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Erneuerbare Energien sollen 2020 fast 50% des deutschen Strombedarfs decken

"Versorgung jederzeit gewährleistet"

Einer Prognose des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) und der Agentur für Erneuerbare Energien zufolge werden die neuen Energieträger im Jahr 2020 rund die Hälfte des deutschen Strombedarfs decken. Gleichzeitig sei durch die erneuerbaren Energien "eine sichere Stromversorgung auch zur Zeit der höchsten Stromnachfrage gewährleistet", heißt es in der am Mittwoch (28. Januar) in Berlin vorgelegten Prognose der Branche. "Energie aus Wind, Biomasse, Wasser, Sonne und Geothermie wird 2020 das prägende Element unserer Stromversorgung sein. Herkömmliche Kraftwerke ergänzen dieses Angebot nur noch bei Bedarf, Brennstoffimporte und CO2-Emissionen werden entsprechend reduziert. Damit stellen wir die Stromversorgung vom Kopf auf die Füße", sagte BEE-Präsident Dietmar Schütz.

Sowohl die aus erneuerbaren Energien produzierte Strommenge als auch die installierte Leistung zugehöriger Anlagen werde sich bis 2020 gegenüber heute etwa verdreifachen, so Schütz.

Laut Prognose verringert sich der Erdgasverbrauch für die Stromerzeugung

Die Experten der Branche betonten, dass die Stromversorgung in Deutschland auch mit dem künftigen Strommix an 365 Tagen im Jahr zu jeder Uhrzeit und bei jedem Wetter sichergestellt werden könne. Die so genannte gesicherte Leistung übertreffe die Jahreshöchstlast sogar um zehn Prozent.

Anders als jüngst wieder von Protagonisten der konventionellen Energiebranche behauptet, seien dafür auch keine zusätzlichen Gasimporte notwendig. Im Gegenteil verringere sich der Erdgasverbrauch für die Stromerzeugung in der Branchenprognose bis 2020 sogar um zwölf Prozent. Das bestehende Stromversorgungssystem sei bereits viel flexibler als allgemein bekannt.

Bischof: Schon heute Speicher- und Pumpspeicherwasserkraftwerke mit einer Leistung von zwölf Kohlekraftwerken

"Schon heute stehen für das deutsche Stromnetz rund zehn Gigawatt Speicher- und Pumpspeicherwasserkraftwerke zur Verfügung. Das entspricht der Leistung von zwölf Kohlekraftwerken", erläuterte Ralf Bischof, Mitglied im BEE-Vorstand und zuständig für Netz- und Systemintegration. In Zeiten hoher Stromproduktion und geringer Nachfrage könnten Wasserspeicher über Pumpen aufgefüllt und im Bedarfsfall kurzfristig für zusätzliche Stromproduktion genutzt werden. "Dazu kommen über neun Gigawatt Bioenergie-Kraftwerke, die auf Basis der Brennstoffe Biogas oder Holz einspringen können, wenn Wind und Sonne ausbleiben", so Bischof.

Die Branche verweist auch auf die positiven Auswirkungen der erneuerbaren Energien auf Klimaschutz, Brennstoffimporte und Arbeitsmarkt. Schon heute trügen die erneuerbaren Energien höchst wirkungsvoll zum Klimaschutz bei. 2008 habe sie allein im Strombereich fast 87 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermieden. Dieser Betrag steige bis 2020 auf über 200 Mio. Tonnen pro Jahr. Analog sinke der Bedarf an fossilen Brennstoffen und mit ihm die hohen Kosten für Importe sowie externe Kosten für Klima- und Umweltschäden. "Die daraus folgenden Einsparungen in Milliardenhöhe übertreffen die Ausgaben für den Ausbau der Erneuerbaren Energien bei weitem."

Hinzu komme der positive Effekt auf den Arbeitsmarkt. So werde sich die Zahl der Arbeitsplätze im Bereich der Erneuerbaren Energien von heute 250.000 auf mindestens 500.000 im Jahr 2020 verdoppeln.

"Sicher, klimaschonend und bezahlbar"

"Die Stromversorgung im Jahr 2020 ist dank des Ausbaus der Erneuerbaren Energien sicher, klimaschonend und bezahlbar", prognostiziert Schütz. Um den Strombedarf zuverlässig zu decken, seien weder zusätzliche Kondensationskraftwerke, noch eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke erforderlich.

"Wer dennoch Sonderregelungen für Kohlekraftwerke schafft oder den Atomausstieg rückgängig machen will, greift automatisch den gesetzlich fixierten Vorrang für die erneuerbaren Energien an und zerstört damit die Investitionssicherheit der Branche", warnt Schütz.

Um auch nach 2020 ein weiteres Wachstum der Erneuerbaren Energien im Stromsektor zu ermöglichen, müsse die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen erhalten und weiterentwickeln. Dazu gehöre insbesondere der Vorrang für erneuerbare Energien, die Förderung von Kombikraftwerken und Speichern, ein intelligentes Lastmanagement sowie ein intensiverer Stromaustausch mit den Alpen- und den skandinavischen Ländern mit ihren großen Wasserspeichern.

