DIE Internet-Zeitung
Geld sparen mit Klimaschutz - Bessere Energieeffizienz von Bürogebäuden

EnergiexEffizienz Nachrichten Rückblick

Am

Frankfurt am Main ist bekannt als die Stadt der Banken und Hochhäuser. Bürogebäude weisen einen relativ hohen Energieverbrauch auf, für Beleuchtung, Belüftung, Klimatisierung, Computer usw. Lange Zeit war der Energieverbrauch in Bürogebäuden eine unbekannte Größe, insbesondere in welchen Bereichen und zu welchen Zwecken Energie verbraucht wird. Die Stadt bemüht sich seit zehn Jahren mit Erfolg, diesen Verbrauch zu ermitteln und zu reduzieren. Schon Anfang der 90er Jahre gelang es dem Energiereferat der Klima-Bündnis-Stadt Frankfurt anlässlich des Baus des Commerzbank-Hochhauses als höchstem Bürogebäude Europas, gemeinsam mit mehreren Investoren das "Energie-Forum Banken und Büro" einzurichten. Im Resultat gelang es, die technische Planung und die Fassaden-Konstruktion des Commerzbank-Turms unter Energieaspekten zu optimieren und den zukünftigen Verbrauch um etwa ein Drittel gegenüber den ersten Planungen zu senken. In den 90er Jahren wurden in Frankfurt weitere Erfahrungen mit energieeffizienten neuen Bürogebäuden (z.B. mit Blockheizkraftwerken, Erdwärmetauschern, zu öffnenden Fenstern, variabler und effizienter Beleuchtung usw.) gesammelt.


Das größte Einsparpotential liegt auch bei Bürogebäuden im Gebäudebestand. Hierzu führte das Energiereferat in den Jahren 2000 bis 2002 das Projekt Energiecontrolling durch, das durch die E.ON Energie AG und die Mainova AG gefördert wurde. In zehn großen Bürogebäuden wurde der Energieverbrauch durch spezialisierte Fachberater detailliert untersucht. Es zeigte sich, dass in Bezug auf die Primärenergie (sowie die Kosten) der Stromverbrauch (70 bis 130 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr) die dominierende Größe ist. Im Durchschnitt liegt der Primärenergieverbrauch bei 500 kWh/qm im Jahr, allerdings mit großen Abweichungen nach oben und unten. Einzelkennwerte für Beleuchtung, Klimatisierung, Computer und sonstige Anwendungen zeigten eine große Bandbreite. Zugleich war es möglich, spezifische Hinweise für Einsparmöglichkeiten in Teilanwendungsbereichen von Strom in Höhe von mindestens 25 Prozent des Energieverbrauchs gezielt aufzuzeigen.

In einem von der EU geförderten Projekt sollen nun gemeinsam mit sieben europäischen Partnern diese Erfahrungen ausgetauscht werden, um im Jahr 2004 eine allgemein verwendbare Methode zur Analyse des Energieverbrauchs von bestehenden Bürogebäuden zu verbreiten. Ein weiteres Ziel dieses Projekts ist, die Einsparung von Strom mit der Bestellung von Strom aus erneuerbaren Energien zu verbinden.

Parallel zu diesen Projekten wurden regelmäßig Arbeitskreise für Betreiber von bestehenden und geplanten Bürogebäuden durchgeführt, um bei Neubau und Modernisierung Einsparpotentiale direkt in die Planung und Ausführung einzubeziehen. Dem "guten Klima" für energiesparende Bürogebäude ist es auch zu verdanken, dass mit den Neubauten der Helvetia-Versicherung und der Kreditanstalt für Wiederaufbau nunmehr zwei der energiesparendsten Bürogebäude Europas in Frankfurt stehen, bei denen Energieeinsparung, Kostensenkung beim Bau und guter Komfort für die Angestellten kombiniert sind. Hier liegt der Primärenergieverbrauch bei nur 100 bis 150 kWh/qm im Jahr.

Am 16-05-2003

Energiesparen durch weniger Leerlauf bei Untertisch-Warmwasserspeichern

Initiative EnergieEffizienz

Wer seine Geräte vom Stromnetz trennt, wenn er sie nicht nutzt, kann seine Energiekosten deutlich senken und trägt zum Klimaschutz bei. Rund 13 Prozent des Stromverbrauchs privater Haushalte in Deutschland entfallen auf die Warmwasserbereitung. Was die wenigsten wissen: Ein großer Teil wird durch unnötigen Leerlauf von Untertisch-Speichergeräten vergeudet, die unter Millionen von Spülen und Waschbecken installiert sind. Sie halten das Wasser rund um die Uhr erhitzt - auch wenn es nicht benötigt wird. Das verschwendet Millionen Kilowattstunden Strom.

