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Tiefensee hofft auf Selbstverpflichtung der Baubranche

Klimaschutz-Engagement

Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat die Baubranche zu mehr Anstrengungen für den Klimaschutz aufgerufen. Insbesondere die Baustoffindustrie sei gefordert, neue Technologien und Baumaterialien für eine klimafreundliche Sanierung älterer Gebäude anzubieten, forderte Tiefensee am Dienstag (26. August) in Berlin. Vor allem beim Städtebau sei es zudem notwendig, dass die beteiligten Akteure aus Industrie, Handwerk und anderen Bereichen eine "Selbstverpflichtung" zur Senkung des CO2-Verbrauchs in Gebäuden eingingen. Freiwillge Selbstverpflichtungen der Industrie führten in der Vergangenheit allerdings im Regelfall nicht dazu, dass das versprochene umweltpolitische Ziel auch tatsächlich erreicht wurde.

Der klimafreundlichen Sanierung von Gebäuden kommt nach Tiefensees Angaben eine besondere Bedeutung zu, da in Deutschland etwa 40 Prozent der Energie in Häusern verbraucht würden. Es müsse daher eine stärkere Zusammenarbeit von Kommunen, Bau- und Handwerksbetrieben, Städteplanern, Architekten und anderen Beteiligten geben, um einen nachhaltigen Städtebau zu gewährleisten. Es sei eine "große Aufgabe", die Städte an die ökologischen und sozialen Erfordernisse der kommenden Jahrzehnte anzupassen, sagte der Bauminister.

Der Potsdamer Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber betonte, der Klimaschutz in Städten sei bisher in der Wissenschaft vernachlässigt worden, obwohl rund 80 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen dort verursacht würden.

Früher sei der Städtebau darauf ausgerichtet gewesen, einen "maximalen Durchfluss von Autoverkehr" zu ermöglichen. Hier müsse es einen "Paradigmenwechsel" geben, forderte Schellnhuber. Denn wegen des Klimawandels habe etwa Berlin mit einer durchschnittlichen Erwärmung von etwa drei Grad Celsius zu rechnen und werde damit in den kommenden Jahrzehnten die "Verhältnisse von Neapel erreichen".