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Klimawandel und die Erderwärmung

Gletscherbericht - Millionen Menschen durch Schmelzen der Gletscher bedroht

Millionen von Menschen sind durch die weltweite Gletscherschmelze bedroht. Das berichtet der WWF. Die Bilanz des Gletscherberichts sei trist, denn aus allen Teilen der Welt meldeten Klima- und Gletscherforscher atemberaubende Rekordverluste. Am härtesten betroffen seien Länder wie Bolivien, Ecuador oder Peru, wo das Schmelzwasser der Gletscher in Trockenzeiten die einzige Trinkwasserquelle darstelle. Aber auch im Himalaya drohten katastrophale Hochwasserereignisse durch die Gletscherschmelze Millionen von Menschen in die Flucht zu treiben. Die Umweltschützer hoffen auf Richtungsänderungen beim globalen Klimaschutz bei der UNO-Klimakonferenz in Mailand.

"Die Gletscher zeigen auf drastische Weise die Auswirkungen der Erderwärmung durch den Klimawandel", erklärt Stefan Moidl, Klimaexperte des WWF. Aber nicht nur in Übersee seien Menschen im Nahbereich von Gletschern mit neuen Gefahren konfrontiert. Auch Österreich und der Schweiz drohen durch die Gletscherschmelze Geröll- und Schlammlawinen, Bergstürze und Gletscherhochwässer. Seit 1850 hätten alpine Gletscher bereits mehr als die Hälfte ihrer Eismasse verloren. Allein die vergangenen zwei Jahrzehnte mit heißen Sommern und relativ wenig Winterniederschlag hätten einen Gletscherverlust in den Alpen von zehn bis 20 Prozent gebracht.

"Die Pasterze, der Gletscher am Großglockner, ist im vergangenen Jahr um 30 Meter kürzer geworden", berichtet Gerhard Lieb von der Universität Graz, der ein langjähriger Beobachter der Pasterze ist. Auch die Eisdicke habe im Durchschnitt über die gesamte Gletscherzunge um 6,5 Meter abgenommen. Umweltschützer und Ökologen fürchten, dass mit dieser rapiden Schmelze die Alpengletscher auch als Lebensraum für eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt verloren gehen. "Wenn es es in diesem Tempo weitergeht, wird es bis zum Ende dieses Jahrhunderts praktisch keine Gletscher in den Alpen mehr geben," erklärt Moidl.

Bei der neunten Konferenz der Vertragsparteien der Klimakonvention (COP 9) Anfang Dezember in Mailand sollen neue verbindliche Regelungen getroffen werden, die den Schutz der Gletscher unterstreichen sollen. "Formal dominieren zwar Detailfragen die Agenda, aber hinter den Kulissen geht es darum, Russland mit ins Boot zu holen, damit das Kyoto-Protokoll auch formal in Kraft treten und seine Wirkung entfalten kann", erklärt Moidl.

Am 27-11-2003

Warme Sommer, milde Winter

Die Hitze des vergangenen Sommers und der bisher milde Winter werfen die Frage auf, auf welche Folgen eines veränderten Klimas wir uns wohl in Zukunft einstellen müssen. Gesundheitsgefahren entstehen nicht nur aus einer direkten Hitzebelastung während der Sommermonate - auch Krankheiten könnten in Deutschland im Zusammenhang mit Umwelt- und Klimaveränderungen zum Problem werden. Eine im Auftrag des Umweltbundesamt (UBA) erstellte Studie zeige die Gefahr, dass sich Infektionskrankheiten, wie Enzephalitiden, Dengue-Fieber, Gelbfieber, Malaria oder Leishmaniose in Deutschland ausbreiten könnten. Schon jetzt seien Wärme liebende Krankheitsüberträger und -erreger bereits nach Deutschland oder in unsere Nachbarstaaten eingeschleppt worden.

Wesentliche Voraussetzungen für das Auftreten neuer Erkrankungen seien gegeben, da alt bekannte als auch neu festgestellte Erreger in Deutschland und unseren Nachbarländern nachgewiesen werden konnten. Dies gelte auch für geeignete tierische Überträger.

Eine Analyse der gegenwärtigen Situation zeige, dass Wärme liebende Krankheitsüberträger und -erreger bereits nach Deutschland oder in unsere Nachbarstaaten eingeschleppt worden seien. So sei die ursprünglich in Asien beheimatete Tigermücke (Aedes albopictus), ein Überträger des Dengue-Fiebers, bereits in Frankreich und Italien entdeckt worden.