Ein Beispiel: Ein modernes 10-Liter-Speichergerät verbraucht am Tag etwa 0,35 kWh Strom, um die Wassertemperatur permanent auf 60 Grad zu halten. Allein die Bereitschaftsstellung verschlingt also im Jahr rund 130 kWh Strom, die bei einem Strompreis von 15 Cent pro kWh mit etwa 20 Euro zu Buche schlagen. Stellt der Nutzer die höchste Stufe ein (80 bis 85 Grad) oder ist das Gerät schlecht gedämmt, steigen die Kosten. Der Dauerbetrieb treibt jedoch nicht nur die Stromkosten in die Höhe. Er schadet auch dem Gerät: Wenn es ständig im Einsatz ist, verkalkt es schneller und hat eine geringere Lebensdauer.

Da warmes Wasser in der Regel nicht von morgens bis abends benötigt wird, lässt sich unnötiger Leerlauf mit einfachen Tricks vermeiden. Die Initiative EnergieEffizienz empfiehlt: Stellen Sie das Gerät aus, wenn Sie es nicht nutzen, oder ziehen Sie den Stecker. Sollte der Dreh-Schalter des Speichers versteckt oder unbequem zu erreichen sein, empfiehlt sich der Kauf eines Vorschaltgeräts. Es wird wie eine Zeitschaltuhr zwischen Steckdose und Speicher geschaltet und ist über ein Kabel mit einem Druckknopf verbunden, der leicht zugänglich an der Spüle angebracht wird. Auf Knopfdruck erhitzt der Speicher das Wasser in wenigen Minuten auf die gewünschte Temperatur. Dann schaltet das Vorschaltgerät den Speicher bis zum nächsten Knopfdruck aus. Der Energieverbrauch für die Bereitschaftsstellung entfällt.

Diese intelligenten Stromsparer sind für Geräte bis zu 10 Litern Inhalt erhältlich. Sie können im Baumarkt, im Fachhandel oder im Internet erworben werden und kosten zwischen 20 Euro und 35 Euro. Die Anschaffung amortisiert sich also bereits innerhalb von ein bis zwei Jahren. Ein weiterer Hinweis: Um eine Verkeimung des Speichers zu vermeiden, sollte die Temperatur auf 60 Grad Celsius geregelt werden. Wird dem Speicher länger als etwa ein bis zwei Tage kein Wasser entnommen, sollte das abgestandene Wasser vor dem Erhitzen ausgetauscht werden.

Die Initiative EnergieEffizienz ist ein Bündnis für effiziente Stromnutzung in privaten Haushalten. Ziel ist, die CO2-Emissionen im Privatsektor zu reduzieren und damit zum Klimaschutz beizutragen. Träger der Initiative sind die Verbände der Energiewirtschaft (VDEW, VRE, VKU) und die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena). Gefördert wird die Kampagne von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit.

Am 17-06-2003

Bundesweiter Design-Wettbewerb für energieeffiziente Beleuchtung gestartet

Initiative EnergieEffizienz

Sie ist sparsam, vielseitig verwendbar und es gibt sie in vielen verschiedenen Farben und Formen: Trotzdem besitzen viele Deutsche keine Energiesparlampe. Aus diesem Anlass startet die Initiative EnergieEffizienz jetzt einen bundesweiten Design-Wettbewerb für energieeffiziente Beleuchtung. Studierende der Fachrichtung Produktgestaltung und Industriedesign sind aufgefordert, im Rahmen eines Seminars innovative Design-Ideen für Leuchten mit Energiesparlampen zu entwickeln.

Der Design-Wettbewerb "Lichtwert" wird in enger Zusammenarbeit mit den deutschen Universitäten und Fachhochschulen im Wintersemester 2003/2004 realisiert. Er richtet sich an Studierende der Fachrichtung Produktgestaltung und Industriedesign. Die Initiative EnergieEffizienz sucht innovative Design-Ideen für Leuchten, in die Energiesparlampen eingesetzt werden.

Eine Aufgabe für helle Köpfe: Denn nicht nur der Aspekt "Energieeffizienz" und eine gründliche Recherche zu diesem Thema gehören zu den zentralen Auswahl-Kriterien bei der Preisvergabe. Auch das Design und die Lichtwirkung der Leuchte müssen überzeugen. Eine Jury mit renommierten Experten aus den Bereichen Design, Wirtschaft und Energieeffizienz ermittelt im Rahmen der Preisverleihung im Februar 2004 die Gewinner.

"Mit unserem Design-Wettbewerb 'Lichtwert' wollen wir die Vorzüge von energieeffizienter Beleuchtung bekannt machen", erläutert Stephan Kohler, Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur GmbH und Vertreter der Initiative EnergieEffizienz im Jury-Team, das Anliegen des Wettbewerbs. "Denn Energiesparlampen sind die bessere Alternative zur Glühlampe: Sie sind kosteneffizient und schonen das Klima," sagt er. Außerdem bieten Energiesparlampen heute eine große Vielfalt an Formen und Farben und damit zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten für die eigenen vier Wände. "Mit Energiesparlampen lassen sich vielfältige Lichtstimmungen erzeugen," bestätigt Ulrike Brandi, Lichtplanerin und ebenfalls Jury-Mitglied des Wettbewerbs. "Der Reiz des Wettbewerbs liegt aus meiner Perspektive darin, zu zeigen, dass energieeffiziente Beleuchtung nicht nur Kostenvorteile, sondern auch Wohnkomfort und Lebensqualität bietet."