Am 28-01-2009

Förderung von Kombikraftwerken mit Strom aus Erneuerbaren Energien gescheitert

"CDU und CSU blockieren Milliardenchance"

Monatelang verhandelten die CDU/CSU-Bundestagsfraktion und die SPD-Bundestagsfraktion über eine Förderung von Kombikraftwerken mit Strom aus Erneuerbaren Energien. Am Donnerstag wurden die Verhandlungen als gescheitert erklärt. SPD-Vizefraktionschef Ulrich Kelber warf CDU und CSU vor, eine "Milliardenchance" für die Verbraucher und für die Wirtschaft zu blockieren. "Am Widerstand von CDU/CSU ist die stärkere Integration von Strom aus Erneuerbaren Energien in die Stromnetze und an den Strombedarf gescheitert", so Kelber. Damit sei zunächst die Chance vertan, dass Deutschland auch bei den Technologien zur Speicherung von Strom, zur Steuerung der Stromerzeugung sowie der Koppelung von Stromerzeugung und Stromverbrauch genau so zum Weltmarktführer werde wie bei den Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien selbst. "280.000 Menschen arbeiten derzeit in dieser Branche in Deutschland. Der Zuwachs von Arbeitsplätzen wäre bei einer Einigung auf die Förderung von Kombikraftwerken noch deutlich schneller geworden", meint Kelber.

Aber auch die Verbraucherinnen und Verbraucher hätten laut Kelber von der Förderung profitiert. "Die Kosten zur Bereitstellung von Ausgleichsenergie und für den Ausbau der Stromnetze wären gesunken. Das hatten alle Experten unwidersprochen berechnet. Zu Recht hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Grundsteinlegung des Kombikraftwerks in Prenzlau in der letzten Woche eine entsprechende Foerderung zugesagt". so Kelber.

"Solche Kombikraftwerke hätten erhebliche Chancen für Technologieentwicklung und die Exportchancen hiesiger Hersteller auf den milliardenschweren Exportmärkten bedeutet", moniert der SPD-Politiker. Auch die Vermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien auf dem freien Markt wäre dadurch erleichtert worden.

Kelber: CDU/CSU wollten eine Marktprämie zugunsten der großen Energiekonzerne durchsetzen

CDU/CSU aber hätten die Zustimmung zur Förderung von Kombikraftwerken an die Einführung einer "Marktpraemie" gekoppelt. "Diese wird von der gesamten Branche der Erneuerbaren Energien strikt abgelehnt", betont Kelber. "Von der Marktprämie hätten - zu Lasten der Stromkunden - nur die großen Energiekonzerne profitiert, die ihr Monopol auf den Bereich der Erneuerbaren Energien ausgeweitet hätten."

"Die SPD wollte heute die Foerderung von Kombi-Kraftwerken beschliessen", so Kelber. "CDU/CSU haben dies abgelehnt. Anderslautende Behauptungen in vorab geschriebenen Pressemitteilungen von CDU/CSU sind unwahr." Noch am Mittwochabend hätte eine Vertreterin der Union auf der öffentlichen Veranstaltung des Bundesverbands Bioenergie genau dies eingestanden.

"Wir bedauern, dass wir alle durch die Halsstarrigkeit der CDU/CSU jetzt die Chance fuer Entwicklung neuer Technologien verspielt worden ist", so Kelber. Wieder einmal habe die eigene Fraktion Angela Merkel im Stich gelassen. Die SPD habe sich dieses Projekt daher als eines der ersten Vorhaben für die neue Legislaturperiode vorgenommen.

Reiche: Produzenten motivieren, sich aus dem System der Einspeisevergütung des EEG zu lösen

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Katherina Reiche, bestätigte am Donnerstag den Willen zur Einführung einer "Marktprämie": "Leider sperrt sich der Koalitionspartner gegen die Einführung der so genannten Marktprämie", so Reiche.

Sie erläuterte, dass es der Union hierbei um eine Abkehr vom erfolgreichen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geht: Die Marktprämie diene "dazu, die Produzenten Erneuerbarer Energien finanziell zu motivieren, sich aus dem System der Einspeisevergütung des EEG zu lösen sowie stärker in den unmittelbaren Strommarkt einzusteigen und ihre Energieerzeugung den Markterfordernissen anzupassen." Dies sei ein wichtiger Schritt zur Marktfähigkeit der Unternehmen, zu mehr Wettbewerb am Strommarkt aber auch zur bedarfsgerechten Einspeisung des Stromes aus Erneuerbaren Energien, so Reiche.

Am 07-05-2009

Bürger begehren Stromnetz

Warendorfer Initiative will Energie-Infrastruktur in kommunaler Hand

Die Debatte über den zukünftigen energiepolitischen Kurs der Republik lässt auch die Zahl der kommunalen Bürgerbegehren zum Thema wachsen. In den vergangenen Monaten waren bereits Begehren gegen eine Beteiligung der Aachener Stadtwerke an einem Kohlekraftwerk in Krefeld und für den Ausstieg von Bielefeld aus dem Atomkraftwerk Grohnde gestartet worden. Seit dem vergangenen Wochenende sammelt laut der Initiative „Mehr Demokratie“ eine Bürgerinitiative in Warendorf Unterschriften für eine Übernahme des lokalen Stromnetzes durch die kommunale Hand.