In Deutschland sei eine hier bisher unbekannte Sandmückenart Phlebotomus mascittii gefunden worden, aktuell zusätzlich Phlebotomus perniciosus, ein aus Süd- und Südwesteuropa bekannter Überträger der Leishmaniose. In der Tat wären in Deutschland einzelne Leishmaniose-Infektionen bei Mensch und Tier aufgetreten, die nicht als "Reiseandenken" von Fernreisen mitgebracht worden seien.

Die Malaria gelte heute bei uns als bedeutendste "Importinfektion" (das heißt, sie wird im Ausland erworben), wie jährlich etwa 1.000 durch das Robert Koch-Institut (RKI) registrierte Erkrankungsfälle zeigen. Teile Deutschlands waren bis Mitte der 50er-Jahre Malaria-Gebiete, in denen einheimische Anopheles-Mücken die Krankheit an Menschen übertrugen.

Sollten sich in Zukunft klimabedingt die Entwicklungs- und Ausbreitungsmöglichkeiten bestimmter Anopheles-Arten in Deutschland verbessern, entstünde mit zunehmender Zahl infizierter Personen auch ein steigendes Risiko, sich in Deutschland durch Stiche von Malaria-Mücken mit dem Erreger zu infizieren, so das Ergebnis der Studie.

Wesentliche Ursachen für die Verbreitung der Infektionen über tierische Überträger seien - neben der Klimaveränderung - der intensive Reiseverkehr und Tiertransporte, Nutzungsänderungen von Brut- und Rastgebieten (zum Beispiel Hineinsiedeln in offene Landschaften, Renaturierungen) und die Ausbreitung tierischer Überträger und Reservoirtiere in bisher von ihnen nicht besetzte Regionen und Nischen.

Das Risiko, an einer Vielzahl neuer oder in Deutschland als ausgerottet geltender Infektionen zu erkranken, bestehe bereits jetzt. Dieses Risiko werde durch die Klimaerwärmung und die damit einhergehende Ausdehnung der Verbreitungsgebiete tierischer Überträger verstärkt. Vorbeugungs- und Bekämpfungsstrategien müssen regionalspezifisch gestaltet werden, können jedoch derzeit nicht erarbeitet werden, weil repräsentative Untersuchungen von Überträgern, Reservoirtieren sowie der epidemiologischen Situation weitgehend fehlen.

Um einen wirksamen Schutz aufzubauen, sollte die Situation der möglichen Überträger von Krankheitserregern des Menschen und der Tiere in Deutschland fortlaufend dokumentiert und unter Mithilfe der Länder überwacht werden, so die Empfehlung der Wissenschaftler. Erst auf Basis dieser Daten können rechtzeitig Empfehlungen zum Infektionsschutz erarbeitet sowie Abwehrmaßnahmen konzipiert und koordiniert werden, die den Infektionsschutz gewährleisten und zudem die Belange des nachhaltigen Umweltschutzes berücksichtigen.

Die im Auftrag des Umweltbundesamtes entstandene Studie wurde durchgeführt unter der Leitung von Professor Walter Maier aus dem Institut für medizinische Parasitologie der Universität Bonn.

Am 14-01-2004

Verlorener Kohlenstoff

Jedes Jahr pustet unsere Zivilisation acht Milliarden Tonnen Kohlenstoff in die Atmosphäre. Weniger als die Hälfte bleibt nachweislich dort und heizt die Erde auf. Klimaforscher in aller Welt rätselten allerdings, wohin der Rest des Kohlenstoffs verschwindet, so die Februar-Ausgabe der National Geographic Deutschland. Sie befürchteten eine radikale Zunahme des so genannten Treibhauseffekts, wenn auch dieser Kohlenstoff als Kohlendioxid irgendwann in die Atmosphäre gelangen sollte.

Bislang gebe es unterschiedliche Vermutungen, wo sich die fraglichen vier Milliarden Tonnen Kohlenstoff befinden, so das Magazin. So schluckten die Meere wahrscheinlich die Hälfte dieser Gase, ein anderer Teil werde von den Wäldern absorbiert. Aber auch wenn man alle möglichen Kohlenstoffspeicher zusammenrechne,würden in der Bilanz der Klimaforscher noch etwa 1,5 Milliarden Tonnen fehlen, über die sie nichts wissen.

