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Kolumbiens Friedensgemeinden fordern ein Ende der Gewalt

Bürgerkrieg in Bolivien

Vertreter der kolumbianischen Zivilgesellschaft protestieren gegen den Abbruch der vor drei Jahren begonnenen Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerillaorganisation FARC. Mit Unterstützung der USA versucht die Regierung von Andrés Pastrana erneut, den seit fast 40 Jahren andauernden Bürgerkrieg mit Waffengewalt zu beenden, dem bereits 200.000 Menschen zum Opfer fielen. Die Zahl der Binnenflüchtlinge wächst ständig. In den vergangenen Jahren flohen 342.000 Menschen vor den Massakern der ultrarechten Paramilitärs und den militärischen Aktionen der Sicherheitskräfte sowie der drei linksgerichteten Guerrillaverbände. Internationale Beobachter fürchten, dass sich mit der Entführung der Präsidentschaftskandidatin Betancourt der Krieg auf das gesamte Land ausdehnen wird.

Der Evangelische Entwicklungsdienst unterstützt seit vielen Jahren lokale und nationale Bürgerrechts und Friedensinitiativen wie auch zivile Friedensfachkräfte in den Großstädten Bogotá und Cali sowie in den ländlichen Konfliktregionen von Urabá, Meta/Caquetá und Magdalena Medio. In einer gemeinsamen Stellungnahme fordern die Bürgerrechtsorganisationen Foro Nacional por Colombia, CINEP, Viva la Ciudadanía und Podión die Regierung und die Guerrilla auf, den Friedensprozess fortzusetzen. Die EED-Partnerorganisationen sind davon überzeugt, dass nur politische Verhandlungen einen Ausweg aus dem Krieg bieten. Dazu brauche man die aktive Beteiligung der internationalen Gemeinschaft und klare Regeln für die Friedensverhandlungen unter einer breiten Beteiligung der Zivilgesellschaft. Weiterhin fordern sie die Regierung auf, wirtschaftliche und soziale Reformen einzuleiten, damit auch die sozialen Ursachen der Gewalt, wie die immer weiter auseinanderklaffende Armutsschere und das Nichtfunktionieren von demokratischen Strukturen überwunden werden können.

Die jahrelange Arbeit der Friedensgemeinden, die von der christlichen "Stiftung für angewandte Forschung und Bildung" unterstützt werden, ist heute mehr gefährdet als je zuvor. Die Friedensgemeinden wurden 1997 von Vertriebenen und der lokalen Kirchen mit dem Ziel gegründet, sich der Gewalt zu entziehen und eine Rückkehr in die Heimat vorzubereiten.

Die Gemeindemitglieder absolvieren Kurse zur zivilen Konfliktbearbeitung und verpflichten sich, keine der Bürgerkriegsparteien in irgendeiner Form zu unterstützen und niemals Waffen zu tragen. CINEP hilft in den Konfliktregion Magdalena Medio beim Aufbau bisher kaum existenter ziviler Strukturen und setzt sich für einen kommunalen "Runden Tisch" ein, an dem Konflikte geschlichtet, ein Interessensausgleich herbeigeführt und ein Entwicklungsplan für die Gemeinde ausgehandelt werden.

Die EED-Partnerorganisation VIVA CIUDADANÍA hat landesweit 30 Bildungszentren eingerichtet. In "Schulen für demokratische Führungskräfte" lernen Frauengruppen, Strassenhändler und Kleinbauer gemeinsam mit Kommunalvertretern oder Angehörigen der Polizei, wie Konflikte gewaltfrei ausgetragen werden können und sich ein demokratisches Gemeinwesen aufbauen lässt, so Pedro Santana von VIVA CIUDADANÍA.