Das Teilnahmeverfahren zum Design-Wettbewerb "Lichtwert" erfolgt in mehreren Stufen. Bis zum 30. September 2003 müssen sich die Universitäten und Hochschulen zum Wettbewerb anmelden. Die Design-Ideen werden von den Studierenden im Rahmen eines Seminars im Wintersemester 2003/2004 erarbeitet. Einsendeschluss für die Entwürfe ist der 20. Dezember 2003: Bis dahin müssen der Jury zur Vorauswahl die Projektbeschreibung und ein Foto des Modells vorliegen. Ende Januar 2004 entscheidet die Jury, welche Entwürfe in die Endauswahl gelangen. Ende Februar 2004 findet die Endauswahl mit anschließender Preisverleihung statt. Als Preise gibt es Gewinne im Wert von bis zu 2.500 Euro, darunter eine Reise zur internationalen Messe "Light & Building" in Frankfurt am Main und Designerleuchten.

Die Initiative EnergieEffizienz ist ein Bündnis für effiziente Stromnutzung in privaten Haushalten. Im Rahmen einer bundesweiten Kampagne informiert die Initiative Verbraucher über Energieeffizienz in den Bereichen Stand-by, Beleuchtung und Haushaltsgeräte. Ziel ist, die CO2-Emissionen im Privatsektor zu reduzieren und damit zum Klimaschutz beizutragen. Träger der Initiative sind die Verbände der Energiewirtschaft (VDEW, VRE, VKU) und die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena). Gefördert wird die Initiative von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit.

Am 15-07-2003

Hightech ohne Energieeffizienz - Überall lauert der Stromklau

CeBIT 2004

Das flachste Notebook, der kompakteste Drucker, der schnellste Brenner, das vielseitigste Mobiltelefon: Die Aussteller der CeBIT überbieten sich wieder mit Superlativen. Was Hersteller und Verkäufer gerne verschweigen: Nahezu jeder neue Trend führt zu erhöhtem Energieverbrauch. Das Umweltbundesamt (UBA) kritisiert: Viele Geräte verbrauchen auch dann Energie, wenn sie nichts tun oder nicht gebraucht werden - im Leerlauf. Über 3,5 Milliarden Euro werden so nutzlos Jahr für Jahr verschwendet - Tendenz steigend.

Das betrifft nicht nur Geräte in Bereitschaft (Stand-by - meist erkennbar am roten Lämpchen), sondern auch Geräte, die ausgeschaltet sind und trotzdem Strom verbrauchen. Einige dieser Geräte besitzen gar keinen Schalter (zum Beispiel Steckernetzteile). Andere lassen sich mit dem Geräteschalter nicht gänzlich vom Netz trennen, sondern verbrauchen ständig Strom. Erst die Stromrechnung bringt den Energiedurst an den Tag.

Ein Beispiel: Es gibt Lautsprechersysteme mit eingebautem Verstärker, die im Bereitschaftsbetrieb ständig fast 50 Watt an Leistung aufnehmen, ohne auch nur einen einzigen Ton von sich zu geben. Im Jahr schlägt das mit fast 70 Euro zu Buche. Millionen neuer Geräte aus der Datenverarbeitung und der Unterhaltungselektronik belasten die Stromrechnung ebenfalls völlig unnötig. Da hilft es wenig, dass manche neuen Geräte für ihre eigentliche Funktion weniger Strom verbrauchen als die Vorgängermodelle.

Das UBA fordert, diesem Stromklau ein Ende zu machen: Jedes Elektro- und Elektronikgerät muss einen Netzschalter haben, der einfach zugänglich, gut sichtbar und eindeutig gekennzeichnet ist. Ein mit ihm ausgeschaltetes Gerät darf keinen Strom verbrauchen. Kurz: Aus muss auch wirklich aus sein! Nicht nur bei der Gerätetechnik muss sich einiges tun, sondern auch bei der Information. Im allgemeinen weiß der Käufer oder die Käuferin bei den Geräten der Unterhaltungselektronik, der Informations- und der Kommunikationstechnik nicht, welche Kosten ihn oder sie erwarten, welche Geräte energieeffizient sind und welche nicht.

Die Informationen zu energiesparenden Geräten sind lückenhaft und reichen bei weitem nicht aus. Der Verbraucher und die Verbraucherin müssen nach Ansicht des UBA vor dem Kauf einfach erkennen können, welche Betriebszustände einzelne Geräte haben und wie viel Watt sie in diesen aufnehmen. Dies kann eine Pflichtkennzeichnung erreichen, die die Verbraucher umfassend informiert und regelmäßig dem Stand der Technik angepasst wird.

Am 17-03-2004

Fahrplan für den Ausbau der Windenergie steht

Pressemitteilung des Bundesverbandes Windenergie

Am 24. Februar 2005 veröffentlichte die Deutsche Energie-Agentur (dena) die Endfassung der Studie "Energiewirtschaftliche Planung für die Netzintegration von Windenergie in Deutschland an Land und Offshore". Die Arbeit wurde auch als "dena-Netzstudie" bekannt. ngo-online dokumentiert eine Pressemitteilung des Bundesverbandes WindEnergie e.V. vom 24. Februar 2005 mit dem Titel "Fahrplan für den Ausbau der Windenergie steht" im Wortlaut.

