürlichen Kältemitteln arbeiten. Da ist ein großer Erfolg zum Schutz des Klimas, denn der Einfluss von CO2 auf die Erwärmung der Erdatmosphäre ist um mehr als das Dreitausendfache geringer als der von FKW.

"Heute hat der Klimaschutz gewonnen", sagt Wolfgang Lohbeck, Klima-Experte von Greenpeace, bei der Enthüllung des Cola-Kühlers in Berlin. "Wir gratulieren Coca-Cola zu diesem Schritt und wir freuen uns, dass unsere Kampagne so erfolgreich ist. Die Einsicht hat gesiegt, dass wir alle im selben Klima-Boot sitzen. Wir könnten viel mehr für die Umwelt erreichen, wenn alle Konzerne so einsichtig auf Kritik reagierten und weniger blockierten."

Greenpeace hatte Coca-Cola als einen der Hauptsponsoren der sogenannten "ökologischen" Olympischen Spiele 2000 in Sydney angegriffen, weil der Konzern damals FKW-gekühlte Verkaufsgeräte einsetzte. Nach mehreren Jahren Auseinandersetzung verpflichteten sich Coca-Cola, Unilever Ice Cream und McDonald's vergangenes Jahr gemeinsam, FKW-haltige Kühlgeräte aufzugeben. Unilever kauft nur noch FKW-freie Eistruhen, McDonald's will seine 30.000 Restaurants umrüsten. Diese Entscheidungen beziehen auch zahlreiche Zulieferer ein. Deren neues Angebot vereinfacht den Wechsel für andere Konzerne nun wesentlich.

"Diese Initiative muss weitere Nachahmer finden. Was ist mit Pepsi, Nestlé oder Burger King? Auch diese Konzerne müssen mitziehen, damit FKW vom Markt verschwinden", fordert Lohbeck. "Regierungen können dies beschleunigen, indem sie FKW endlich verbieten." Die FKW sind synthetische Gase, die die chemische Industrie vor rund 15 Jahren als Ersatz für die FCKW auf den Markt brachte. Diese zerstören die Ozonschicht und wurden deswegen als Kühlmittel verboten. Mit den FKW wurde aber eine Stoffgruppe etabliert, die beispielsweise in Deutschland einen ähnlich großen Treibhauseffekt erzeugt wie der gesamte LKW-Verkehr.

Am 23-06-2005

Kohlekraftwerksbau in Neurath

"Klimawandel, made in Germany' - Abschalten!" haben Greenpeace-Aktivisten in der Nacht zu Mittwoch auf den Kühlturm des Braunkohlekraftwerks Neurath bei Köln projiziert. Gleichzeitig errichteten die Umweltschützer auf dem Gelände vor dem Kraftwerk eine Mahnwache, die anlässlich des G8-Gipfels die fortlaufende Klimabelastung durch Braunkohle anprangert. Ab Mittwoch treffen sich die acht wichtigsten Industrienationen der Welt in Schottland, um u.a. über die Folgen des Klimawandels zu beraten. In Neurath sollen zwei neue Kraftwerksblöcke zur Verstromung von Braunkohle gebaut werden. Greenpeace sieht in der Verbrennung von Braunkohle eine der schlimmsten Gefahren für das Weltklima.

"Während die Bundesregierung in Schottland auf dem G8-Gipfel so tut, als wolle sie das Klima retten, lässt sie zu, dass zu Hause der größte Klimakiller Europas entsteht", sagt Jonas Mey, Energieexperte von Greenpeace. Das Braunkohlekraftwerk der RWE stößt bereits heute riesige Mengen an Kohlendioxid aus. "Mit den neuen Blöcken zusammen würde hier an diesem einen Ort soviel Treibhausgas produziert werden, wie in ganz Neuseeland zusammen. Wie kann sich Schröder da noch hinstellen und den Klimaretter spielen?" Um den Protest zu unterstreichen, harren Greenpeacer als Mahnwache während des gesamten G8-Gipfels in einem zu einem Büro umgebauten Überseecontainer aus.

