DIE Internet-Zeitung
Strahlenschutz - Bund und Robin Wood "entsetzt" über verabschiedete Novelle

Robin Wood Presse

Am

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und ROBIN WOOD sind entsetzt über die vom Bundesrat verabschiedete Novelle der Strahlenschutzverordnung. Statt einer notwendigen Anpassung an die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirkung niedriger Strahlendosen verschlechtere die von der Bundesregierung vorgelegte Novelle in vielen Punkten den Strahlenschutz der Bevölkerung und der beruflich Strahlenbelasteten, erklärten die beiden Organisationen am Freitag in Berlin.


Dem im deutschen Strahlenschutz verankerten Grundsatz der "Strahlen-Minimierung" werde in der jetzt vorliegenden Novelle nicht entsprochen, heißt es in der Erklärung. Die heutige Entscheidung im Bundesrat belege, dass auch die Bundesländer keinerlei Interesse hätten, eine Verbesserung des Strahlenschutzes gesetzlich zu regeln. "Im Gegenteil: Durch die Änderungsvorschläge der Bundesländer wird die ohnehin unzureichende Strahlenschutz-Novelle weiter verwässert", so BUND und ROBIN WOOD.

Bettina Dannheim, Strahlenschutzexpertin bei ROBIN WOOD: "Bisher gab es für Jugendliche und schwangere Frauen aus guten Gründen ein Aufenthaltsverbot in den durch erhöhtes Strahlenrisiko geprägten Kontrollbereichen. Durch diese Regelung konnte ein zusätzliches gesundheitliches Risiko sowohl für Jugendliche als auch für das ungeborene Leben praktisch ausgeschlossen werden. Es ist daher absolut unverantwortlich, wenn die Novelle diesen Arbeitsbereich nun für Jugendliche und Schwangere öffnet. So ist in allen wissenschaftlichen Kreisen unbestritten, dass Feten wesentlich empfindlicher auf radioaktive Belastungen reagieren als Erwachsene. Die Bundesregierung handelt hier gegen die ausdrückliche Empfehlung der Mehrheit der Mitglieder der Strahlenschutzkommission."

Renate Backhaus, atompolitische Sprecherin des BUND-Bundesvorstandes: "Die in der Novelle vorgesehene Freigaberegelung macht es möglich, den größten Teil des Atommülls, der beim Abriss der Atomkraftwerke in den nächsten Jahrzehnten anfallen wird, auf normalen Deponien, in Baumaterial, Straßenbelag oder beim Metallrecycling unterzubringen. Damit wird eine schleichende und flächendeckende Verseuchung der Bundesrepublik mit radioaktivem Müll in Kauf genommen. Künstliche Radioaktivität mit allen gesundheitlichen Folgen würde alltäglich werden. Das ist keine Regelung, die als Strahlenschutz bezeichnet werden kann."

BUND und ROBIN WOOD folgern: "Die neue Strahlenschutzverordnung gehört ins Altpapier. Die Chance für einen echten Strahlenschutz besteht jetzt noch darin, eine vollkommen neue Verordnung zu erarbeiten." Die Umweltschutzverbände wollen Bundesumweltminister Trittin "dabei gerne unterstützen und eine sinnvolle Novelle gegen mögliche Angriffe aus der Atomindustrie und gegen die Verwässerungswünsche der Bundesländer verteidigen".

Am 01-06-2001

Verkehr und Massentierhaltung Hauptschuldige am Waldsterben

Robin Wood

Die Umweltorganisation Robin Wood stellt anlässlich des aktuellen Waldschadensberichts fest: „Stickstoffemissionen, die den Wäldern in Mitteleuropa am stärksten zusetzen, stammen zur Hälfte aus der landwirtschaftlichen Tierproduktion. Diese Tatsache ist von der Bundesregierung bisher vertuscht worden. Aber auch die für die Wälder zuständige Verbraucherschutzministerin Künast hat den Zusammenhang zwischen Massentierhaltung und Waldsterben bislang nicht in den Vordergrund gerückt. Dabei wäre dies ein weiteres starkes Argument für die dringende Ökologisierung der Landwirtschaft.“

Im aktuellen Waldschadensbericht wird festgestellt, dass knapp zwei Drittel (64 %) der deutschen Wälder erkennbare Schäden aufweisen. Damit geht es dem Wald weiterhin erheblich schlechter als in den 80er Jahren, als das Thema Waldsterben noch in aller Munde war. Im waldreichen Süddeutschland haben die deutlichen Schädigungen in den Baumkronen im Vergleich zum Vorjahr noch weiter zugenommen, in Baden-Württemberg sogar um zehn Prozentpunkte, resümiert Robin Wood.