Zwischen der Stadt Warendorf und der RWE Rheinland Westfalen Netz AG besteht ein Vertrag, mit dem RWE das Recht hat, die Straßen und Wege der Stadt Warendorf für die Errichtung und den Betrieb eines örtlichen Stromnetzes zu nutzen. Dieser Konzessionsvertrag läuft Ende November aus. Zu diesem Zeitpunkt kann die Stadt Warendorf dieses Recht neu vergeben. Die Initiative „Unser Warendorf - Unser Stromnetz“ will, dass die Stadtwerke Warendorf zusammen mit dem Bieterkonsortium aus Stadtwerken Münster und den Stadtwerken Osnabrück die Konzession und den Betrieb des Stromnetzes in Warendorf selbst übernehmen.

Ein rein wirtschaftlich handelndes Unternehmen mit dem Ziel der Gewinnmaximierung könne keine tragende Rolle bei der Einsparung von Energie spielen, argumentieren die Initiatoren des Bürgerbegehrens. Kommunal orientierte Betriebe leisteten hierbei hingegen entscheidende Beiträge. Auch bei der Erschließung von Potenzialen für die energiesparende Kraft-Wärme-Kopplung sei der gleichzeitige Besitz von Gas- und Stromnetz von wesentlicher Bedeutung.

Die Stadt hätte außerdem einen finanziellen Nutzen durch den Rückkauf des Stromnetzes von RWE. Hinzu kämen bessere Bedingungen für die Kosten von Kabelverlegungen und zusätzliche Vorteile durch gemeinsame Betreuung der Strom, Gas und Wasserkunden bei den Stadtwerken. Durch die Wertsteigerung des Netzes wachse das Vermögen der Stadt.

Die CDU will eine Lösung, die langfristig das sicherste und wirtschaftlichste Ergebnis bringt. Es sei ein Unterschied, ob man für den Netzkauf zwischen fünf und zehn Millionen Euro Kredit aufnehmen müsse, um eine Minderheitsbeteiligung am Stromnetz zu erreichen, oder ob man ohne Kreditaufnahme eine Mehrheit am Stromnetz erhalten könne. Bei der Entscheidung über die Konzessionsvergabe gehe es nicht um die Zukunft der Energiegewinnung in Deutschland, sondern um das Eigentum am Warendorfer Stromnetz. Der Besitz des Netzes habe keinerlei Einfluss auf die Herkunft des durchzuleitenden Stroms, weil darüber die Verbraucher entschieden.

Damit sich der Rat mit dem Bürgerbegehren befasst, müssen sich mindestens 2.500 Warendorfer in die Unterschriftenlisten eintragen.

Mehr Informationen: Bürgerbegehren für Übernahme des Warendorfer Stromnetzes durch kommunale Hand http://www.nrw.mehr-demokratie.de/warendorf.html

Thorsten Sterk Pressesprecher

Am 31-05-2011

Strom: Energiearmut wachsendes Problem auch in Rheinland-Pfalz

Umfrage der Verbraucherzentrale bei Energieversorgern zeigt Handlungsbedarf

Hochgerechnet 36.800 Haushalten in Rheinland-Pfalz wurde 2011 aufgrund von Zahlungsproblemen zeitweise der Strom abgestellt. Die Zahl der insgesamt verschickten Mahnungen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent erhöht. Sperrandrohungen haben nur leicht um 1 Prozent zugenommen, aber die Zahl der tatsächlich durchgeführten Sperrungen hat sich mit 8 Prozent deutlich erhöht. Es ist also weniger Haushalten gelungen, eine Stromsperre abzuwenden. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zum Thema Energieschulden bei den rheinland-pfälzischen Grundversorgern.

Von 58 angeschriebenen Versorgern haben 67 Prozent den mehrseitigen Fragebogen ausgefüllt. Fast drei Viertel der Versorger, die geantwortet haben, bezeichnen das Thema Energieschulden und Zahlungsverzug in den letzten Jahres als zunehmendes Problem. „Um Zahlungsrückständen und Energiesperren entgegen zu wirken, ist ein Bündel an Maßnahmen erforderlich“, so Ulrike von der Lühe, Vorstand der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Sie fordert von der Bundes- und Landespolitik, tragfähige Lösungen in Angriff zu nehmen. Vor dem Hintergrund von bundesweit geschätzt über 700.000 Stromsperren im letzten Jahr duldet dies keinen Aufschub.

„Die Versorgung von Haushalten mit Strom und Gas gehört zur unverzichtbaren öffentlichen Daseinsvorsorge. Eine Stromsperre macht ein geregeltes Alltagsleben schnell unmöglich und verschärft die ohnehin vorhandenen Probleme der betroffenen Haushalte erheblich“, so Hans Weinreuter, Energieexperte der Verbraucherzentrale. Und der Versorger erhält durch eine Sperre auch nicht schneller das ausstehende Geld. „Eine Stromsperre ist nicht nur ein Problem für Hartz-IV-Haushalte. Auch die in den letzten Jahren gestiegene Zahl von Menschen mit geringem Einkommen ist gefährdet“, ergänzt Antje Kahlheber, Energieberaterin der Verbraucherzentrale, die die Erhebung durchgeführt und ausgewertet hat. Rein statistisch sind rund 8 Prozent der rheinland-pfälzischen Haushalte von Energiearmut betroffen. Von Energiearmut sprechen Fachleute, wenn ein Haushalt den angemessenen Energiebedarf nicht mehr mit 10 Prozent seines Einkommens decken kann.