Auf dem Dach des Containers weist ein Pfeil zum Kraftwerk: "Achtung G8: Hier zerstört Kohle das Klima". Greenpeace fordert von dem Energieversorger RWE, der die neuen Kraftwerksblöcke verantwortet, die Planungen zu überdenken. Mit solch einem Kraftwerk der Superlative wäre es für Deutschland unmöglich, seine langfristigen Klimaschutzverpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll noch aus eigener Kraft zu erreichen. Schon in wenigen Jahren würde Neurath die deutsche Klimabilanz so stark verschlechtern, dass teure Emissionszertifikate im Ausland eingekauft werden müssten. "Deutschland als eines der fortschrittlichsten Länder der Welt muss auch bei den G8-Beratungen in Schottland mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn nicht einmal wir Klimaschutz im eigenen Land schaffen, wer dann?" so Mey. "Wie will sich Deutschland dann noch hinstellen und von Ländern wie China oder Indien Klimaschutz fordern?"

Einmal gebaut, belasten solche Kraftwerke bis zu 40 Jahre das Klima. Schon im Moment seiner Inbetriebnahme würde das Kraftwerk Neurath nicht mehr den aktuellen Effizienz-Standards entsprechen. Denn trotz neuester Technik würde das Braunkohlekraftwerk mehr als doppelt so viel Kohlendioxid ausstoßen, wie moderne Gas- und Dampfkraftwerke der gleichen Größe. Schon heute sterben nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation jährlich rund 160.000 Menschen an den indirekten Folgen der globalen Klimaerwärmung.

Am 06-07-2005

Umweltschutz

Anlässlich des 25jährigen Bestehens der Umweltorganisation in Deutschland wies Greenpeace auf einer Pressekonferenz an Bord des Aktionsschiffes "Beluga II" in Hamburg darauf hin, dass die Menschheit mit dem fortschreitenden Klimawandel derzeit vor einer der größten ökologischen Herausforderungen ihrer Geschichte steht. Greenpeace Deutschland wird in den kommenden Jahren noch stärker auf internationale Aktionen und weltweite Kampagnenarbeit für den Erhalt der Ökosysteme setzen. Damit reagiert die Organisation auf die fortschreitende Globalisierung der Umweltprobleme wie auch auf die von Industrie und Wirtschaft.

"Das drängendste Umweltproblem der Gegenwart ist der weltweite menschengemachte Klimawandel", sagt Roland Hipp, Kampagnen-Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, "für unsere Arbeit gilt: wir müssen noch stärker auf die Globalisierung von Industrie und Wirtschaft reagieren und unsere Aktionen ebenfalls globalisieren." Schon heute unterstützt Greenpeace Deutschland zahlreiche Büros an internationalen umweltpolitischen Brennpunkten wie in China, Indien und Brasilien nicht nur finanziell, sondern auch personell durch erfahrene Kampaigner.

In Deutschland und im Ausland habe Greenpeace laut eigener Einschätzung in den vergangenen 25 Jahren maßgeblich zur Lösung drängender Umweltprobleme beigetragen. Zu ihren größten Erfolgen zählt die Umweltorganisation die internationale Anerkennung des "Weltpark Antarktis" 1998, der die Südpol-Region vor industrieller Nutzung verschont sowie die Entwicklung und Markteinführung des FCKW-freien Kühlschranks "Greenfreeze", der weltweit inzwischen rund 150 Millionen Mal verkauft wird. Der Kühlschrank kommt ohne ozonschicht- und klimaschädliche Kühlgase aus.

Außerdem sei die seit vier Jahren laufende Kampagne gegen Gentechnik in Lebensmitteln ausschlaggebend dafür, dass Gentechnikprodukte in deutschen Supermärkten praktisch unverkäuflich sind. Mit den Erfolgen wuchs auch die Zahl der Unterstützer. Kämpfte 1980 nur eine Hand voll Umweltaktivisten gegen die Dünnsäureverklappung der Firma Kronos-Titan, hat sich Greenpeace heute zu einer schlagkräftigen gesamtgesellschaftlichen Kraft gewandelt.