Nachdem der Schwefelausstoß in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich reduziert wurde, sind die Stickstoffemissionen zum Hauptfaktor geworden, der das Waldökosystem an den Rand des Kollapses bringt. Die Landwirtschaft trägt mit 48 Prozent sehr viel mehr Stickstoff in die Atmosphäre als der Verkehrsbereich mit knapp 32 Prozent. ROBIN WOOD fordert daher die Ministerin Künast auf, die mittlerweile stagnierende Ökologisierung der Landwirtschaft auch mit dem Argument ,Waldsterben' vorwärts zu bringen.

"Doch auch wenn es längst an der Zeit ist, die fatale Rolle der Landwirtschaft beim Waldsterben zu verdeutlichen, der Verkehrsbereich ist damit keineswegs aus der Schusslinie", so Rudolf Fenner, Waldreferent bei ROBIN WOOD. "Denn neben den Stickstoffemissionen sind die Abgase aus dem Straßenverkehr auch noch hauptverantwortlich für die allsommerlich hohen Ozonwerte, die ebenfalls den Baumkronen stark zusetzen. Ganz zu schweigen von dem hohen verkehrsbedingten Kohlendioxidausstoß, der der Klimakatastrophe erheblichen Vorschub leistet."

Am 02-01-2002

ROBIN WOOD kritisiert geplante Brücke aus Tropenholz in Friedrichstadt

Raubbauhölzer

Die Stadt Friedrichstadt in Schleswig-Holstein soll für den Neubau der Kuhbrücke über den Mittelburggraben kein Bongossi-Holz aus Afrika verwenden. Das fordert die Umweltorganisation ROBIN WOOD in einem Offenen Brief an den Bürgermeister von Friedrichstadt, Siegfried Herrmann. Denn das Bongossi-Holz für den europäischen Markt stamme fast ausschließlich aus Raubbau. Der Verlust von Wäldern, die Zerstörung von Böden, Artenschwund und Ausrottung von Wildtieren seien die Folgen dieser rücksichtslosen Naturausbeutung in Westafrika. Der Protestbrief ist Teil einer Kampagne, mit der ROBIN WOOD erreichen will, dass Gemeinden bei öffentlichen Bauvorhaben konsequent Holz aus akzeptabler Waldwirtschaft einsetzen.

ROBIN WOOD hatte Friedrichstadt sowie rund 4000 weitere Kommunen bereits zum Auftakt der Kampagne darauf aufmerksam gemacht, wie verheerend die Verwendung von nicht-zertifiziertem Tropenholz für die Regenwälder ist und auf sinnvolle Alternativen hingewiesen. So lassen sich in fast allen Fällen Importhölzer durch Hölzer aus der Region ersetzen. Tropenhölzer sind in begründeten Ausnahmefällen nur dann akzeptabel, wenn sie das Zertifikat des FSC (Forest Stewardship Council) tragen. Dies ist ein Siegel, das ROBIN WOOD und viele weitere Umweltverbände für vertretbar halten.

Am 24-01-2002

Atombehälter versagten bei Falltest

Robin Wood

Bei dem für kommende Woche geplanten Atomtransport aus dem schleswig-holsteinischen AKW Krümmel zur britischen Plutoniumfabrik Sellafield soll erstmals wieder ein Behälter eingesetzt werden, der mehrere Falltests nicht überstanden hat. Angesichts der Risiken eines Unfalls in einem Ballungsgebiet fordert ROBIN WOOD die Aufsichtsbehörden, die Deutsche Bahn und den Anlagebetreiber HEW auf, den Transport abzusagen. Planmäßig soll der Atomzug in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kommender Woche in Krümmel abfahren.

Recherchen der Umweltschutzorganisation ROBIN WOOD haben ergeben, dass bei dem Transport erstmals wieder ein Behälter vom skandalträchtigen Typ NTL 11 zum Einsatz kommen soll. Der NTL 11 war vor vier Jahren aus dem Verkehr gezogen worden, weil mehrere Falltests mit dem Spezialcontainer gescheitert waren. Vorher waren die Behälter jahrelang bei Atomtransporten quer durch Europa im Einsatz, weil Tests mit Modellen und Computersimulationen von Unfällen keine Auffälligkeiten ergeben hatten. Inzwischen wurde der Behälter geringfügig überarbeitet und jetzt von den Behörden wieder zugelassen. Diese Zulassung basiert aber erneut lediglich auf Versuchen mit maßstäblich verkleinerten Modellbehältern und Computer-Berechnungen. Tests an Originalbehältern wurden aus Kostengründen nicht durchgeführt.

