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Bauernpräsident fordert wegen Vogelgrippe schärfere Grenzkontrollen

Türkei & Rumänien

Der Deutsche Bauernverband fordert angesichts des möglichen Vorrückens der Vogelgrippe nach Europa schärfere Kontrollen an den deutschen Grenzen. "Die Schutzmaßnahmen an Flughäfen und Grenzstationen sollten verstärkt werden", sagte Verbands-Präsident Gerd Sonnleitner der "Berliner Zeitung". Neben der Übertragung durch Zugvögel sei auch der internationale Handel mit Geflügel eine Gefahrenquelle.

Zudem müssten Reisende noch stärker als bisher auf die Einhaltung der Vorschriften kontrolliert werden, forderte Sonnleitner. Er reagierte damit auf Meldungen, wonach erstmals in der Türkei und in Rumänien Fälle von Vogelgrippe aufgetreten sind. Allerdings ist offenbar noch nicht klar, ob es sich dabei um den auch für den Menschen gefährlichen Vogelgrippevirus handelt.

Sonnleitner forderte für diesen Fall eine umfassende Stallpflicht für Geflügel. "Damit können wir dann die Gefahr der Ansteckung eindämmen", sagte er. Dazu liege eine Verordnung der Bundesregierung bereits in der Schublade und könne bei einem positiven Befund jederzeit bundesweit in Kraft treten.

Derzeit haben Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen auf freiwilliger Basis ihre Geflügelbestände in die Ställe beordert.

Am 11. Okt. 2005

"Andere Gründe"

Angesichts der aktuellen Risikobewertung zur Einschleppung des Vogelgrippevirus durch Zugvögel hat der Naturschutzbund NABU davor gewarnt, Weißstörche vorschnell zu Sündenböcken zu stempeln. "Die Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering, dass sich Zugvögel wie der Weißstorch beim Rasten während des Vogelzugs infizieren", sagte NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow. Es sei kaum zu erwarten, dass Weißstörche in der Türkei mit infiziertem Geflügel in Kontakt kämen.

Das Zugverhalten des NABU-Wappenvogels sei sehr genau bekannt. So habe die am Storchenhof Loburg mit einem Satellitensender ausgestattete Störchin "Prinzesschen" die Türkei Anfang April vergangenen Jahres innerhalb von 10 Tagen überquert, ein weiterer Storch habe das Land in nur drei Tagen durchkreuzt.

"Zwischenstopps legen Weißstörche in der Regel abseits menschlicher Siedlungen ein und sie verhalten sich viel scheuer als hierzulande in ihren Brutgebieten", so Nipkow weiter. Im Gegensatz zu gefährdetem Wassergeflügel wie Enten und Gänsen würden Störche bevorzugt auf Feldern rasten. Die meisten bekannten Rastgebiete der Störche lägen außerhalb der in der Türkei von der Vogelgrippe befallenen Provinzen.

"Weltweit ist bislang noch kein einziges hoch pathogenes Vogelgrippevirus bei Störchen nachgewiesen worden", betonte Nipkow. Entgegen vieler Befürchtungen sei die Krankheit bisher auch nirgendwo in den afrikanischen Überwinterungsgebieten aufgetreten. Dagegen mache die Ausbreitung in der Türkei - zu einer Jahreszeit, in der dort gar kein Vogelzug stattfinde - deutlich, dass andere Faktoren bei der Verbreitung der Viren im Spiel sein müssten.

Am 02. Feb. 2006