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Atomkraftgegner kündigen Anti-Castor-Protest an

Mehr Geld für Polizei gefordert

Atomkraftgegner haben vor dem am Wochenende erwarteten Castortransport ins niedersächsische Zwischenlager Gorleben "hartnäckigen Widerstand" angekündigt. Am Sonntag werde es unter anderem eine Aktion am Verladekran in Dannenberg geben, sagte der Sprecher der Bürgerinitiative x-tausendmal quer, Jochen Stay, am Donnerstag in Hannover. Zu einer Demonstration am Samstag in Gorleben würden rund 3000 Teilnehmer erwartet. Stay ging davon aus, dass den Atomkraftgegnern im Wendland rund 16.000 Polizisten gegenüber stehen werden. Der Sprecher betonte, die Polizisten würden nicht als Gegner angesehen. Der Protest richte sich vielmehr gegen die Politik und die Stromkonzerne. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte unterdessen eine bessere Bezahlung für die eingesetzten Polizeibeamten.

Mit "bunten und kreativen Aktionen" wollten die Atomkraftgegner Lebensfreude zum Ausdruck bringen, weil Wut allein nicht zum Ziel führe. Man wolle vor allem deutlich machen, dass die Atompolitik "in einem Dilemma" stecke. Seit den 1960er Jahren produzierten Atomkraftwerke radioaktive Abfälle und noch immer gebe es kein geeignetes Endlager.

Der Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), Francis Althoff, sagte, Politik und Industrie wollten Gorleben als Endlager durchsetzen, obwohl sie die Eignung des Salzstocks dafür nicht begründen könnten.

Die Atomkraftgegner gehen davon aus, dass der Castortransport aus der Wiederaufbereitungsanlage La Hague am Freitag in Frankreich startet und am Samstagmittag die deutsch-französische Grenze überquert. Mit dem Eintreffen des Transports im Landkreis Lüchow-Dannenberg wird am Sonntag gerechnet.

Gewerkschaft fordert höhere Vergütung für Polizisten beim Castor

Die Gewerkschaft der Polizei fordert eine volle Vergütung der Bereitschaftszeiten der beim bevorstehenden Castor-Transport nach Gorleben eingesetzten Beamten. Weil im vergangenen Herbst die Unterkünfte angeblich besser als zuvor gewesen seien, wurden die Bereitschaftszeiten nur noch zu 25 Prozent vergütet, sagte der GdP-Landesvorsitzende Bernhard Witthaut am Donnerstag in Hannover. Beim dem für das Wochenende erwarteten Transport sollen die Bereitschaftszeiten mit 33 Prozent vergütet werden.

Bis 2004 hätten die niedersächsischen Beamten die gesamte Einsatzzeit vergütet bekommen, sagte Witthaut. Wer bereits "in einem solchen Einsatz war, in kleinen Containern untergebracht war, der wird wissen, dass an Ruhe und Erholung auch in den Bereitschaftszeiten nicht zu denken ist". Er kündigte eine Musterklage der Gewerkschaft an.

Die Gewerkschaft rechnet damit, dass beim bevorstehenden Atommüll-Transport von der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague ins Zwischenlager nach Gorleben in Deutschland erneut mehr als 10.000 Polizisten zum Einsatz kommen.