Durch die Folgen der Erderwärmung drohe die Gefahr, dass die natürlichen Kohlenstoffspeicher ihre Aufnahmekapazitäten für Kohlendioxid verlieren. Wenn Meere und Wälder demnächst mehr Kohlenstoff abgeben als sie aufnehmen, befürchten Forscher, dass es möglicherweise schon vor dem Jahr 2050 zu dramatischen Klimaveränderungen kommt.

Eine weitere Zeitbombe ticke in der Erde: Im Permafrostboden lagerten große Reserven an Torf und anderen kohlenstoffreichen organischen Stoffen - weltweit schätzungsweise 200 Milliarden Tonnen. Wenn dieser Boden durch die globale Erwärmung auftauen und auch nur ein Teil dieses Kohlenstoffs freigesetzt werden würde, drohe weltweit ein noch steilerer Anstieg der Temperaturkurve. Und damit die Gefahr einer Zunahme von Hitzewellen, extremen Unwettern, Überschwemmungen,

großen Dürren und Epidemien. Die Elbeflut 2002 oder die europaweite Jahrhundertdürre im Sommer 2003 wären dann erst der Anfang eines Klimawandels, den der Mensch zu verantworten hat, so die Wissenschaftler.

Am 22-01-2004

Warmes Wasser verursacht Millionenschäden

Nach Berechnungen des UN-International Panel on Climate Change (IPCC) wird die Temperatur von 1990 bis 2100 zwischen 1,4 Grad bis 5,8 Grad ansteigen. Die Auswirkungen dieses Temeraturanstieges auf die fragilen Inselgemeinschaften im Pazifik werden verheerend sein. Alle Fischarten werden von diesem Temperaturanstieg betroffen sein - und Fische stellen eine wesentliche Lebensgrundlage für die Völker Ozeaniens dar. Hinzu kommt die Zerstörung der schützenden Korallenriffe, da die Korallenpolypen auf die Erwärmung empfindliche reagieren. Die Vertreter der pazifischen Inselstaaten fordern mehr Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit für ihre Probleme, denn die Verursacher der Katastrophe sitzen in anderen Weltregionen.

Asterio Takesy, Präsident des South Pacific Regional Environmental Programme (SPREP) beziffert die Schäden auf den mikronesischen Palau-Inseln während der El-Nino-Periode 1998 - 1999 auf mindestens 91 Mio. Dollar. Damals erwärmte sich das Wasser in Palau in den Monaten Juni bis November auf über 30 Grad Celsius. Dies führte zu einer Korallenbleiche. Die Folge waren massive Verluste der lokalen Fischpopulation und ein neunprozentiger Rückgang im Tourismus.

Nicht nur für die Inseln selbst, sondern auch für die internationale Fischerei in der pazifischen Region hat die Erwärmung dramatische Auswirkungen: 70 Prozent aller weltweit gefangenen Tunfische kommen aus dem Pazifik. Derzeit werden mit den Großfischen jährlich etwa zwei Mrd. Dollar erwirtschaftet. Während der letzten El-Nino-Periode verschwanden die Fische mit der Veränderung der Warmwasser-Strömungen und sorgten in manchen Regionen für den Beinahe-Kollaps von lokalen Fischerei-Industrien. Angst herrscht auch vor einer Zerstörung von empfindlichen Mangroven, die viele Inseln vor der Erosion schützen.

In einer Studie in Fiji wurde errechnet, dass der Verlust der Küsten-Mangroven Schäden zwischen 266 und 403 Dollar je Hektar ausmacht, in erster Linie verursacht durch den Verlust der in Küstennähe gefangenen Fische.

Die extremen Wettersituationen, die auch in Kontinentaleuropa und in Nordamerika auftreten, werden die Inselstaaten noch härter treffen. Und nach Vorhersagen des IPCC wird es in den kommenden Jahren zu einer dramatischen Zunahme von Wirbelstürmen sowie von unregelmäßigen Niederschlägen, deren Folgen entweder extreme Trockenheit oder sintflutartige Regenfälle sind, kommen.