Die Windenergie-Branche hat gestern Abend "Ja" zur DENA-Netzstudie gesagt. Damit steht der weiteren Integration der Windenergie in das deutsche Stromnetz nichts mehr im Weg. Zusammen mit Netzbetreibern und Bundeswirtschaftsministerium erarbeitete die Windkraft-Branche den Fahrplan für den weiteren Ausbau der Windenergie. "Trotz Meinungsverschiedenheiten und Indiskretionen haben wir die Studie doch noch zu Ende gebracht", resümiert Peter Ahmels, der Präsident des Bundesverbands WindEnergie: "Alle Vorurteile und Horrorszenarien konnten widerlegt werden. Um eine dezentrale Energieversorgung sicherzustellen, müssen die Netzbetreiber das Höchstspannungsnetz um lediglich fünf Prozent erweitern. Die Netzbetreiber könnten hierbei die Verbraucher nur um wenige Hundertstel Cent pro Kilowattstunde belasten."

  • Insgesamt bedarf es 850 km neuen Höchstspannungsnetzes bis 2015. Kosten pro Jahr 110 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Netzbetreiber stecken jedes Jahr zwei Milliarden Euro in ihr 1,6 Millionen km langes Gesamtnetz.
  • Die Netzentgelte können sich wegen des Netzausbaus 2015 allenfalls um 2,5 Hundertstel Cent pro Kilowattstunde erhöhen. Das ist weniger als ein Euro pro Jahr und Haushalt.
  • Bis 2003 forderten die Netzbetreiber, dass sich Windräder bei Kurzschlüssen vom Netz trennen sollten. Dadurch stieg das hypothetische Risiko von größeren Versorgungsunterbrechungen. Neuere Windkraftanlagen jedoch können auch bei Unterspannung am Netz bleiben. Altanlagen werden mit der Zeit nachgerüstet und Phasenschieber (leer laufende Synchrongeneratoren) sichern die Netzstabilität, stellt die DENA-Studie fest.
  • Durch den Ausbau der Windenergie können 2015 herkömmliche Kraftwerke mit einer Leistung von rund 2.000 MW ersetzt werden. Das entspricht drei großen Steinkohle-Blöcken.
  • Es braucht keine zusätzlichen Kraftwerke für die Regelenergiebereitstellung. Die zusätzlich benötigten 5,6 TWh Minuten- und Stundenreserve pro Jahr kann der normale Kraftwerkspark beisteuern. Die Auswirkungen auf den Strompreis betragen 2015 nur sechs bis acht Hundertstel Cent pro kWh, also zwischen zwei und drei Euro pro Jahr und Haushalt.
  • Die Kosten für Netzausbau, Regel- und Reserveenergie betragen so 2015 etwa 0,1 ct/kWh. "Aber", so Ahmels, "die Studie hat auch viele gravierende Mängel, etwa was die Annahmen über künftige Brennstoffpreise oder EEG-Vergütungen anbelangt."
  • Laut Basisszenario der Studie bleiben die realen Preise (gegenüber 2003) bis 2015 für Braun- und Steinkohle konstant und fallen für Erdgas und Erdöl sogar. Deutsche Bank Research, DIW und andere Forschungsinstitute gehen von stark steigenden Brennstoffpreisen für die nächsten Jahre aus. Doch durch das unwahrscheinliche Szenario kommt die Studie zu Kosten für eine weitere Integration der Windenergie von 0,36 – 0,45 ct/kWh. Für den Durchschnittshaushalt mit 3.500 kWh Jahresverbrauch würden das Differenzkosten von 12,6 bis 15,8 Euro pro Jahr bedeuten. Zu hoch gerechnet.
  • Weiterhin setzt die Studie voraus, dass die bisherige Steuerfreiheit von Braun- und Steinkohle gegenüber Erdgas und Erdöl erhalten bleibt.
  • Für Offshore-WEA wurde – entgegen dem gelten EEG – auch nach 2010 eine erhöhte Vergütung angenommen. Für die anderen Erneuerbaren Energien wurden die heute geltenden Vergütungssätze und Degressionen im EEG zu Grunde gelegt. Gerade in den Bereichen Biomasse und Geothermie ist jedoch mit deutlichen Sprüngen nach unten zu rechnen.
  • Die jährliche Inflationsrate wurde mit 1,5 Prozent angesetzt. Bei einer höheren Inflation – die bei einem hohen Ölpreis wahrscheinlich ist – von z.B. zwei Prozent würden die realen Vergütungskosten (die EEG-Sätze sind nominal fixiert) sinken.
  • Laut Studie steigen die CO2-Zertifikatspreise bis 2015 nur auf 12,5 Euro/Tonne. Angesichts des aus Klimaschutzgründen notwendigen CO2-Minderungsziels von minus 40 Prozent bis 2020 erscheint dies wenig realistisch. Diese Annahme mindert den Beitrag der Windenergie zum Klimaschutz. Zudem gehen weitere positive Umwelteffekte von der Windenergie aus.

