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Verkehrsclub fordert verbindlichen Kohlendioxid-Grenzwert für neue Pkw

"Selbstverpflichtung gescheitert"

Die europäischen Autohersteller sind nach Auffassung des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) "meilenweit von ihrer verbindlichen Zusage an die EU entfernt, bis 2008 den durchschnittlichen Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid aller neuverkauften Pkw auf 140 Gramm pro Kilometer zu reduzieren". Das ergebe sich aus einer Analyse der Verkaufszahlen für 2005. Der Verkehrsclub fordert daher in Übereinstimmung mit dem Europäischen Verband für Verkehr und Umwelt (T&E) die Einführung eines EU-weit verbindlichen Kohlendioxid-Grenzwerts für neue Pkw sowie eine Kohlendioxid-basierte Kfz-Steuer. Diese Steuerungsinstrumente seien ein dringend notwendiger Anreiz für Fahrzeughersteller und Verbraucher, den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid spürbar zu senken und den Klimawandel "abzudämpfen".

"Die Autoindustrie hat die Politik lange genug an der Nase herumgeführt", meint Hermann-Josef Vogt vom umweltorientierten Verkehrsclub VCD. Die Politik müsse "endlich handeln" und einen europaweit verbindlichen Grenzwert einführen, um Klima und Umwelt zu entlasten.

Der Kohlendioxid-Ausstoß von Fahrzeugen sei unmittelbar mit dem Kraftstoffverbrauch verbunden. Nach Angaben des Beratungsunternehmens R.L. Polk Marketing Systems emittierten die von europäischen Fahrzeugherstellern im letzten Jahr verkauften Neufahrzeuge im Schnitt 160 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Um die Zusage noch einhalten zu können, müsste der Kohlendioxid-Ausstoß bis 2008 jährlich um 4,3 Prozent sinken. Tatsächlich sei der Wert im Vergleich zum Vorjahr nur um ein Prozent gesunken, und auch der einmalige Bestwert aus dem Jahre 2000 läge nur bei 2,9 Prozent.

In Deutschland liegt der durchschnittliche Kohlendioxid-Ausstoß den Angaben zufolge mit 170 Gramm pro Kilometer sogar um 6 Prozent über dem EU-Durchschnitt.

Damit sich spritsparende Fahrzeuge am Markt durchsetzen und die Einsparpotenziale im Straßenverkehr schneller erschlossen werden, fordert der Verkehrsclub die Bundesregierung auf, eine Kfz-Steuer auf den Weg zu bringen, die sich am Kohlendioxid-Ausstoß der Fahrzeuge orientiert. Die Einführung einer solchen Kohlendioxid-basierten Kfz-Steuer sei im Koalitionsvertrag vereinbart.

Fahrzeuge, die besonders verbrauchsarm sind, würden danach deutlich geringer belastet als "Spritschleudern". Käuferinnen und Käufer erhielten so einen "wirksamen Anreiz, spritsparende Modelle anzuschaffen". Weniger Spritverbrauch entlaste zudem nicht nur Klima und Umwelt, sondern auch den eigenen Geldbeutel.