Allein 2004 ist die Zahl der Förderer um 20.000 auf rund 548.000 Förderer angewachsen. Rund 2.700 Ehrenamtliche engagieren sich in 85 lokalen Gruppen, es existieren 48 Jugend-Gruppen (JAGs), 24 Teams50plus (Senioren) und 1.700 Greenteams (Kindergruppen). Auch finanziell erhält Greenpeace Deutschland viel Zuspruch. Die Gesamterträge beliefen sich 2004 auf 41,54 Millionen Euro. Die Organisation nimmt keine Projektgelder von Staat, EU oder Industrie an.

Die Herausforderungen der nächsten Jahre könne Greenpeace jedoch nicht allein bewältigen. Moderne Umweltstandards sollen auch in anderen Ländern zur Pflicht werden. Dazu kann jeder Verbraucher seinen Teil beitragen, unter anderem durch verantwortungsvollen Konsum. Doch auch die Politik darf nicht immer mehr Verantwortung an internationale Konzerne abgeben, sondern muss stärker die Lebensgrundlagen der Bevölkerung schützen. "Umweltschutz ist kein Luxus - sondern Überlebens-Vorsorge," so Roland Hipp.

Am 28-09-2005

Illegaler Holzhandel

Ein am Dienstag in Peking veröffentlichter Greenpeace-Report kommt zum Ergebnis, dass China eine zentrale Rolle im Handel mit illegal gefälltem Holz aus Südostasien spielt. Der Handel werde angetrieben durch den wachsenden chinesischen Eigenbedarf wie auch durch den Weiterverkauf in die USA, nach Europa und Japan. Greenpeace fordert, im Rahmen des UN-Übereinkommens über Biologische Vielfalt (CBD) den Handel mit illegal und zerstörerisch gefälltem Holz zu verbieten sowie ein globales Netz von Urwald-Schutzgebieten einzurichten.

Die Studie "Globaler Holzkonsum und Chinas Beitrag zur Urwaldzerstörung" zeige, wie Holz aus den Urwäldern Malaysias, Indonesiens, Papua-Neuguineas und den Salomonen nach China verschifft wird. 67 bis 80 Prozent des Holzeinschlags in Indonesien seien illegal. In Papua-Neuguinea seien es über 90 Prozent. China sei der größte Importeur von Tropenholz: Die Hälfte aller weltweit eingeschlagenen tropischen Bäume lande in China. Dort werde es zu Möbeln, Parkett, Sperrholz und Papier verarbeitet. Der von 1995 bis 2004 um 70 Prozent gestiegene chinesische Holz- und Papierkonsum gehe zu zwei Dritteln auf den erhöhten Eigenverbrauch und zu einem Drittel auf steigende Exporte zurück. 2004 waren diese Exporte laut Greenpeace 3,5 mal so hoch wie 1995.

"Einmal exportiert, gilt das illegal gefällte Holz meist als legal", sagt Denise Völker, Waldexpertin von Greenpeace. "Deutschland braucht endlich ein Urwaldschutzgesetz, das den Import von illegal und zerstörerisch gefälltem Holz verbietet und unter Strafe stellt. Wenn Holz illegal gefällt wird, müssen auch Verarbeitung, Export, Import und Besitz von daraus hergestellten Möbeln verboten sein. Bisher lassen sich Verbraucher von billigen 'Made in China'-Produkten anlocken und unterstützen so die Holzmafia."

Wälder können steigenden Holzverbrauch nicht befriedigen

Der Report stellt auch fest, dass die Wälder weder dem Holzkonsum in den Industrieländern noch dem Boom in China gewachsen sind. So verbrauchte ein Deutscher 2004 mit 235 Kilogramm fast sieben Mal so viel Papier wie ein Chinese (34 Kilogramm). Würden die Chinesen ihren Papierkonsum auf den Spitzenwert der USA (312 Kilogramm) anheben, müssten jährlich fast 1,6 Milliarden Kubikmeter Holz zusätzlich gefällt, also die weltweite Holzernte verdoppelt werden.

"Wir können die Urwälder nur erhalten, wenn wir unseren Holz- und Papierkonsum in den Industrieländern drastisch senken und die Chinesen unsere Fehler nicht wiederholen", sagt Denise Völker. "Es geht nicht nur um Gesetze, sondern auch um Lebensstile."