Da die Versuche mit echten Behältern zu teuer seien, sollten jetzt die Menschen in Hamburg und in anderen Städten an der Strecke quer durch die Republik zu Versuchskaninchen gemacht werden, so Bettina Dannheim, Strahlenbiologin und Energiereferentin von ROBIN WOOD. Bei jedem neuen PKW-Modell müssen Dutzende von Crashtests gemacht werden, bevor der Wagen zugelassen wird. Dass dies bei Containern für hochgefährlichen Atommüll unterlassen werde, zeige noch einmal in erschreckender Deutlichkeit, dass auch den rot-grünen Regierungen im Bund und in Schleswig-Holstein mehr an den wirtschaftlichen Interessen der AKW-Betreiber gelegen sei als am Schutz der Bevölkerung vor den Gefahren der Atomkraft.

ROBIN WOOD fordert die Absage des Atomzuges aus Krümmel, weil ein stichhaltiger Nachweis darüber fehle, dass der NTL 11 einem Unfall wirklich standhalte.

Grundsätzlich gelte, dass auch durch "reale" Belastungstests nicht ausgeschlossen werden könne, dass bei einem Unfall radioaktive Strahlung frei werde.

Am 12-02-2002

Karstadt mustert Raubbau-Papier aus

Robin Wood-Aktion erfolgreich

Erfolg für Robin Wood: Nach einem bundesweiten Aktionstag gegen Tropenholz-Papier bei Karstadt am Mittwoch nimmt der Kaufhaus-Konzern das Kopierpapier der Marke "Golden Plus aus dem Sortiment. In Hamburg, Berlin, Braunschweig, Bremen und Köln hatten UmweltaktivistInnen mit Transparenten und Flugblättern öffentlich Druck auf den Konzern gemacht, weil er das Kopierpapier vertreibt, für das Regenwälder in Indonesien zerstört werden. Der Umweltschutzbeauftragte von Karstadt, Klaus Wilmsen, erklärte daraufhin, der Artikel werde nur noch abverkauft. Robin Wood verlangt zudem, der Warenhaus-Konzern solle sicherstellen, dass keine weiteren Papierprodukte aus zerstörerischer Waldwirtschaft in seinen Regalen liegen und mehr Recyclingpapier ins Sortiment genommen wird.

In der Öffentlichkeit gibt sich Karstadt ökologisch verantwortungsbewusst. "Umweltgerechtes Wirtschaften ist ein fester Bestandteil unserer Unternehmenspolitik", behauptet das Unternehmen auf seiner Homepage. Doch die Praxis sieht anders aus, kritisiert Robin Wood: Das "Golden Plus"- Papier werde von Asia Pulp and Paper (APP), dem weltweit zehntgrößten Papier- und Zellstoffkonzern, in Indonesien hergestellt. Für seine Zellstoffproduktion betreibe APP insbesondere in Sumatra brutalen Raubbau mit Kahlschlagwirtschaft in den Wäldern. Zahlreiche Dokumentationen belegten, dass APP selbst vor illegalen Brandrodungen nicht zurückschrecke und die lokale Bevölkerung teils unter Gewaltanwendung von ihrem Land vertreiben lasse.

Auch in nicht-tropischen Regionen zerstört die Industrie Wälder für die Zellstoffproduktion. Insbesondere in Kanada, Nordrussland und Skandinavien fallen die letzten natürlichen Waldgebiete der Holz- und Papierproduktion zum Opfer. "Die KundInnen in Deutschland wollen kein Papier aus Waldzerstörung. Deshalb müssen Karstadt und auch der übrige deutsche Handel das gesamte Papiersortiment überprüfen und Papier aus Waldzerstörung aus den Ladenregalen verbannen", fordert Robin Wood-Waldreferent Rudolf Fenner.

In einem Fax an Robin Wood erklärte der Umweltschutzbeauftragte von Karstadt, Klaus Wilmsen, das "Golden Plus"-Papier werde nur noch abverkauft. Das Unternehmen versucht seinen ökologisch verheerenden Fehler mit Nichtwissen zu rechtfertigen. Karstadt habe das Produkt "von einem holländischen Importeur bezogen", heißt es in dem Schreiben. Und weiter: "Karstadt war nicht bekannt, dass dieser Artikel aus Indonesien stammt. Weitere Artikel aus Indonesien sind nicht im Sortiment."