Bei Zahlungsschwierigkeiten bieten die angeschriebenen Grundversorger ihren Kunden unter anderem Ratenzahlungs-vereinbarungen, Prepaid-Zähler und eine Anpassung der Abschlagszahlungen bereits während des laufenden Jahres an. Die Zunahme von Stromsperren zeigt allerdings, dass die bisherigen Lösungsansätze der Versorgungswirtschaft nicht ausreichen, um dem Problem Energiearmut Herr zu werden. „Die Energiewende zum Sündenbock zu erklären, greift zu kurz“, stellt Weinreuter klar. „Das Problem der Energiearmut existiert schon wesentlich länger.“ Weder die Rentenerhöhungen haben mit den Energiepreissteigerungen Schritt gehalten noch der im Hartz-IV-Regelsatz enthaltene Stromkostenanteil und auch nicht die geringen Lohnsteigerungen vor allem im Niedriglohnsektor in den letzten Jahren. Bereits seit 2005 sind die Strompreise für die Privathaushalte um etwa 40 Prozent angestiegen.

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz richtet folgende Forderungen an die Bundes- und Landespolitik:

  • Die Bundesregierung muss endlich - wie von der EU gefordert - den Begriff der Energiearmut definieren und schutzbedürftige Kundengruppen ausweisen.
  • Im Energiewirtschaftsrecht muss der bereits existierende Begriff der Verhältnismäßigkeit von Energiesperren konkretisiert und deren Einhaltung stärker überwacht werden. Pre-Paid-Systeme müssen als Alternative zur Stromsperre verpflichtend eingeführt werden.
  • Die Hartz-IV-Regelsätze müssen im Hinblick auf die Energiepreissteigerungen angepasst werden. Hohe Wärmekosten bei Transferempfängern dürfen nicht allein den Betroffenen selbst angelastet werden. Auch die Besitzer von Mietshäusern mit niedrigem Dämmstandard stehen in der Verantwortung.
  • Spezielle Beratungsprogramme für die Betroffenen müssen entwickelt und gefördert werden mit den Bausteinen Schuldenabbau und -prävention, Energieeinsparberatung sowie Energierechtsberatung. Auch eine Mediation zwischen Verbraucher. und Versorger ist ein hilfreiches Instrument.
  • Die einseitige Entlastung der energieintensiven Industrie durch Umlage- und Steuerbefreiungen, die zu Lasten der privaten Haushalte geht, muss korrigiert werden.
  • Der Preisbildungsmechanismus an der Strombörse muss stärker reguliert werden, damit sich Preis senkende Faktoren auch für Verbraucher auswirken.
  • Einkommensschwache Haushalte sollten analog zu den Rundfunkgebühren von der Stromsteuer und den Konzessionsabgaben entlastet werden.

Die Detailergebnisse der Befragung und der Forderungskatalog der Verbraucherzentrale können unter www.vz-rlp.de/energiearmut nachgelesen werden.

VZ-RLP

Für weitere Informationen:

Hans Weinreuter, Energiereferent

Am 12-07-2012

Strom: Heizungspumpe – Stromfresser im Keller?

VerbraucherService Bayern informiert

Je mehr die Stromkosten steigen, desto mehr zahlt sich ein sparsames Verhalten aus. Seit diesem Jahr können Verbraucher der Stromrechnung entnehmen, ob sie im Vergleich zu Haushalten gleicher Größe viel oder wenig Strom benötigen. Stephanie Ertl, Umweltberaterin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. empfiehlt: „Wenn Ihr Verbrauchswert deutlich höher liegt, sollten Sie den Ursachen auf den Grund gehen.“

So können etwa ineffiziente Dauerläufer die Stromkosten spürbar in die Höhe treiben. Die Expertin nennt ein Beispiel: „Mit Beginn der Heizperiode sind Heizungspumpen oft rund um die Uhr in Einsatz. Bei einer herkömmlichen, ungeregelten Pumpe können Stromkosten von bis zu 130 Euro jährlich entstehen.“ Dagegen sind es bei einer hocheffizienten Pumpe weniger als 30 Euro im Jahr.

Dem Typenschild der Pumpe ist zu entnehmen, mit welcher Leistung diese arbeitet. Herkömmliche Standardpumpen arbeiten mit einer konstant hohen Leistung von bis zu 90 Watt. Dagegen benötigen Hocheffizienzpumpen lediglich 15 Watt. Ein weiterer Vorteil: Sie passen Ihre Leistung dem tatsächlichen Bedarf an. Die Umweltberaterin informiert: „Wird eine veraltete Standardpumpe gegen eine hocheffiziente Pumpe ausgetauscht, lohnt sich dies finanziell bereits nach wenigen Jahren.“ Weitere Informationen zum Stromsparen erhalten Sie in den Beratungsstellen des VerbraucherService Bayern im KDFB e.V..

Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) ist tätig in den Bereichen Beratung, Bildung und Hauswirtschaft. Er ist eine unabhängige Interessenvertretung und steht für aktuelle, neutrale, kompetente und zukunftsorientierte Verbraucherarbeit. Der VSB unterhält 15 Beratungsstellen in Bayern, betreut etwa 180.000 Mitglieder des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) und richtet seine Angebote an die gesamte Bevölkerung. Der VSB wird gefördert durch die Bayerischen Staatsministerien der Justiz und für Verbraucherschutz, für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und für Umwelt und Gesundheit.

www.verbraucherservice-bayern.de

Ansprechpartner/-in

Stephanie Ertl

Am 09-10-2012

Strom: Strompreiserhöhungen weit über 10 Prozent

Was hinter den Erhöhungen steckt

Viele Verbraucher erhalten derzeit von ihren Stromversorgern die Information, dass sich im Januar die Strompreise erhöhen. Dabei kann es in Einzelfällen um Erhöhungen von bis zu 20 Prozent gehen. „Vielfach muss die Energiewende als Sündenbock für die Erhöhungen herhalten“, informiert Roland Pause, Energieexperte der Verbraucherzentrale Sachsen. „Sicher ist die Energiewende nicht kostenlos zu bekommen, aber wenn man genauer hinsieht, wird deutlich, dass die hohen Kosten für den Strombezug sehr ungleich verteilt werden.“

EEG-Umlage:

Die EEG-Umlage beträgt gegenwärtig 3,592 Cent/kWh und steigt 2013 auf 5,277 Cent/kWh für alle Privathaushalte und die mittelständische Wirtschaft. Allerdings werden bundesweit über 2.000 stromintensive Unternehmen von der EEG-Umlage befreit, was allein rund 0,6 Cent/kWh ausmacht. Diese Befreiung muss von den Verbrauchern und der mittelständischen Wirtschaft zusätzlich geschultert werden.

Umlage aus § 19 Stromnetzentgelt-Verordnung: Ein weiterer Preistreiber sind die Netzentgelte, die 2013 noch weiter steigen werden. Nach dem so genannten Nachtparagrafen werden Unternehmen mit sehr hohem Stromverbrauch vollständig entlastet. Diese Kosten (0,178 Cent/kWh) belasten die Endverbraucher neben der EEG-Umlage ebenfalls zusätzlich.

Offshore-Umlage:

„Eine dritte große Ungerechtigkeit stellt die Offshore-Umlage dar, die 2013 neu eingeführt wird“, ärgert sich Roland Pause. Mit den Einnahmen dieser Umlage sollen die Betreiber von Offshore-Anlagen entschädigt werden, wenn Übertragungsnetzbetreiber betriebsbereite Anlagen nicht rechtzeitig ans Netz anschließen können. Damit entstehen keinerlei Kosten für die Übertragungsnetzbetreiber, die diesen Umstand verursachen, und erneut werden die Verbraucher mit 0,25 Cent/kWh zur Kasse gebeten.

KWK-Umlage:

Außerdem steigt auch die KWK-Umlage im kommenden Jahr von 0,002 auf 0,126 Cent/kWh.

Damit machen diese vier Positionen insgesamt eine Erhöhung von 2,237 Cent/kWh aus. Davon sind allein 1,028 Cent/kWh auf die Befreiungen der stromintensiven Unternehmen und der Übertragungsnetzbetreiber zurückzuführen. Zusätzliche Gewinne erwirtschaften die Stromversorger dadurch, dass gesunkene Börsenpreise nicht an die Endkunden weitergegeben werden und Verbrauchern somit eine Vergünstigung um durchschnittlich rund 2 Cent/kWh vorenthalten wird. „Es zeigt sich, dass die erhöhten Preise nicht ausschließlich auf die Energiewende geschoben werden können“, fasst Pause zusammen.

Gegen die Erhöhung dieser Einzelkomponenten können Verbraucher wenig tun. Neben konsequentem Energiesparen haben besonders Haushalte, die nach wie vor in der Grundversorgung stecken, finanzielle Einsparpotenziale. In Sachsen bezieht noch immer knapp die Hälfte der sächsischen Haushalte dieses teuerste aller Tarifmodelle. Bei einem Wechsel des Anbieters beläuft sich das durchschnittliche Einsparpotenzial für einen Musterhaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.000 Kilowattstunden in Sachsen auf knapp 180 €. Wobei bundesweit nur Stromanbieter ohne Vorkasse, ohne Kaution und ohne Boni in Betracht gezogen wurden.

Am 17-12-2012

Strom sparen - Hohe Kosten – geringe Wirkung

Raumklimageräte verbrauchen viel Strom und schaffen oft kaum Abkühlung

Mit Beginn des kalendarischen Sommeranfangs am 21. Juni steigen in der Regel auch die Temperaturen. Diese können in den eigenen vier Wänden jedoch schnell zur Belastungsprobe werden. Bei intensiver Sonneneinstrahlung kann die Innentemperatur auf über 35 Grad steigen. Spätestens dann locken viele Bau- und Elektromärkte mit Raumklimageräten zu niedrigen Preisen. „Wer sich für den Kauf eines Raumklimagerätes entscheidet, sollte genau hinsehen. Einige Geräte halten nicht das, was die Werbung verspricht und treiben mit ihrem hohen Verbrauch die Stromkosten in die Höhe“, informiert Juliane Dorn, Leiterin der Energieberatung der Verbraucherzentrale Sachsen. Im laufenden Betrieb zählen Klimageräte zu den größten Stromfressern im Haushalt.