Am 13-02-2004

Umweltprognose

Die Zahl der Erdbewohner, die von Überschwemmungen bedroht sind, wird immer größer: In nur 50 Jahren werden nach Berichten von Wissenschaftlern der UNO-Universität in Tokio zwei Milliarden Menschen davon ernsthaft betroffen sein. Die meisten Betroffenen wird es nach ersten Schätzungen in Asien geben, wo viele Menschen in den küstennahen Regionen leben. Betroffen sind aber auch jene Inselstaaten, die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen.

Die UNO-Forscher machen neben der globalen Erwärmung und damit verbunden dem Anstieg des Meeresspiegels auch die zunehmende Rodung von Regenwäldern und das Bevölkerungswachstum für die dramatische Entwicklung verantwortlich. Ein Sechstel der Weltbevölkerung lebt heute schon dort, wo die steigenden Wassermassen zur Bedrohung werden. Die am ärgsten Betroffenen sind auch die Ärmsten.

Bereits in den vergangenen Jahren sind jährlich 25.000 Menschen an den Folgen von Überschwemmungen gestorben. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Entwicklung der Hochwasser tatsächlich dramatisch: Waren in den 50-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts pro Jahr etwa sechs Hochwasserkatastrophen weltweit zu verzeichnen, stieg die Zahl in den 60-er Jahren auf sieben, in den 70-er Jahren auf acht, in den 80-er Jahren auf 18 und in den 90-er Jahren auf 26 große Hochwasser. Studienautor Janos Bogardi von der UNO-Universität empfiehlt angesichts der steigenden Zahl einen Aufruf an die Schaffung eines globalen Monitoring-Systems, um zukünftige Flut- und Hochwasserkatastrophen wirksam vorherzusagen. Die UNO-Universität, die 1973 gegründet wurde, untersucht globale Bedrohungen.

Am 14-06-2004

Nach dem Tsunami

Der Naturschutzbund NABU hat die Entwicklungsminister der 25 EU-Staaten vor ihrer Sondersitzung am kommenden Freitag in Luxemburg aufgefordert, ein langfristiges Engagement für die Flutopfer der südostasiatischen Länder auf zu bauen. "Die von der Flutkatastrophe betroffenen Länder brauchen eine dauerhafte Wiederaufbauhilfe von Regierungen und Bürgern der sogenannten 'ersten Welt'", erklärte Olaf Tschimpke Präsident des NABU. Es müsse verhindert werden, dass die große Ergriffenheit und Spendenbereitschaft wie so oft nach einigen Wochen versiegen, wenn die Fernseher ausgeschaltet sind und die Menschen mit den verheerenden Folgen der Katastrophe allein gelassen werden.

Erd- und Seebeben werde man auch in Zukunft weder verhindern noch sicher voraussagen können. "Das internationale Engagement muss aber dazu führen, dass die Auswirkungen dieser Naturkatastrophen minimiert werden", so der NABU-Präsident. Das fehlende Frühwarnsystem im Indischen Ozean zeige einen deutlichen Mangel an institutioneller Organisation im Rahmen der UNO. "Das von Klaus Töpfer geleitete UN-Umweltprogramm muss endlich finanziell besser ausgestattet und zu einer eigenständigen Organisation weiter entwickelt werden", sagte Tschimpke.

Am Ausmaß der Katastrophe seien Fehlentwicklungen und falscher Bebauung beteiligt. "Der kontinuierliche Anstieg des Meeresspiegels durch die Klimaerwärmung, der Abbau des natürlichen Küstenschutzes durch Schädigung und Zerstörung von Korallenriffen und Mangrovenwäldern, die ungeregelte Bebauung der Küsten u.a. durch die Tourismusindustrie und die Isolation großer Regionen durch Bürgerkriege erhöhen das Risiko nicht nur auf große Schäden an der Infrastruktur sondern auch für die Bevölkerung", betonte Tschimpke, der lange Jahre in Sri Lanka zu Küstenproblemen geforscht hat.

Es sei daher dringend notwendig, nicht nur ein Frühwarnsystem gegen Seebeben, sondern auch ein umweltgerechtes Küstenmanagement aufzubauen. "Auch die Tourismuswirtschaft muss sich den Herausforderungen zum Schutz von Mensch und Natur stellen", so der NABU-Präsident. Ein natürlicher Schutzgürtel durch intakte Mangrovenwälder und Korallenriffe sei ebenso unentbehrlich wie eine behutsame Bebauung der Küstenregionen. "Regierungen, Wirtschaft und Naturschutzorganisationen müssen jetzt ihre Anstrengungen bündeln, um die vorhandenen Instrumente für einen nachhaltigen Wiederaufbau einzusetzen", so Tschimpke.