"Es ist ein Armutszeugnis für Karstadt, dass der Konzern so wenig über die Produkte weiß, die er selbst verkauft", kritisiert Robin Wood-Tropenwaldexperte Peter Gerhardt. "Nach außen hin brüstet sich der Konzern mit seinem Engagement für die Umwelt, während er zugleich am Raubbau in den Tropen verdient. Wir wollen, dass Karstadt seinen schönen Worten endlich Taten folgen lässt."

Robin Wood verlangt, dass Karstadt die Herkunft seines gesamten Papiersortiments überprüft und sämtliche Papiere, deren Zellstoff aus zerstörerischer Waldwirtschaft stammt, auslistet. Außerdem soll Karstadt mehr Recyclingpapier anbieten.

Um darüber eine Vereinbarung zu treffen, hat sich Karstadt auf Druck von Robin Wood zu einem Treffen mit VertreterInnen der Umweltorganisation bereit erklärt. Es soll nach Ostern in Hamburg stattfinden.

Am 27-03-2002

Erfolgreiche Castor-Blockiererin vor Gericht

Jugendliche Robin Wood-Aktivistin

Nach der spektakulären Protestaktion von Robin-Wood-Aktivisten im März 2001 im Wendland steht jetzt auch die jugendliche Castor-Blockiererin Marie vor Gericht. Sie muss sich am 31. Oktober vor einer Jugendkammer des Amtsgerichts Dannenberg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten Nötigung und Störung öffentlicher Betriebe vor.

Die anderen vier Castor-Gegner, die sich mit Marie in einem Betonblock ans Gleis gekettet hatten, waren bereits im Mai 2002 vom Amtsgericht Lüneburg zu Geldstrafen von je 525 Euro verurteilt worden. Der Castor-Transport ins atomare Zwischenlager in Gorleben war durch die Aktion einen Tag lang aufgehalten worden. Erstmalig fuhr damals ein Atommüll-Zug wieder zurück.

Am 08-10-2002

Robin Wood gibt Tipps zum Gartenmöbelkauf

Finger weg vom Tropenholz

Etliche Geschäfte bieten auch in diesem Jahr wieder Gartenmöbel aus Tropenholz an, für die Regenwälder zerstört werden. Die Umweltschutzorganisation Robin Wood rät allen VerbraucherInnen, sich nicht von leeren Öko-Versprechen wie "aus kontrollierter Forstwirtschaft" blenden zu lassen und Raubbau-Möbel konsequent zu meiden. "VerbraucherInnen raten wir, FSC-zertifizierte Möbel aus heimischen Hölzern zu kaufen. Tropenholz ist immer zweite Wahl und allenfalls mit FSC-Siegel akzeptabel", sagt Peter Gerhardt, Tropenwaldreferent bei Robin Wood.

Der FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziere weltweit Produkte, die aus akzeptabler Waldwirtschaft stammen und sei das einzig glaubwürdige Siegel für Tropenholz.

Der Handelsriese Wal-Mart verkauft dieses Jahr beispielsweise Möbel aus Bangkirai. Einen glaubwürdigen Nachweis, dass dieses Holz aus unbedenklichen Quellen stammt, hat, so Robin Wood, der Konzern auch nach mehrmaligen Aufforderungen nicht vorgelegt. Der Discounter Plus eröffnete das Frühjahr mit einer Gartenbank aus Meranti. Bangkirai und Meranti kommen aus den Naturwäldern Südostasiens, die in atemberaubenden Tempo vernichtet werden.

Wer sich umfassend informieren möchte, kann das neu aufgelegte und überarbeitete Faltblatt "Keine Gartenmöbel aus Tropenholz" bei Robin Wood anfordern. Darin werden die Hintergründe der Waldzerstörung erläutert und praktische Tipps gegeben, was jeder selbst tun kann. Mit seiner Gartenmöbelkampagne ist es Robin Wood gelungen, viele Baumärkte, Fachgeschäfte und Kaufhäuser zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Tropenholz zu drängen. Praktiker, IKEA, Tchibo, Kaufhof, Real und andere verfolgen nach Robin Wood-Aktionen nun eine bessere Tropenholzpolitik.

