Seite 1 bei Google kann so einfach sein.

Preiserhöhungen der Bahn scharf kritisiert

"Weniger attraktiv"

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat Art und Umfang der von der DB AG heute bekannt gegebenen Preiserhöhungen kritisiert. Damit steigen die Preise im Fernverkehr der Bahn bereits zum zweiten Mal binnen eines Jahres erheblich und machen die Bahn als umweltschonendes Verkehrsmittel weniger attraktiv, so die Kritik. Gleichzeitig versuche die Bahn mit neuen Lock- und Sonderangeboten verprellte Kunden zurückzugewinnen und neue anzulocken. "Unterm Strich sollen Vielfahrer und Stammkunden über fortlaufende Preiserhöhungen neue Sonderangebote für Neu- und Gelegenheitskunden finanzieren.", so Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender. Doch diese Strategie könne nicht aufgehen.

Denn bei steigenden Preisen stiegen die Stammkunden irgendwann aufs Auto um. Schnäppchenjäger seien hierfür kein dauerhafter Ersatz. Die wirtschaftliche Situation im Fernverkehr werde sich so auf Dauer nicht verbessern.

Besonders negativ bewertet der VCD die Abschaffung des Mitfahrer-Rabatts. Dieses Angebot habe die Bahn wettbewerbsfähiger gegenüber dem Hauptkonkurrent Auto gemacht. "Mit dem Mitfahrer-Rabatt konnten bis zu fünf Personen günstig gemeinsam Bahn fahren. Damit gab es einen echten Anreiz, das Auto stehen zu lassen und auf die bequeme und sichere Bahn umzusteigen", erklärt VCD-Verkehrsreferentin Heidi Tischmann. Diesen richtigen Ansatz mache die Bahn jetzt aus freien Stücken wieder zunichte.

Auch die Politik sei weiterhin gefordert, die Wettbewerbsbedingungen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern wie versprochen anzugleichen. Dafür müsse die Bundesregierung bei ihrer Koalitionsaussage bleiben. "Wer mehr Verkehr auf die umweltschonende Schiene bringen möchte, muss für ein gutes Angebot und akzeptable Preise sorgen.", so Tischmann. Da seien sowohl die Bahn mit vernünftiger Preisgestaltung als auch die Politik mit der versprochenen Senkung des Mehrwertsteuersatzes im Fernverkehr gefordert.