Ahmels: "Wir haben die Studie trotz vieler Kritikpunkte abgenommen. Eine Fortsetzung ist jedoch unbedingt notwendig." Netzoptimierung und Temperatur-Monitoring etwa wurden bislang nicht berücksichtigt. Teil II der Netzstudie müsste auch klären, wie man einen optimalen Stromtransport in das Landesinnere, die Anbindung an den skandinavischen Strommarkt und Lastflüsse über und in die Nachbarländer organisieren kann. Eine Anpassung der UCTE-Regeln an eine veränderte Stromproduktion wäre ebenso notwendig. Wie bindet man die Windkraft in den Regelenergiemarkt ein? "All diese Fragen", so Ahmels, "sind nach wie vor offen."

Am 24-02-2005

Modellprojekt hilft Mittelstand beim Stromverbrauch Milliarden zu sparen

Energieeffizienz

In vielen Betrieben der mittelständischen Industrie könnten bis zu 30 Prozent elektrische Energie weniger verbraucht werden. Das würde nicht nur der Umwelt helfen, sondern den Betrieben auch immense Kosten sparen. Das hier brachliegende CO2-Minderungs-Potenzial könnte maßgeblich dazu beitragen, die Klimaschutz-Verpflichtungen der Bundesrepublik im Rahmen des Kyoto-Abkommens zu erfüllen, teilt die ÖKOTEC Energiemanagement GmbH mit. Das Modellprojekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. In einer Branchenumfrage bei Mitgliedern des Gesamtverbandes Kunststoffverarbeitender Industrie (GKV) und dem Verband von Spezialchemieanbietern TEGEWA erwarteten über 75 Prozent der beteiligten Unternehmen große Einsparpotenziale, 65 Prozent wünschten sich mehr Informationen und Hilfestellung bei der Verringerung ihrer Energiekosten.

Einsparpotenziale sind in Unternehmen zahlreich vorhanden, werden jedoch von vielen Betrieben selbst noch nicht ausreichend erkannt und genutzt. Allein bei der Nutzung von Elektromotoren, Druckluft und Pumpen belaufen sich deutschlandweit die wirtschaftlichen Einsparpotenziale für die gesamte Industrie auf 20 - 25 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr - das entspricht dem Energieverbrauch von etwa sieben Millionen Haushalten.

"Mit dem Projekt 'EnergieEffizient in der mittelständischen Industrie' werden Energiespar-Potenziale aufgezeigt und praktische Maßnahmen zum Energiesparen vorgestellt", erläutert Dr. Christoph Zschocke, Geschäftsführer der ÖKOTEC, "dabei geht es primär um einen Beitrag zur Schließung der vielfach zu beobachtenden Lücke zwischen Wissen und Handeln." "Die DBU unterstützt seit vielen Jahren umweltentlastende Innovationen für den Mittelstand. Die mit Unterstützung zweier Branchenverbände erzielten Ergebnisse sollen auch auf weitere Branchen der mittelständischen Industrie übertragen werden", so Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

"Die Deutsche Wirtschaft kann schon heute durch hochprofitable Investitionen in Energieeinspartechnik und intelligente Abläufe Milliardenbeträge sparen - und der Mittelstand kann sich hiervon eine veritable Scheibe abschneiden. Wir unterstützen jetzt alle Unternehmen, die diese Chancen nicht verpassen wollen, denn Energieintelligenz ist gut für das Klima und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen", betont Stefan Bundscherer, Energieexperte der Deutschen Umwelthilfe (DUH), "Zukunftsfähige Unternehmer wissen: Wer jetzt handelt, den belohnt der Wettbewerb, denn Klimaschutz senkt Kosten und fördert Innovationen".

Die zu erwartenden ökologischen und ökonomischen Verbesserungen für die Unternehmen haben auch die beiden am Projekt beteiligten Branchenverbände, TEGEWA (Verband der Hersteller von Textil-, Papier-, Leder und Pelzhilfsmitteln, Tensiden, Komplexbildnern, Antimikrobiellen Mitteln, Polymeren Flockungsmitteln, Kosmetischen Rohstoffen und Pharmazeutischen Hilfsstoffen oder verwandter Produkte e.V.) und GKV (Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie) zu ihrem Engagement veranlasst:

"Wir merken, dass seitens der Industrie Angebote wie Energiemanagement, Controlling und Contracting noch viel zu wenig wahrgenommen werden", erläutert Dr. Alex Föller, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes TEGEWA, "hier liegen in der Tat große Einsparpotenziale vor. Diese Potenziale müssen jedoch zunächst identifiziert werden. Wir freuen uns deshalb sehr, dass dieses Projekt ins Leben gerufen wurde, um mittelständischen Unternehmen entsprechende Hilfestellung zu geben." "Die Energiekosten sind im letzten Jahr um 10 - 20% gestiegen, 2005 werden in vielen Fällen sogar Zuwächse von 20 - 30% erwartet", ergänzt Wilhelm Crößmann, Geschäftsführer des Gesamtverbandes Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV), "Kosteneinsparungen im Energieverbrauch gewinnen für die Unternehmen unseres Verbandes deshalb immer mehr an Bedeutung. Ein guter Grund, uns an diesem Erfolg versprechenden Projekt zu beteiligen" Mit Hilfe einer Verbrauchs- und Kostenerfassung für die eingesetzten Energiemedien (Dampf, Druckluft, Wärme, Kälte) werden die teilnehmenden Unternehmen zunächst über den Ist-Zustand informiert.