Am 29-04-2004

EDEKA steigt aus dem Geschäft mit Raubbau-Möbeln aus

Robin Wood Initiative zeigt Erfolg

Auf Druck der Umweltschutz- organisation Robin Wood hat EDEKA Tropenholzmöbel aus Vietnam und Indonesien aus dem Sortiment genommen. Robin Wood hatte Kontakt mit EDEKA aufgenommen, nachdem Aktivisten in diesem Frühjahr in Filialen des Unternehmens Merantiholz-Gartenmöbel aus Vietnam gefunden hatten. Jedem Möbelstück lag ein so genanntes "ITTO-Zertifikat" bei. Das Kürzel steht für International Tropical Timber Organisation. Diese Organisation wurde zur Förderung des Tropenholzhandels gegründet und zertifiziert gar keine Produkte.

Die Initiative von Robin Wood hatte Konsequenzen. Die EDEKA Zentrale versicherte Robin Wood schriftlich, dass Gartenmöbel aus Indonesien und Vietnam aus dem Verkauf genommen und die Lagerbestände nicht mehr ausgeliefert werden. Des Weiteren wird die Zentrale dafür Sorge tragen, dass zukünftig bei EDEKA keine Tropenholzartikel ohne FSC-Siegel mehr angeboten werden. Bei dem FSC-Siegel handelt es sich um den von Umweltverbänden anerkannten Nachweis einer ökologisch und sozial akzeptablen Waldwirtschaft.

"EDEKA hat sich verantwortungsbewusst verhalten und Gartenmöbel aus Raubbau aus seinem Sortiment ausgeschlossen", freut sich Peter Gerhardt, Tropenwaldreferent von Robin Wood. Jetzt solle EDEKA ähnlich konsequent auch auf Papierprodukte, die aus einer zerstörerischen Forstwirtschaft stammen, verzichten.

Diese Forderung hat einen aktuellen Hintergrund: Robin Wood hat kürzlich "no name" Kopierpapier, das in den zu EDEKA gehörenden E-Centern verkauft wirduntersuchen lassen. Die Faseranalyse ergab, dass das untersuchte Papier "mixed tropical hardwood" enthält, also Zellstoff aus tropischen Naturwäldern. Daraufhin informierte Robin Wood EDEKA im Mai dieses Jahres darüber, wie dramatisch es sich auswirkt, wenn die letzten Regenwälder dieser Erde zu Zellstoff zerkocht werden und forderte das Unternehmen auf, sein gesamtes Papiersortiment zu überprüfen.

Am 08-07-2004

Freispruch für Kletteraktivistin

Robin Wood

Monika Lege, Verkehrsreferentin von ROBIN WOOD, ist heute vormittag vor dem Amtsgericht Groß-Gerau freigesprochen worden. Der Vorwurf, sie hätte eine unangemeldete Versammlung geleitet, ließ sich während des Verfahrens entkräften, berichtet die Organisation. Der Prozess, bei dem auch sechs Zeugen von Polizei und Forstamt geladen waren, wurde durch interne Organisationsprobleme beim zuständigen Ordnungsamt ausgelöst.Die Staatsanwaltschaft hatte Lege auf 750 Euro Geldstrafe verklagt, weil sie eine unangemeldete Versammlung geleitet habe. Bei dem Verfahren ging es um ein Baumklettertreffen, das im August 2003 in der Nähe des Frankfurter Flughafens stattgefunden hatte.

Zu dem Kletter-Treffen waren im Sommer 2003 rund zwei Dutzend AktivistInnen von Robin Wood im Gundwald bei Mörfelden-Walldorf zusammengekommen. Sie hatten hoch in den Baumwipfeln Plattformen gebaut und Seilkonstruktionen gespannt, um sich von Baum zu Baum zu hangeln. Das Kletter-Camp hatte die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Bannwald südlich des Flughafengeländes gelenkt, der für den Bau der A-380-Flugzeughalle kahlgeschlagen werden soll.

Unverhältnismäßig und grundlos schien der Angeklagten der Aufwand der betrieben wurde um die friedlichen Aktionen als kriminell einstufen zu können. So sei das hessische Innenminesterium informiert worden und in die Ermittlungsakten kämen Daten von echten und vermeintlichen Angehörigen der Beschuldigten, die überhaupt nichts mit den Veranstaltungen zu tun hätten.

Andreas Kleinhans von der Robin Wood-Regionalgruppe Rhein-Main wertet das Urteil positiv: "Wenn dieses Verfahren heute einen Sinn hatte, dann den, dieses Vorgehen öffentlich zu machen und zu zeigen, dass man seine Grundrechte am besten dadurch schützt, dass man sie öfter mal in Anspruch nimmt."