Deutschland importierte laut Greenpeace-Report 2005 aus China Holz im Wert von 211 Millionen Euro, davon Sperrholz für 29 Millionen Euro. Damit sei China der fünftgrößte Lieferant von Holzprodukten. Zusätzlich importierte Deutschland auch Papier und Zellstoff aus China im Wert von 110 Millionen Euro. Die wichtigsten deutschen Importeure sind Possling (Berlin), Roggemann (Bremen), Brockmann-Holz (Düsseldorf), Impan (Köln),Ludwig (Hamburg), Gratenau (Bremen), Neudeck (Germersheim bei Karlsruhe), Global Holz (Rödermark bei Frankfurt M.), Bayou Holzwerkstoffe Triefenstein-Lengfurt, Bayern) und F.W. Barth (Korschenbroich, NRW).

Am 28-03-2006

3er-Reihe & X5-Geländewagen

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat in München gegen die nach ihrer Ansicht "klimaschädigende Modellpolitik" von BMW protestiert. Aktivisten bauten am 23. Juli vor der Zentrale des Autoherstellers einen Wagen der 3er-Reihe und einen X5-Geländewagen mit rosa Farbe, Schnauze und Ohren zu "Klimaschweinen" um. Der neue Anstrich der Leihwagen sei ess- und abwaschbar, sagte der Greenpeace-Verkehrsexperte Marc Specowius.

Bis zu sieben Meter hohe und neun Meter lange aufgeblasene Wolken am Heck der Autos sollten den Kohlendioxid-Ausstoß der BMWs symbolisieren. Auf einem Banner war zu lesen: "BMW produziert Klimaschweine". Daneben stand ein für Greenpeace umgebauter Kleinwagen mit einer kleineren Kohlendioxid-Wolke. Der Vergleich sollte Specowius zufolge zeigen, wie mit heutiger Technik der Spritverbrauch eines Serienfahrzeuges halbiert werden kann.

"Seit Jahren geben Autohersteller wie BMW Versprechungen zum Klimaschutz ab, die sie nicht halten", sagte Specowius. "Es sind vor allem die deutschen Unternehmen, die aus der Selbstverpflichtung der Autoindustrie zum Klimaschutz eine Luftblase machen." Der Kohlendioxid-Ausstoß der 2006 produzierten BMW liege im Schnitt bei 190 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer, dass entspreche rund acht Litern Benzin. "Der neue BMW X5 mit einem CO2-Ausstoß von bis zu 299 Gramm pro Kilometer ist ein richtiges Klimaschwein", sagte Specowius.

In den nächsten Tagen wollen die Umweltschützer auch noch bei Audi, Mercedes, Porsche und Volkswagen AG protestieren.

Am 23-07-2007

Greenpeace kritisiert Grüne

Greenpeace-Aktivisten haben am 21. April vor der Parteizentrale der Grünen in Berlin gegen den Hamburger Koalitionsvertrag von GAL und CDU protestiert. Die Umweltschutzorganisation rügte die "Weigerung der GAL, im Koalitionsvertrag mit der CDU das geplante Kohlekraftwerk Moorburg zu verhindern". Auf einem Transparent war zu lesen: "Kohlekraftwerk Moorburg: Grüne Klimapolitik stinkt zum Himmel!" Wer sich den Klimaschutz auf die Fahnen schreibe, dürfe den Bau eines Kohlekraftwerks in Hamburg nicht zulassen, kritisierte Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid.

Der Koalitionsvertrag ist nach Auffassung von Smid ein Armutszeugnis für die Grünen. Greenpeace fordert von "der Partei, die für den Schutz der Umwelt angetreten ist", den Koalitionsvertrag abzulehnen. "Sie soll ihn erst akzeptieren, wenn in Nachverhandlungen der Bau des Klimakillers eindeutig verhindert wird."

In dem Vertrag haben CDU und Grün-Alternative Liste (GAL) drei kurze und unverbindliche Absätze formuliert, die den Bau eines Kohlekraftwerks nicht unbedingt ausschließen. Die Parteispitzen haben lediglich erklärt, für Hamburg eine Energieversorgung zu planen, die dem Anspruch auf eine "verlässliche und kostengünstige Energielieferung, den Klimaschutzzielen und insbesondere einem hohen Wirkungsgrad von Kraftwerken und niedrigem spezifischem CO2-Ausstoß gerecht wird". Zudem sollen grundlastfähige Kraftwerkskapazitäten geschaffen werden.