Am 06-01-2005

Artenschutz

Grönland will zukünftig Eisbären durch Hobbyjäger abschießen lassen. Das meldet die Artenschutzorganisation "Pro Wildlife". Neben einer zunehmenden Gefährdung der Tiere durch Klimaveränderung und Umweltgifte sei die Trophäenjagd ein weiterer Schlag gegen die Eisbären. Die Biologin Daniela Freyer von "Pro Wildlife" führt die Jagd auf die Profitgier zurück: Hobbyjäger gäben zwischen 15.000 und 30.000 Euro für einen selbst geschossenen Eisbären aus. Die Jagd widerspreche internationale Schutzabkommen, die den unkontrollierten Abschuss und Handel unter zu beschränken versuchten. "Jagdreiseveranstalter im Ausland wittern das große Geschäft - doch weder die Eisbären noch die Menschen in der Region werden von der Jagd profitieren", sagt Freyer. Bislang sei in Grönland nur den Ureinwohnern die traditionelle Jagd auf Eisbären erlaubt worden.

In der Arktis lebten noch 20.000 bis 25.000 Eisbären. Diese seien auf 20 Populationen in Kanada, Grönland, Alaska (USA) und Russland verteilt. In Grönland allein gebe es nach groben und völlig veralteten Schätzungen noch 6.000 Tiere in vier verschiedenen Populationen. Diese Zahlen beruhten allerdings nicht auf fundierten Populationsstudien, sondern auf Hochrechnungen von Jägern. "Grönland steht seit Jahren in der Kritik, weil es weder Quoten für die einheimische Jagd noch zuverlässige Kontrollen hat", betont Freyer von der Artenschutzorganisation. "Forscher vermuten, dass Grönlands Eisbärenbestände bereits jetzt durch übermäßige Jagd dezimiert sind."

Die grönländischen Jagdpläne ignorieren die Gefährdung von Eisbären durch Umwelteinflüsse, so Freyer. Eisbären litten besonders unter den Folgen der Klimaveränderung und der Schadstoffbelastung: Sie stehen am Ende der Nahrungskette und sammeln Schwermetalle und toxische Verbindungen wie PCB, Dioxin oder DDT in ihrem Fettgewebe an. Überlebenschance und Fortpflanzung der Tiere seien dadurch gefährdet.

Auch die Klimaerwärmung habe dramatische Folgen: Durch den immer früheren Rückgang der arktischen Eisdecke im Frühjahr würden Eisbären weniger Futter finden. "Jede Woche, die ein Eisbär weniger auf Robbenjagd gehen kann, reduziert sein Körpergewicht um 10 kg", sagt Freyer. "Die Tiere können sich nicht mehr genug Speck anfressen, um die langen Fastenmonate im Sommer unbeschadet zu überstehen und ihre Jungen durchzubringen." Wissenschaftler schätzten, dass die Jagdsaison bereits um drei Wochen verringert sei. Das führe zu einer erhöhten Jungtier-Sterblichkeit.

Seit 1973 gelte ein internationales Schutzabkommen für Eisbären, um die unkontrollierte Jagd zu beenden. Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen schränke den internationalen Eisbären-Handel seit 1975 stark ein. Die Länder Russland und Grönland und der U.S. amerikanische Bundesstaat Alaska haben seitdem die Trophäenjagd verboten. Lediglich Kanada - das Land mit dem größten Eisbärbestand - genehmige Hobbyjägern Abschüsse.

Grönland, das zu Dänemark gehört, könne mit Konsequenzen rechnen, so die Artenschutzorganisation. "Die Bestandssituation der grönländischen Eisbären ist mehr als ungewiss." Die Einführung der Trophäenjagd bringe Eisbären der Ausrottung noch ein Stück näher. Die Jagd müsse sofort rückgängig werden, fordert "Pro Wildlife".