„Für ein typisches Gerät mit einer Leistungsaufnahme von 1.000 Watt kostet jede Betriebsstunde im Durchschnitt in Sachsen 28 Cent bei meist bescheidenem Kühleffekt.“ Im Laufe eines Sommers können so ca. 200 Euro zusätzliche Stromkosten zusammenkommen.

Einen guten Hitzeschutz bieten außen angebrachte Jalousien, Markisen, Rollläden oder Fensterläden. Aber auch innen liegende spezielle Rollos oder Fensterfolien, die das einfallende Sonnenlicht reflektieren, sind zu empfehlen. Ansonsten gilt bei Hitze: Tagsüber Fenster und Sonnenschutz geschlossen halten. Nachts lüften, früh morgens möglichst mit weit geöffneten Fenstern querlüften. So kann die in den Wänden gespeicherte Wärme wieder abgeführt werden.

Wer trotzdem ein Klimagerät anschaffen möchte, sollte sich vor dem Kauf beraten lassen. Verbraucher sollten beim Kauf unbedingt auf die Energieeffizienzklasse A achten und sich möglichst für ein vom Fachmann fest eingebautes Splitgerät entscheiden. Diese gibt es sogar schon in A+++-Qualität mit reduziertem Verbrauch. Mobile Kleinklimageräte verbrauchen dagegen nicht nur viel Energie, sie bringen auch nur einen geringen Kühleffekt. Durch den im Fenster eingehängten Abluftschlauch strömt nämlich unausweichlich warme Luft wieder zurück in den Raum.

Anbieterunabhängige Beratung bei Fragen zum Einsatz von Raumklimageräten und zu Fragen des Energieeinsparens und der Energieeffizienz bietet die vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Energieberatung der Verbraucherzentrale: online, telefonisch, mit einem Energie-Check vor Ort oder in einem persönlichen Beratungsgespräch. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auch auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de, Termine und Beratung unter 0800 – 809 802 400 (kostenfrei).

Am 13-06-2013

Strom sparen - Energiecheck zum Selbermachen

Verbraucherzentrale startet neues Online-Angebot

Mit einem neuen online-Energiecheck der Verbraucherzentrale können Hausbesitzer und Mieter schnell ermitteln, ob ihr Energieverbrauch hoch oder niedrig ist und wie viel Kosten sie sparen können. „Die allermeisten Menschen wissen nicht auf Anhieb, wie viel Energie sie verbrauchen“, weiß Hans Weinreuter, Energiereferent der Verbraucherzentrale. „Wer aber wissen will, was er einsparen kann, muss seinen aktuellen Verbrauch kennen“. Der neue „Energiecheck zum Selbermachen“ der Verbraucherzentrale zeigt Hausbesitzern und Mietern nach der Eingabe einiger weniger Daten, wie ihr Verbrauch an Strom und Energie für Heizung und Warmwasser zu bewerten ist. Zu finden ist er unter www.energieberatung-rlp.de/energiecheck.

Der Energiecheck besteht aus drei Bausteinen:

Bewertung des Stromverbrauchs

Die Höhe des Verbrauchs ist im Wesentlichen von der Personenzahl im Haushalt sowie vom Umfang und dem Alter sämtlicher Elektrogeräte abhängig und weniger von der Wohnsituation selbst. Beim Energiecheck „Strom“ sind der Verbrauch aus der letzten Stromrechnung und der Abrechnungszeitraum einzugeben. Dann muss nur noch ausgewählt werden, ob die Warmwasserbereitung mit Strom erfolgt oder nicht, ob mit Strom gekocht wird und ob der Stromverbrauch der Heizung für die Umwälzpumpen enthalten ist oder nicht. Letzteres ist in der Regel bei Einfamilienhäusern bzw. bei Etagenheizungen in Mehrfamilienhäusern der Fall. In der anschließenden Auswertung ist anhand eines farbigen Balkendiagramms sehr schnell zu erkennen, ob der eigene Verbrauch sehr gut oder eher zu hoch ist.

Bewertung des Heizenergieverbrauchs

Bei der Heizung ist zu unterscheiden, ob es sich um eine eigene Heizungsanlage – etwa im Einfamilienhaus oder bei einer Etagenheizung in einer Mietwohnung – handelt oder ob eine Zentralheizung im Mehrfamilienhaus mehrere Wohnungen versorgt.

Eigene Heizungsanlage

Hier muss man nur den passenden Energieträger wie Öl oder Gas auswählen und die verbrauchte Energiemenge, die Zahl der Bewohner sowie die beheizbare Fläche eingeben. Die Auswertung erfolgt dann grafisch mit Hilfe eines farbigen Bandtachos, der Auskunft über die Höhe des Verbrauchs pro Quadratmeter und Jahr gibt.

