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"Zwischen Inszenierung und Information" - Medien, Demokratie, Bildung

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Die Bundeszentrale für politische Bildung widmet sich im Rahmen ihres 10. Bundeskongresses für Politische Bildung Anfang März der Medienberichterstattung. "In einer Welt, die immer enger zusammenwächst, spielen die Medien eine wichtige Rolle: Sie transportieren Informationen und Bilder und machen sie theoretisch für jeden zugänglich", schreibt die Bundeszentrale. Die Massenmedien und insbesondere die Bildmedien trügen eine große Verantwortung. Doch immer häufiger würden Ereignisse "medial inszeniert" und der Bürger könne nicht mehr "zwischen Information und Inszenierung" unterscheiden.


Themen des Kongresses sollen unter anderem der verantwortungsvolle Umgang mit der Informationspflicht, der Strukturwandel des Medienmarktes, die neuen Kommunikationsformen im Internet und die Frage nach der Verfügungsgewalt über das medial verwaltete Wissen sein.

Um sich diesen medienkritischen Fragestellung anzunähern hat die Bundeszentrale für politische Bildung eigenen Angaben zufolge "namhaften Experten" eingeladen. Den Festvortrag zur "Verantwortung der Medien in der Demokratie" hält der Präsident des Deutschen Bundestages, Norbert Lammert.

Für ein Podiumsdiskussion hat die Bundeszentrale Peter Frey vom Hauptstadtbüro des ZDF, Ulrich Deupmann vom Hauptstadtbüro der "Bild am Sonntag", die Freie Journalistin Bettina Gaus, Ilona Wuschig vom MDR und Monika Zimmermann vom Kölner Stadtanzeiger sowie der Mitteldeutschen Zeitung geladen. Ob die Journalisten bereit sein werden, die von der Bundeszentrale aufgeworfenen, sehr kritischen Fragen an die Medien ernsthaft und offen zu erörtern, wird die Veranstaltung zeigen.

Der zweite Veranstaltungstag des Kongresses ist "Expertenpodien" gewidmet. In zehn Sektionen beleuchten wiederum Journalisten, Politiker und Medienwissenschaftler unterschiedliche Aspekte der Mediengesellschaft. Das Angebot reicht von der Politikinszenierung in der Mediengesellschaft über die neuen Formen der Kommunikation bis zur Vermittlung von Politik und Geschichte in den Medien.

Am dritten Veranstaltungstag finden zahlreiche Workshops statt, bei denen Medienexperten den Teilnehmern Anregungen geben sollen, wie sie didaktische Konzepte in die Praxis umsetzen können. Zu den Themen gehören unter anderem die politische Bildung von Kindern und Jugendlichen durch die Medien und die Förderung der Fähigkeit zur Medienkritik durch handlungsorientierte Medienarbeit.

Das Thema des Kongresses ist hochaktuell. Nach der vergangenen Bundestagswahl kritisierte der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder die "Medienmacht und Medienmanipulation". In der Berliner Runde bei ARD und ZDF wurde er bei dem Versuch, Kritik an den Medien zu üben, wiederholt von den Journalisten des öffentlich-rechtlichen Senders unterbrochen. Im Anschluss daran gab es eine breite Medienberichterstattung, die den ehemaligen Bundeskanzler für sein Verhalten in der Berliner Runde heftig kritisierte.

Wie offen die Journalisten, Politiker und Medienexperten auf dem Kongress der Bundeszentrale für politische Bildung über derartige Vorgänge sprechen wollen und können, wird sich am 2. bis 4. März in Mainz zeigen.

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