Häufig werden die Kosten für die Energieerzeugung und -verteilung zu gering eingeschätzt und deshalb Möglichkeiten zur Einsparung zu wenig beachtet. In einem zweiten Schritt erhalten die teilnehmenden Unternehmen Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung von Energie-Effizienz-Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten. ÖKO-TEC stellt den Unternehmen vorgefertigte Checklisten zur Verfügung und hilft bei der Datenerfassung. Anschließend besuchen ÖKOTEC-Experten die Betriebe, besichtigen die Versorgungstechnik und erörtern mögliche Einsparmaßnahmen. Den Abschluss bildet schließlich ein von ÖKOTEC erstellter Bericht zur Energiesituation der Unternehmen mit Vorschlägen zur Energieeinsparung für das Unternehmen. Das Unternehmen kann die aufgezeigten Maßnahmen selbst durchführen oder einen Dienstleister beauftragen.

Darüber hinaus werden in Zusammenarbeit mit den Branchenverbänden Workshops zum Erfahrungsaustausch über die Energiemedienversorgung organisiert und regionale Energietische für die Unternehmen initiiert, die auch über die Projektlaufzeit hinaus zum Erfahrungsaustausch über Kosteneinsparung in der Energiemedienversorgung dienen. Die Workshops werden regional bei jeweils einem der Vorreiter-Unternehmen stattfinden, um so in diesem Rahmen auch Betriebsbesichtigungen zu ermöglichen.

Das Projekt "EnergieEffizient in der mittelständischen Industrie" wird geleitet von der ÖKOTEC Energiemanagement GmbH und gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe, meid. meid. + partner und dem Institut für Organisationskommunikation (IFOK) durchgeführt. Unterstützt wird das Projekt von den Branchenverbänden TEGEWA (Verband der Hersteller von Textil-, Papier-, Leder und Pelzhilfsmitteln, Tensiden, Komplexbildnern, Antimikrobiellen Mitteln, Polymeren Flockungsmitteln, Kosmetischen Rohstoffen und Pharmazeutischen Hilfsstoffen oder verwandter Produkte e.V.) und GKV (Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V.).

Am 10-03-2005

EUROSOLAR gegen Angriffe auf Abnahmegarantie für erneuerbare Energien

"Vorbild in Europa"

Der Vorstoß des Verbandes der Deutschen Elektrizitätswirtsschaft (VDEW) gegen das Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien stößt auf den entschiedenen Widerstand der Europäischen Solarenergie-Vereinigung Eurosolar. Nach verschiedenen Presseberichten fordert der VDEW, das "Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)" zu ersetzen durch ein Bonus-System ohne Abnahmegarantie für Strom aus erneuerbaren Energien. Nach Auffassung von EUROSOLAR-Präsident Hermann Scheer würde die Abschaffung der geltenden Abnahmegarantie den Ausbau der Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen schnell zum Stillstand bringen. Scheer verweist auf die vor vier Jahren verabschiedete Bonus-Regelung für Kraft-Wärmekopplung (KWK), "die wegen der Preiskürzungen durch die Stromkonzerne am Ende den Neubau von KWK-Anlagen trotz Bonus unrentabel gemacht hat".

Bei der Kraft-Wärme-Kopplung wird die in fossilen oder Biomasse-Kraftwerken anfallende "Abwärme" zu Heizzwecken genutzt. Dadurch kommt es zu einer besseren Brennstoffausnutzung mit Wirkungsgraden bis über 90 Prozent.

Der nun bekannt gewordene Vorstoß der konventionellen Energieerzeuger zu einer Neuauflage der Bonusregelung verfolgt nach Auffassung von Scheer wie bei der Kraft-Wärmekopplung das Ziel, die erneuerbaren Energien unrentabel zu machen. "Die Großversorger wollten die Kontrolle über alle Investitionen im Kraftwerksbereich zurückgewinnen", kritisiert Solarpionier Scheer. Der Vorstoß für ein Quotenmodell sei ein "vergifteter Köder".

Quotenmodelle wie zum Beispiel in Großbritannien haben nach Darstellung von EUROSOLAR bisher nicht zum Ausbau der erneuerbaren Energien beigetragen und "sind zum Scheitern verurteilt". Scheer zufolge geht es den etablierten Stromversorgern einzig darum, "ihre staatsmonopolistische Marktmacht zu sichern."

"10 der 15 alten EU-Staaten haben das EEG-Modell übernommen"

Das Modell des deutschen Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) mit festen Einspeisevergütungen und einer Abnahmegarantie für Produzenten von Strom aus allen regenerativen Quellen habe sich seit 2000 bewährt beim weltweit einzigartigen Aufbau einer sicheren und kosteneffizienten Stromversorgung. Zehn der 15 alten EU-Mitgliedstaaten hätten das EEG-Modell übernommen, vor wenigen Wochen habe Irland seinen Wechsel vom Quoten- zum Vergütungssystem angekündigt.