Die Anforderungen für die künftige Energieversorgung sind nach Ansicht von Smid zu ungenau, die Herausforderung des Klimaschutzes werde nicht betont. "Hätte die Koalition diese Passagen genau formuliert, könnte der Bau eines Kohlekraftwerks ausgeschlossen werden."

Laut Greenpeace sind in Deutschland 25 neue Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von 23.800 MW in Planung. Diese würden mit einem Jahresausstoß von 141 Millionen Tonnen CO2 die Klimaschutzziele der Bundesregierung für 2020 gefährden, kritisieren die Umweltschützer.

Am 21-04-2008

Greenpeace-Aktivisten demonstrieren an Kohlekraftwerken in Polen

Kurz vor Beginn der 19. Klimakonferenz in Warschau demonstrieren Greenpeace-Aktivisten gegen Klimazerstörung und für die Freilassung der Arctic 30. Die Aktivisten projizieren Slogans wie „Das Schmelzen der Arktis beginnt hier!“ und „Der Klimawandel beginnt hier!“ auf sechs Kohlekraftwerke. Die Sprüche wurden übersetzt in alle Muttersprachen der 28 Greenpeace-Aktivisten und zwei Journalisten, die noch immer im Gefängnis im russischen Murmansk sitzen. „Es ist die tragische Ironie dieser Konferenz, dass Menschen in Russland eingesperrt sind, weil sie friedlich gegen den Klimawandel demonstriert haben, während hier in Warschau Politiker und Regierungen frei die Interessen großer Energiekonzerne vertreten dürfen“, sagt Martin Kaiser, Leiter der Internationalen Klimapolitik von Greenpeace.

Vor Beginn der UN-Klimakonferenz (COP19) Ende der Klimazerstörung gefordert

Das arktische Eis schmilzt weit schneller als erwartet. Alleine die Geschwindigkeit der Grönland-Eisschmelze hat sich in nur einem Jahrzehnt versechsfacht, teilte der Weltklimarat (IPCC) kürzlich mit. Greenpeace fordert für den bevorstehenden Klimagipfel sofortige CO2-Minderungen. Zudem muss schon im kommenden Jahr jedes Land Ziele vorlegen für die CO2-Begrenzung, den Ausbau der Erneuerbaren und die Energieeffizienz in der Zeit nach 2020. „In Warschau muss der Weg frei gemacht werden für einen internationalen Klimaschutzvertrag“, so Kaiser.

Gastgeberland Polen bremst Europas Klimapolitik

Polen, das Gastgeberland der diesjährigen Klimakonferenz, ist einer der größten Klimasünder. Etwa 90 Prozent der Energie in Polen wird mit Kohle erzeugt, dem schmutzigsten aller Energieträger. Die Regierung blockiert eine polnische Energiewende hin zu erneuerbaren Energien. Dabei könnten die Erneuerbaren laut einer Greenpeace Studie bereits 2030 über ein Viertel des polnischen Energiebedarfs decken. Nicht nur im eigenen Land, auch in Europa verhindert die polnische Regierung eine engagierte Klimapolitik. Polen will Klimaziele der EU für die Zeit nach 2020 sowie die Ausbauziele für erneuerbare Energien blockieren. „Die polnische Regierung ist mit ihrer Kohlepolitik mitverantwortlich für katastrophale Stürmen, Überflutungen und Dürren. Sie muss aufhören, den Weg in eine sauberere Zukunft zu versperren“, fordert Kaiser.

Auch Deutschland droht auf der COP zum Bremser zu werden. Bei den laufenden Koalitionsverhandlungen weigern sich die zuständigen Verhandlungsführer Peter Altmaier (CDU) und Hannelore Kraft (SPD) konkrete Ziele für die Zeit von 2020 bis 2030 festzulegen. „Ohne ambitionierte Ausbauziele für die Erneuerbaren und ohne ein Klimaschutzziel von minus 60 Prozent verraten Altmaier und Kraft jene Menschen, deren Lebensgrundlage der Klimawandel bedroht“, sagt Kaiser.

Am 09-11-2013