Zentralheizung im Mehrfamilienhaus Mieter oder Wohnungseigentümer in Mehrfamilienhäusern müssen wenige Daten aus der letzten Heizkostenabrechnung eingeben. Der erste Schritt bewertet dann die Gesamtkosten des ganzen Hauses pro Quadratmeter und Jahr. Dazu werden die Vergleichszahlen des bundesweiten Heizspiegels heran gezogen, die regelmäßig vom Deutschen Mieterbund gemeinsam mit „CO2-Online“ veröffentlicht werden. Im zweiten Schritt kann man dann die eigen Kosten pro Quadratmeter mit denen des ganzen Hauses vergleichen.

„Mit diesem neuen Angebot wollen wir das Bewusstsein für den Umgang mit Energie schärfen und Hausbesitzer und Mieter dazu motivieren, sich mit ihrem Energieverbrauch zu beschäftigen“, so Hans Weinreuter. „Die meisten Autofahrer kennen den Spritverbrauch ihres Autos und wissen, dass fünf Liter auf hundert Kilometer wenig und zehn Liter eher viel sind. Wer seinen Energieverbrauch einordnen kann, kann auch seine Sparpotenziale besser nutzen.“

Wer Fragen oder Probleme bei der Eingabe der Zahlen hat, kann sich an die kostenlose Energiehotline der Verbraucherzentrale unter 0800-6075600 wenden. Diese ist montags von 9 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr, dienstags von10 bis 13 und von 14 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr zu erreichen.

Wer wissen will, wie man mögliche Einsparpotentiale im Haus oder in der Wohnung ausschöpfen kann, kann sich kostenlos und unabhängig in der persönlichen Energieberatung der Verbraucherzentrale beraten lassen. Dieses Angebot gibt es in über 60 Orten in Rheinland-Pfalz. Einen Überblick über die Beratungsinhalte und die Standorte der Energieberatung findet man unter www.energieberatung-rlp.de/unser-angebot.

Die kostenlose Energieberatung und das neue Angebot sind möglich dank der finanziellen Unterstützung des Bundesenergieministeriums und des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung.

VZ-RLP

Am 19-02-2014

Mut zum Stromanbieterwechsel!

Umfrage der Verbraucherzentralen zeigt:

Ob und wie oft haben Sie schon Ihren Energievertrag oder -versorger gewechselt? Welche Aspekte sind Ihnen bei einem neuen Vertrag/Anbieter wichtig? Und was hält Sie wohlmöglich vom Wechseln ab? Seit März 2015 konnten Verbraucher bei einer Online-Befragung der Verbraucherzentralen zum Thema Strom- und Gasanbieterwechsel teilnehmen. Der Anlass: Laut Studien sind die meisten Verbraucher mit den Energiepreisen unzufrieden; insbesondere, weil sinkende Energiepreise kaum bei den Kunden ankommen. Trotzdem zeigt das Ergebnis der Online-Befragung der Verbraucherzentralen: Viele Verbraucher haben noch nie gewechselt und ihre Energie stattdessen vom örtlichen Grundversorger erhalten. Das ist in der Regel am teuersten. Durch einen Wechsel lässt sich hier viel Geld sparen, ohne dass Qualität oder Leistung leiden, weiß Janine Hartmann, Juristin bei der Verbraucherzentrale Sachsen.

Umfrage der Verbraucherzentralen zeigt: Trotz Unzufriedenheit mit Energiepreisen scheuen viele den Anbieterwechsel

Fast 50 Prozent der insgesamt über 1300 Befragten gaben an, noch nie gewechselt zu haben, weil sie Sorge haben, dass der Anbieterwechsel nicht reibungslos funktioniert und Versorgungslücken entstehen könnten oder kein Interesse am Wechsel besteht bzw. das Prozedere unklar ist. Selbst wenn es beim Wechsel zu Problemen oder Verzögerungen kommt, steht man nie ohne Strom oder Gas da. Die Versorgung ist immer durch den Grundversorger sichergestellt, beruhigt Hartmann.

Verbraucher, die bereits Tarif oder Anbieter gewechselt haben, gaben vor allem Preiserhöhungen des bisherigen Versorgers, Geld sparen zu wollen und Unzufriedenheit mit dem bisherigen Energielieferanten als Beweggründe an. Besonders wichtig für Verbraucher bei einem Wechsel ist, dass der Anbieter keine Vorkasse verlangt, eine Preisgarantie besteht und ein guter Kundenservice bzw. Erreichbarkeit des Versorgers gewährleistet ist. Die Untersuchung zeigt zudem, dass mit steigenden Energiepreisen auch das Interesse der Kunden an einem Wechsel steigt.

Die Wechselbereitschaft der Verbraucher beeinflusst maßgeblich auch die Preisgestaltung der Unternehmen. Je mehr Verbraucher wechseln, desto gerechter dürften die Preise werden, vermutet Hartmann. Ein Wechsel kann z. B. über Vergleichsportale im Internet schnell und einfach durchgeführt werden. Jedoch sollte man sich dafür genügend Zeit nehmen und die Tarife und Vertragsbedingungen genau prüfen. Um Preise wirklich miteinander vergleichen zu können, sollte man auch Bonuszahlungen zunächst nicht berücksichtigen und ggf. aus der Voreinstellung des Vergleichsportals entfernen. Und wenn man bei seinem örtlichen Anbieter bleiben möchte, kann man auch sparen, indem man einen Sondervertrag mit einem preiswerteren Tarif als den der Grundversorgung wählt, erklärt Hartmann.