Am 28-01-2005

Sonnenschutz für Meßgeräte

Das Rätsel um unterschiedliche Messungen zur Klimaerwärmung am Boden und in größerer Höhe scheint gelöst. Presseberichten zufolge haben Wissenschaftler der US-amerikanischen Universität Yale in New Haven in der Online-Ausgabe der Zeitschrift "Science" erklärt, Grund seien wahrscheinlich die Meßgeräte der Wetterballons. Diese seien bislang besonders gegen vor Sonneneinstrahlung geschützt worden, was zu niedrigeren Messungen geführt habe. Nach der Korrektur habe sich für die vergangenen 30 Jahre ein Anstieg von 0,2 Grad Celsius pro Dekade ergeben. Skeptikern galten die unterschiedlichen Messungen bislang als Beleg für ihre Zweifel an der Erderwärmung durch den von Menschen verursachten Ausstoß von Treibhausgasen.

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) ist der Ansicht, dass sich durch die Klimaerwärmung heute schon in Deutschland durch Zecken übertragene Krankheiten wie die Borreliose ausbreiteten.

Der Umweltverband verwies zudem auf einen aktuellen Bericht der englischen Zeitung "Guardian". Diese hatte von Forschungsergebnissen berichtet, nach denen der sibirische "Perma-Frost"-Boden zum ersten mal seit der letzten Eiszeit taue. Die Forscher hatten Befürchtungen geäußert, dass sehr große Mengen an Methan dadurch frei werden könnten, die wiederum den Treibhauseffekt erheblich beschleunigen würden.

Wenn die Industriestaaten die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas nicht entscheidend reduzierten, werden die Folgen nicht mehr zu beherrschen sein, fürchtet der BUND.

Auf internationaler Ebene müsste nach Ansicht des BUND das so genannte Kyoto-Protokoll für die Zeit nach 2020 weiterentwickelt werden. Das heißt, die Industrie- und Schwellenländer müssten weitergehende Reduktionsziele zusagen.

Auf nationaler Ebene gibt es laut BUND "noch große Reserven beim Klimaschutz". Der BUND fordert, bei der Erneuerung des deutschen Kraftwerksparks die Energieträger Kohle und Atom durch regenerative Energien und dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen zu ersetzen. Außerdem könnten mehrere hunderttausend neue Arbeitsplätze bei der Wärmedämmung von Gebäuden und der Anwendung neuer Techniken zur Stromeinsparung geschaffen werden.

Am 16-08-2005

Forschungs-Ergebnisse

Nach jüngsten Ergebnissen eines Forscherteams der Geophysical Fluid Dynamics Laboratory in Princeton wird es wesentlich länger dauern, als bisher angenommen, bis das Ozonloch über der Antarktis wieder geschlossen ist. Wenn die jetzige "Erholungsrate" gleich bleibe, werde das Ozonloch frühestens in 50 bis 60 Jahren verschwunden sein, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature.

Die Gründe dafür seien die großen Mengen von FCKW, die sich langfristig in der Stratosphäre halten, erklärten die Forscher um John Austin, die ihre Ergebnisse beim jährlichen Treffen der American Geophysical Union in San Francisco präsentierten. Andere Experten sind nach verschiedenen Modellberechnungen zu ähnlichen Daten gekommen. Eine ausgedünnte Ozonschicht in der Antarktis bedeutet, dass mehr UV-Licht ungefiltert auf die Erdoberfläche fällt. Das erhöht beispielsweise das Risiko von Hautkrebs und anderen Krankheiten.

Man rechne nun mit einem Zeitpunkt um 2065, an dem das Loch wieder geschlossen sei, erklärte Austin. Das sei immerhin rund 15 Jahre später als bisher angenommen. Die Produktion von FCKW wurde im Montrealer Protokoll 1987 verboten. Dennoch sind auch danach immer noch viele alte Kühlschränke, Feuerlöscher, Klimaanlagen und andere Geräte im Umlauf. "Wahrscheinlich geben diese Geräte immer noch genug FCKW ab", meint Dale Hurst von der National Oceanic and Atmospheric Administrations Global Monitoring Division in Boulder/Colorado. Nach Messungen, die Hurst aus niedrig fliegenden Flugzeugen über den USA und Kanada gemacht hat, befindet sich immer noch ein großer Teil von FCKW in der Luft. "Dabei dachten wir, dass dies längst verschwunden wäre", so Hurst.

