Seite 1 bei Google kann so einfach sein.

Leuchtende Warnung am Rumpf des Frachters mit Gen-Soja auf der Elbe

Gen Food

Mit vier Schlauchbooten protestierten am Mittwoch früh 13 Greenpeace-Aktivisten auf der Elbe gegen den Import von gentechnisch manipulierter Soja. Die Umweltschützer begleiten den Frachter "Spar Topaz", der amerikanische Gen-Soja geladen hat. Sie projizieren mit Hilfe eines Gross-Diaprojektors den Spruch "Gen-Soja: Metro macht uns zu Versuchskaninchen" auf die Bordwand des Schiffes. Der Frachter bringt seine Ladung zur Hamburger Ölmühle. Dort wird die manipulierte Soja weiter verarbeitet und gelangt entweder direkt etwa als Lecithin auf den Teller der Verbraucher oder über den Umweg des Tierfutters in Fleisch und Milchprodukte. Greenpeace wirft dem Handelskonzern Metro vor, sich massiv für die Verbreitung solcher gentechnisch veränderten Lebensmittel einzusetzen.

"Gentechnik ist eine Risikotechnologie", sagt Alexander Hissting, Gentechnik-Experte bei Greenpeace. Ein Konzern wie die Metro-Group verkauft Produkte aus Gentechnik und ist deswegen mitverantwortlich für die Folgen des globalen Gen-Experiments auf den Soja-Feldern." Gentechnik im Essen wird in Deutschland von über 70 Prozent der Menschen abgelehnt.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Handelsketten will die Metro-Group ihren Kunden gegenüber Produkte mit Zutaten aus gentechnisch veränderten Pflanzen nicht ausschließen. "Metro ignoriert die Interessen der Verbraucher und macht uns damit alle zu Versuchskaninchen", so Hissting. Zur Verwendung von gentechnisch verändertem Tierfutter führt Greenpeace gerade eine Umfrage unter Lebensmittelproduzenten und im Handel durch, deren Ergebnisse Mitte Januar 2004 präsentiert werden.

Jedes Jahr exportieren die USA mehr als sieben Millionen Tonnen Soja nach Europa. Davon sind rund 80 Prozent gentechnisch manipuliert. Der Großteil der US-Soja gelangt in den Wintermonaten auf den europäischen Markt. Die neue Kennzeichnungsregelung der Europäischen Union für Gentechnik, die im April 2004 greifen wird, hat Lücken. So werden weiterhin Produkte wie Milch, Käse, Wurst und Eier von Tieren, die mit Gentechnik gefüttert wurden, nicht erkennbar sein. Konzerne wie Metro nutzen diesen Umstand, um Gen-Food verkaufsfähig zu machen.

Über Aktionen wie die Projektion hinaus organisiert Greenpeace den Widerstand der Verbraucher im EinkaufsNetz. Es ermöglicht Konsumentenmacht wirksam gegen Missstände einzusetzen und Druck auf Unternehmen und Politik auszuüben. Bislang beteiligen sich rund 30.000 Mitmacher an Aktionen gegen Gift und Gentechnik im Essen. Das EinkaufsNetz fordert Lebensmittel, die gut für Verbraucher, Landwirte und die Natur sind.