Auch in den Beitrittsländern werde verstärkt auf das EEG-Modell gesetzt, zuletzt in der Tschechischen Republik. "Der weltweite Vorbildcharakter des EEG-Modells ist unbestritten" und sei durch die Internationale Konferenz für Erneuerbare Energien, "renewables 2004", sowie durch die Übernahme des Einspeisesystems in China und Brasilien bestätigt worden, meint Scheer.

Am Beispiel der Windenergie werde deutlich, dass das System mit festen Vergütungen einem Quoten-Modell überlegen sei. In Deutschland und Spanien hat die feste Vergütung nach Darstellung von EUROSOLAR bis zum Dezember 2004 zu einer Windkraft-Kapazität von 16.629 Megawatt beziehungsweise 8.263 Megawatt geführt. In Dänemark habe diese erst 2001 eingeführte Förderung immerhin schon zu 3.317 Megawatt Windkraft-Leistung geführt. In Großbritannien habe das Quoten-System hingegen nur zu 888 Megawatt und in Irland sogar nur zu 228 Megawatt geführt.

Als Beweis für den Erfolg des EEG-Modells verweist Scheer auch auf den Solarstrom-Ausbau in Deutschland: Hierzulande seien allein im Jahr 2004 vorwiegend auf privaten Hausdächern über 300 Megawatt Photovoltaik-Leistung zusätzlich installiert worden. Von den Einnahmen dieser dezentralen Energieerzeugung profitieren weniger die großen Stromkonzerne als vielmehr viele kleine Hausbesitzer.

VDEW: "Freier Warenverkehr"

Der Präsident des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Werner Brinker, hat sich offenbar am 26. April 2005 in Brüssel mit EU-Energiekommissar Andris Piebalgs getroffen. Brinker wollte in dem Gespräch "auf eine Harmonisierung der Fördersysteme für erneuerbare Energien in Europa drängen". Ein einheitlicher europäischer Markt für Erneuerbare brächte "Effizienzgewinne in Milliardenhöhe", erklärte Brinker, ohne zu erläutern, wem diese Milliarden zugute kämen.

Für den Interessenvertreter von Stromkonzernen wie RWE und Eon ist es "zweifelhaft, ob die nationalen Fördersysteme ab der vollständigen Marktöffnung zum 1. Juli 2007 mit dem Prinzip des freien Warenverkehrs vereinbar sind".

Umweltverbände verweisen immer wieder auf die Privilegierung der verschiedenen Energieträger, weshalb von einer Chancengleichheit und einem fairen Wettbewerb ohnehin nicht die Rede sein könne. Die Atomenergie beispielsweise würde nach der milliardenschweren Anschubfinanzierung noch immer massiv begünstigt durch die Steuerfreiheit des Urans, durch einen "völlig unzureichenden Versicherungsschutz" gegen die Folgen von Unfällen, durch die steuerbefreiten Rückstellungsmilliarden und durch zinsgünstige öffentliche Kredite beispielsweise auch für den neuen Atomreaktor in Finnland. Hinlänglich bekannt seien auch die milliardenschweren Subventionen etwa für die Braun- und Steinkohle.

Am 04-05-2005

"Das Erneuerbare Energien Gesetz ist aus unserer Sicht vorbildlich"

Exklusiv von Wolf von Fabeck

Ngo-online hat Personen und Institutionen mit den verschiedensten politischen Auffassungen gebeten, sich zu den "Reformen" der rot-grünen Bundesregierung zu äußern. Im folgenden dokumentieren wir einen Gastbeitrag für ngo-online von Wolf von Fabeck vom "Solarenergie-Förderverein Deutschland" mit dem Titel "Rot-grüne Energiepolitik: Das Erneuerbare Energien Gesetz ist aus unserer Sicht vorbildlich".

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. sieht die Notwendigkeit, so rasch wie möglich die bisherige Energieversorgung mit atomaren und fossilen Energien durch eine Energieversorgung zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien zu ersetzen. In Verfolgung dieses Ziels legen wir einen strengen Maßstab an.

Das "100.000-Dächer-Programm"

Im Jahr 1999 startete die Bundesregierung das "100.000-Dächer-Programm". Es ist das weltweit größte Programm zur Förderung der photovoltaischen Stromerzeugung. Für dieses Förderprogramm stellte der Bund öffentliche Mittel in Höhe von rund einer halben Milliarde Euro bereit.

Dieses Programm war von dem Augenblick an, als das Erneuerbare Energien-Gesetz eingeführt wurde, in seiner Konzeption überholt. Es ist nicht Aufgabe des Staates, (knappe) Steuergelder für die Markteinführung der Erneuerbaren Energien auszugeben. Er muss die Rahmenbedingungen vielmehr so ändern, dass sich die Gewinnung von Strom aus Erneuerbaren Energien für Jedermann lohnt.