Auch das Team um Austin kam zu ähnlichen Ergebnissen. In ihren Computermodellen wurde eine deutliche Verlangsamung des Ozonabbaus erkennbar. Um 2065 wird sich danach das Ozonloch über der Antarktis auf jene Werte vor 1980 einpendeln, beim kleineren Ozonloch über der Arktis soll dies in etwa 25 Jahren der Fall sein. "Der Aufbau der Ozonschicht liegt nicht mehr in unseren Händen, da die FCKW verboten sind", meint der Experte Paul Newman vom NASA Goddard Space Center in Greenbelt/Maryland.

Das Ozonloch über der Antarktis wird in diesem Jahr nach jüngsten Messungen 24,3 Millionen Quadratkilometer groß sein und seine größte Ausdehnung zwischen September und Oktober haben. Als einzige positive Nachricht, so meinen die Forscher, sei die Tatsache zu werten, dass das Ozonloch um zwei Millionen Quadratkilometer kleiner sei als im Rekordjahr 1998. Allerdings ist es signifikant größer als 2004.

"Die Vorhersagen der Forscher sind deutlich nachvollziehbar", sagte der Klimaexperte Herbert Formayer von der Universität für Bodenkultur in Wien gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext. Formayer betonte, dass der FCKW-Stopp zu den großen Erfolgen der Umweltpolitik zähle. "Allerdings gibt es immer noch eine FCKW-Produktion und auch die Freisetzung aus Mülldeponien", so der Wissenschaftler.

Er warnte allerdings, dass eine Erwärmung der Troposphäre durch den Klimawandel zu einer Abkühlung der Stratosphäre führe, die damit den Prozess der Ozonvernichtung unterstütze. Formayer hat gemeinsam mit Helga Kromp-Kolb das "Schwarzbuch Klimawandel" publiziert.

Am 09-12-2005

Neuzugang Eisbär

16.119 Tier- und Pflanzenarten werden auf der neuesten Ausgabe der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten geführt. Diese wurde am Mittwoch von der Weltnaturschutzunion IUCN im schweizerischen Gland veröffentlicht. Im Vergleich zu 2004 ist die Liste um 530 Arten angewachsen. Der WWF, dessen Artenschützer weltweit in 100 Ländern aktiv sind und auch bei den Datenerhebungen für die Rote Liste mitarbeiten, zeigt sich besonders besorgt über die weiterhin prekäre Lage der Süßwasserbewohner: 56 Prozent aller nur in der Mittelmeerregion vorkommenden Süßwasserfischarten seien vom Aussterben bedroht - so viele wie nirgendwo sonst auf der Welt. In Ostafrika gelte dies für mehr als jede vierte Süßwasserfischart (28 Prozent).

"Politiker sollten die Rote Liste sehr ernst nehmen", meint Roland Melisch vom WWF Deutschland. Entscheidungsträger aus aller Welt hätten 2002 beim Weltgipfel in Johannesburg eine Trendwende beim Artensterben bis 2010 beschlossen. Um diese nur annähernd einzuleiten, müsste laut Melisch ein politischer Paradigmenwechsel her. "Das 2010-Ziel ist angesichts der neuen Roten Liste offensichtlich nur ein Lippenbekenntnis gewesen. Der Artenschutz muss Einzug in alle Politikbereiche halten, wenn es mit der biologischen Vielfalt nicht weiter bergab gehen soll." Der WWF fordert, dass sich die Regierungen Deutschlands und der EU bei Subventionen, Investitionen und Handelsabschlüssen stets an ihrem Versprechen von Johannesburg orientieren.

Die Rote Liste ist lang: Darauf stehen unter anderem eine von drei Amphibienarten, ein Viertel aller Säugetier- und Nadelbaumarten sowie jede achte Vogelart. Neu ist die Einstufung der 547 Hai- und Rochenarten: Fortan gelten 20 Prozent als vom Aussterben bedroht. Unter den 530 Neuzugängen befindet sich auch der Eisbär. Ihm mache vor allem die globale Erwärmung zu schaffen. "Den Eisbären schmilzt der Boden unter den Füßen weg: Sie brauchen aber das Packeis zum Überleben, denn nur dort können sie Jagd auf ihre Hauptnahrung, die Robben, machen", so Melisch. Der Bestand sei mittlerweile auf 22.000 Eisbären gesunken - in den nächsten 45 Jahren könne er um weitere 30 Prozent zurückgehen.