Die Ergebnisse der Umfrage werden die Verbraucherzentralen nun nutzen, um die gebotenen Handlungsspielräume für Politik und Gesetzgebung aufzuzeigen und auch die eigene Arbeit danach auszurichten.

Verbraucher, die Probleme mit Ihrem Versorger und/oder dem Wechsel haben, finden Informationen und Hilfestellungen unter www.verbrauchrezentrale-sachsen.de oder direkt bei den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen.

Am 19-10-2015

Stromkosten sparen im Haushalt

Sparen Sie Ihr Geld täglich im Haushalt

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Sparen Sie Ihr Geld täglich im Haushalt. Strom ist ein GeldfresserUnsere Stromkosten wachsen ständig. Dazu tragen wir unbewusst selber bei. Während wir versuchen mit neuen Geräten der Energieeffizienzklassen A und sogar A++ an allen Ecken und Enden zu sparen, verstecken sich in unserem Haushalt Stromfresser, gut getarnt und unentdeckt. Mit einigen praktischen Angewohnheiten lassen sich Kosten verursachende Lücken im Alltag decken. Hier sind 5 Tipps, wie Sie Ihre Stromfresser loswerden und in Zukunft weniger Stromkosten erhalten. Also los!

1. Beladen statt kurz waschen!

Die klare Nummer 1 unter den Stromfressern ist, ob man es glaubt oder nicht, unsere Waschmaschine. Diese dient im Haushalt nicht nur zsum Waschen, sondern auch mal zum »auffrischen«. Genau hier liegt das Problem. Eine Waschmaschine sollte immer vor dem Waschgang voll beladen werden. Zum Auswaschen eines Oberteils oder einem Stück Bettwäsche können auch die Hände dienen. Hat man sich einmal angewöhnt, die Waschmaschine nur dann zu benutzen, wenn man auch genug Wäsche hat, merkt man den Unterschied bei der nächsten Stromrechnung mit Sicherheit. Die gleiche Regel gilt auch bei der Spülmaschine. Ganz egal, ob man gerade mit dem Hausputz fertig ist, sind in der Spülmaschine nur drei Teller und zwei Tassen, dann lassen Sie diese auch drin, bis die Spülmaschine voll ist! Erst dann wird sie laufen gelassen. Das spart Geld.

2. Nach dem Waschen kommt das Trocken- je kürzer, desto günstiger!

Statt die Wäsche lange im Trockner zu lassen, kann man sie vorher durch ein gründliches Schleuderprogramm halb trocken haben. Das spart nicht nur Strom, sondern auch Zeit! Zwei Fliegen mit einer Klappe! Unbedingt die Wäsche vor dem Trocknen ordentlich schleudern lassen, so dass sie hinterher nur noch kurz in den Trockner muss. Mit der Zeit sammeln sich kostbare Minuten an, die Ihre Stromkosten um einiges verringern werden.

3. Umluft statt voll aufdrehen! Schlau backen

Das Backen mit Umluft ist nicht nur die günstigere Version, sondern auch die gesündere. Unser Essen wird mit Umluft leicht und schonend gegart, statt bei voller Hitze. Die Vorteile sind klar:

  • man benötigt weniger Hitze, weil es mit Umluft schneller geht
  • man kann mehrere Bleche gleichzeitig in den Ofen schieben, beispielsweise beim Plätzchen backen

Wie man sieht, lässt sich auch beim Backen jeden Tag sparen.

4. Kühlschrank voll machen und den Gefrierschrank abtauen

Der Platz im Kühlschrank muss genutzt werden. Die leeren Stellen kosten nur unnötig Strom. Sie sollten Ihren Kühlschrank sinnvoll beladen und statt die Sachen aufeinander zu stapeln, lieber nebeneinander legen. So nehmen die Produkte den Platz im Kühlschrank schneller ein und es wird keine Energie ins Leere verbraucht. Das gleiche gilt auch beim Gefrierschrank. Die dicke Eisschicht in der Gefriere verbraucht mehr Strom. Man sollte also den Gefrierschrank regelmäßig auftauen. Das verschafft nicht nur weniger Stromkosten, sondern auch einen sauberen und freien Überblick.

5. Die Master-Slave-Steckdosenleiste wirkt Wunder

Stellt man sie abends ab, ist nicht nur die Stromzufuhr für ein bestimmtes Gerät abgedreht, sondern auch für alle restlichen angekoppelten Geräte. Viele Geräte verbrauchen Strom, während sie noch im Standby Modus sind. Das kriegen Sie zwar im Alltag nicht mit, es wird aber bei der Stromrechnung sehr schnell klar. Lieber einmal mehr abschalten, als unnötig zahlen! Bei einem Haushalt mit 2 Personen lassen sich im Jahr etwa 450 Kilowattstunden sparen, die man ohne eine solche Steckdose sicherlich hätte bezahlen müssen.

Am 29. Okt. 2016