Das "Erneuerbare Energien Gesetz"

Im Jahr 2000 trat das "Erneuerbare Energien Gesetz" (EEG) in Kraft. Nach Darstellung der Bundesregierung schreibt es die finanzielle und wissenschaftliche Förderung sowie den Ausbau erneuerbarer Energien wie Windenergie, Solarkollektoren, Biomasse und Erdwärme gesetzlich fest. "Deutschland beginnt mit der ökologischen Energiewende, weg vom teuren Öl", schreibt die Bundesregierung auf Ihrer Website.

Dieses Gesetz ist aus unserer Sicht vorbildlich, denn - es vergütet nicht den Bau von Anlagen, sondern die Erzeugung von Strom. Belohnt werden also besonders diejenigen, die die effektivsten Anlagen errichten. Es sieht eine fest einplanbare Einspeisevergütung über einen fest einplanbaren Zeitraum vor. Es macht den Betrieb von Anlagen der EE rentabel. Es verpflichtet indirekt jeden Stromverbraucher, sich am Ausbau der Erneuerbaren finanziell zu beteiligen: Je mehr er verbraucht, desto höher ist der finanzielle Beitrag, den er leisten muss.

Ein vergleichweise geringer Nachteil oder Mangel des Gesetzes: Die Windkraft erhält in windschwächeren Gebieten keine Vergütung nach dem EEG, womit die Entwicklung leistungsfähiger Schwachwindrotoren weitgehend gestoppt und damit ein erhebliches Potenzial verschenkt wurde.

Das "Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz"

Das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz aus dem Jahr 2002 flankiert nach Darstellung der Bundesregierung "die Selbstverpflichtung der Wirtschaft zur Kohlendioxid-Minderung". Heizkraftwerke, in denen gleichzeitig Strom und Wärme produziert werden, sollen mit diesem Gesetz gefördert werden. Bestehende Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen werden befristet geschützt, ihre Modernisierung gefördert, schreibt die Bundesregierung.

Es handelt sich um ein halbherziges Gesetz, denn es fördert einerseits - richtiger Weise - die Kraft-Wärmekopplung, aber es fördert andererseits die Verwendung fossiler Brennstoffe und zementiert damit die fossile Energiegewinnung. Außerdem leidet die Anwendung des Gesetzes darunter, dass keine festen Preise für den Strom aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen bestimmt wurden.

Das Energiewirtschaftsgesetz

Das im Jahr 2005 geänderte Energiewirtschaftsgesetz wird nach Darstellung der Bundesregierung für mehr Wettbewerb auf dem Strom- und Gasmarkt sorgen. Es stelle die Weichen für sinkende Netzentgelte und biete allen Strom- und Gaskunden einen diskriminierungsfreien Zugang zu den Netzen. So weit die Bundesregierung.

Das neue Energiewirtschaftsgesetz erfüllt nicht die Erwartungen, die der Solarenergie Förderverein an ein solch grundlegendes Gesetz stellt. Es trifft nicht die notwendige Entscheidung, dass zukünftig nur noch der Bau von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien zulässig sein darf. Der Neubau von fossilen Kraftwerken wird die Fossiltechnik über ein weiteres halbes Jahrhundert fixieren.

In dem Gesetz fehlt die Verpflichtung der Netzbetreiber, das Stromnetz so auszubauen, dass aus einem reinen Stromverkaufs-Netz ein Netz wird, welches Strom aus Erneuerbaren Energien einsammeln kann. Gerade in dünn besiedelten Gebieten ist zum Beispiel Platz für Windräder. Dort aber ist das Stromnetz nicht ausgebaut und müsste dringend ausgebaut werden.

Die Möglichkeiten staatlicher Einflussnahme auf die Netzbetreiber ist viel zu gering. Insbesondere hat der Staat nur geringe Möglichkeiten, die - teilweise sogar gesetzeswidrige - Abwehrhaltung der Netzbetreiber gegenüber den Erneuerbaren Energien zu überwinden. Der Staat hat zudem praktisch keine Möglichkeit, die Stromverbraucher vor einer ständig abnehmenden Qualität der Stromversorgung zu schützen.

Von Wolf von Fabeck

In sieben Jahren hat die Regierung von Bundeskanzler Gerhard Schröder Deutschland stark verändert. Unter dem Titel "Meilensteine der Reformpolitik" gibt die Bundesregierung eine Übersicht "über alle großen Vorhaben der Bundesregierung". Ngo-online hat Personen und Institutionen mit den verschiedensten politischen Auffassungen gebeten, sich zu den "Reformen" der vergangenen sieben Jahre zu äußern. Johannes Plotzki von der Informationsstelle Militarisierung kommentierte am 6. September die Außen- und Verteidigungspolitik der Bundesregierung. Prof. Dr. Bernd Senf von der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin kommentierte am 16. August die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. Prof. Dr. Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, kommentierte am 19. August die rot-grüne Wirtschaftspolitik. Der Entwicklungsingenieur Darwin Dante kommentierte am 15. September die rot-grüne Wirtschaftspolitik. Der "Bundesverband der Deutschen Industrie" und die "Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände" lehnten es ab, sich zur rot-grünen Wirtschaftspolitik zu äußern.

Am 10-08-2005

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