Insgesamt erfasst die IUCN auf ihrer Roten Liste rund 40.000 Tier- und Pflanzenarten, die in acht verschiedene Grade der Gefährdung eingeteilt werden. In der obersten Kategorie finden sich 784 Arten: Sie gelten als endgültig ausgestorben. Dazu gehören zum Beispiel zwei Karpfenarten aus Griechenland und der Türkei. Auf dem zweiten Platz - "in der Wildnis ausgestorben" - folgen weitere 65 Arten. Es gibt sie nur noch in Zuchtprogrammen. Hier finden sich unter anderem der Schwarzfuß-Iltis und die Säbelantilope.

Melisch schätzt, dass sich die natürliche Aussterberate durch den Einfluss des Menschen um den Faktor 1.000 bis 10.000 erhöht hat. "Bei dem Tempo, dass wir durch unsere Eingriffe in die Lebensräume der Tiere und Pflanzen vorlegen, kann die Evolution nicht mithalten. Wenn es so weitergeht wie bisher, werden wir bald nur noch einen Bruchteil der Artenvielfalt der Erde bewundern können."

Am 03-05-2006

<<Wunderliche Welten>>

Welch eine Themenauswahl! Man weiß gar nicht womit man anfangen soll. Vor allen Dingen wird es schwierig werden, die Themen zu verbinden, aber einen Versuch war es wert.

Steuersenkung-Erderwärmung-Facebook-Party

Im Moment ist einiges los in Deutschland, sodass ich kaum weiß, womit anfangen.

Erst einmal das Unwahrscheinlichste, die Steuersenkungen.

Da wird der FDP einmal eben flugs die Fünf Prozent Hürde leichter gemacht.

Wobei es dem Volk natürlich lieber wäre, dass die Einkommenssteuererklärung leichter wird. Friedrich Merz hatte es versprochen: Die Erklärung passt demnächst auf einen Bierdeckel.

Seitdem hocken wir pausenlos in irgendwelchen Kneipen herum, in denen man noch nicht einmal rauchen darf. Die Bierdeckel werden voller und voller, ein Getränk folgt dem anderen, sodass im Endeffekt überhaupt kein Platz für eine Steuererklärung bleibt.

E=m x c zum Quadrat.

Mit dieser einfachen Formel lässt sich ein Teil des Universums erklären. Die deutschen Steuergesetze machen eine Formel erforderlich, die gleichzeitig auch die Entstehung des Universums erklären könnte.

Vielleicht könnte man bei Stephen Hawking nachfragen, ob er diese Formel auf einen Bierdeckel bekommt, da Albert Einstein gewiss nicht dafür auferstehen wird.

Die Auferstehung führt mich direkt zu den Facebook-Partys, die langsam nervig werden-zumindest bei den Innenministern der Länder.

Sollen diese Partys verboten werden?

Aber nein!

Kirchen in Deutschland erwacht! Schmeißt Facebook-Partys!

Anonyme Masseneinladungen führen zu kirchlichen Besucherzahlen, von denen ihr nie zu träumen gewagt habt. Zwar braucht die jeweilige Kirche nach dem Massenbesäufnis eine komplette Restaurierung, aber das ist immer noch weit kostengünstiger als der enorme Polizeibedarf bei den bisherigen Partys.

Schenkt Messwein aus bis zum abwinken! Margot Käßmann war ihrer Zeit weit voraus!

Ladet die angetrunkenen Bierdeckelsteuererklärer gleich auch mit ein! „Wein auf Bier, das rat ich dir“, haucht diesem alten Spruch wieder Leben ein!

Vielleicht kommen auch Tod und Teufel, wobei ich geschickt zur Erderwärmung übergeleitet hätte.

In Berlin ist heute der letzte Tag der Diskussion über die Erderwärmung, wobei ich nicht verstehe wieso man dagegen sein kann. Der diesjährige Sommer scheint ein „grün angestrichener Winter“ zu sein. Der Regen ist ein wenig wärmer als im Winter; wir wollen ja nicht unbescheiden sein, aber ein paar Grad mehr könnten es schon sein.

Ich jedenfalls leiste meinen Beitrag, denn genau vor meiner Haustür befindet sich ein Kreisverkehr, der riesige, spritfressende Geländewagen ist bereits bestellt.

Dann drehe ich Runde um Runde bis wir eine Temperatur von 25 Grad erreicht und endlich Sommer haben!

Am 04-07-2011