Am 20-09-2004

ROBIN WOOD blockiert aktuell die Gronauer Urananreicherungsanlage

300. Mahnwache um 14.00 Uhr am AKW Brokdorf

Mitglieder der Umweltschutzorganisation ROBIN WOOD blockieren seit dem frühen Morgen die einzige deutsche Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau. Mit der Aktion soll der Forderung nach der sofortigen Stilllegung der Anlage Nachdruck verliehen werden. Die ROBIN WOOD - AktivistInnen haben sogenannte Dreibeine aus langen Stangen im Torbereich der Urananreicherungsanlage aufgebaut. Die Konstruktionen sind etwa 4 Meter hoch. Einige der UmweltschützerInnen kletterten auf die Gerüste und spannten in luftiger Höhe ein Anti-Atomkraft-Transparent auf: Atomtod made in Germany - Uranwirtschaft jetzt abschalten!

Die Urananreicherungsanlage in Gronau ist seit 1985 in Betrieb und wurde in den letzten Jahren noch massiv ausgebaut. Neben der Anlage befindet sich ein Freilager für Uranmüll und noch in diesem Jahr soll mit dem Bau eines Hallen-Lagers für weiteren Uranmüll begonnen werden. Somit würde unter der rot-grünen Landesregierung in Düsseldorf in NRW eine weitere Atomanlage entstehen. Da es kein Endlager für Atommüll gibt droht dem Münsterland der ewige Verbleib des Uranmülls in Gronau.

Gegen den Betrieb und Ausbau der Gronauer Urananreicherungsanlage wurden von verschiedenen Initiativen und Verbänden in den letzten Tagen bereits mehrere Aktionen durchgeführt. Am Sonntag (3.7.) demonstrierten bereits drei- bis vierhundert Menschen mit einer Kundgebung und einem Anti-Atomkraft-Straßenfest vor der Anlage. Zahlreiche AtomkraftgegnerInnen beteiligten sich ebenfalls am 300. Sonntagsspaziergang rund um die Anlage. Diese Sonntagsspaziergänge finden bereits seit Ende 1986 jeweils am ersten Sonntag im Monat statt. In deutsch-russischer Kooperation hat zudem am Sonntag im russischen Angarsk eine Anti-Atomkraft-Demonstration stattgefunden, an der sich 200 Personen beteiligt haben. Im Atomzentrum von Angarsk wird seit Jahren Uranmüll gelagert, der aus der Gronauer Urananreicherungsanlage stammt. Und am Montag (4.7.) hatten Anti-Atomkraft-Initiativen die Gronauer Urananreicherungsanlage für etwa 2,5 Stunden mit großen Transparenten blockiert.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), der sich auch gegen Uranabbau, Uranfabriken und Urantransporte zur Wehr setzt, und seine örtliche Mitgliedsinitiative, der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau begrüßen die Aktionen. AKU und BBU sehen mit Blick auf die Gronauer Urananreicherungsanlage besonders die rot-grüne NRW-Landesregierung in der Pflicht und fordern von ihr die sofortige Aufhebung aller UAA-Betriebsgenehmigungen. Gemeinsam mit niederländischen Anti-Atomkraft-Initiativen werden sich der AKU Gronau und der BBU zudem auch weiterhin gegen den Betrieb und drohenden Ausbau der Urananreicherungsanlage in Almelo (NL) zur Wehr setzen.

Heute 300. Mahnwache am AKW Brokdorf

Der BBU weist darauf hin, dass heute (6.7.) am Atomkraftwerk Brokdorf die 300. monatliche Mahnwache stattfindet (immer am 6. eines Monats). Die Mahnwache beginnt um 14.00 Uhr am Tor 2 des AKW. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) gratuliert den Menschen, die sich monatlich zur Mahnwache am AKW Brokdorf treffen, zum seltenen Jubiläum einer kontinuierlichen 300. Mahnwache. Gleichzeitig bedankt sich der BBU bei den Aktiven für ihr konsequentes Durchhaltevermögen.

Weitere Informationen über Urananreicherungsanlagen und Urantransporte gibt es im Internet u. a. unter www.aku-gronau.de und unter www.urantransport.de. Informationen über die Arbeit des BBU und zum Themenkomplex “Stromwechsel und Ökostrom” gibt es unter www.bbu-online.de. Informationen zum drohenden Ausbau der niederländischen Urananreicherungsanlage gibt es unter http://www.rijksoverheid.nl/documenten-en-publicaties/rapporten/2010/02/26/startnotitie-duits.html.

Am 06-07-2011

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