Leipziger Virologe warnt vor Panikmache wegen Lungenerkrankung aus Asien
Der Leipziger Virologe Bernhard Ruf warnt wegen der Lungenkrankheit SARS vor Panikmache in Deutschland. Zurzeit gebe es noch keine Ansteckungen in Deutschland, betonte Ruf am Dienstag im Deutschlandfunk. Von Reisen nach Südostasien rät der Experte aber ab. Wer unbedingt dorthin fahren müsse, sollte nach Möglichkeit große Menschenansammlungen meiden und einen Mundschutz mitnehmen.
Abstimmungshürde bringt Bürgerbegehren in Mönchengladbach zu Fall
In Nordrhein-Westfalen ist am Wochenende erneut ein Bürgerbegehren durch die Abstimmungshürde zu Fall gebracht worden. Am Sonntag erhielt in Mönchengladbach ein Bürgerbegehren für den Wiederaufbau des abgebrannten Zentralbades als Familienbad zwar die Unterstützung von 8.380 Bürgerinnen und Bürgern, und damit eine Mehrheit von 50,02 Prozent, verfehlte aber die notwendige Mindestzustimmung von rund 41.000 Ja-Stimmen.
Grundsatzurteil des Bundessozialgerichts fordert Krankenkassenleistungen
In einem Grundsatzurteil des Bundessozialgerichts in Kassel wurde die Adipositas am Donnerstag als anerkannt. Adipositas (Starkes Übergewicht) und die damit verbundene Folgeerkrankungen zählen zu den Haupttodesursachen in den Industriestaaten. Der Anteil an übergewichtigen Personen innerhalb der Bevölkerung liegt je nach Altersgruppe bei bis zu 70 Prozent. Die jährlich durch Adipositas entstehenden Folgekosten von etwa 5,5 Milliarden Euro sind ein brisanter ökonomischer Sprengsatz.
Bundestag lehnt Klonen ab
Der Bundestag unterstützt ein internationales Verbot jeglichen Klonens. Das Parlament verabschiedete am Donnerstag einen gemeinsamen Antrag von Koalition und Union, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, eine UN-Konvention zum Verbot des reproduktiven als auch des therapeutischen Klonens anzustreben. Das Klonen menschlicher Embryonen sei unabhängig vom damit verfolgten Zweck unvereinbar mit der "universell gültigen Menschenwürde", heißt es in dem Beschluss. Neben der FDP-Fraktion lehnten auch einige Abgeordnete von SPD und Union den Antrag ab.
Emission: CO2 Ausstoß
LKW stoßen auf deutschen Straßen deutlich mehr Stickoxide aus, als nach geltendem Recht erlaubt. Das berichtet das ARD-Magazin Monitor in seiner kommenden Sendung (ARD, Donnerstag, 13.02.03, 20.15 Uhr). Dadurch steigt die Stickoxidbelastung der Bundesrepublik um etwa 140.000 Tonnen. Damit liegen die Emissionen des LKW-Verkehrs um knapp ein Drittel höher als bisher angenommen. Dies hat das Umweltbundesamt in einer bislang unveröffentlichten Versuchsreihe nachgewiesen. Weiter sagt das Amt, dass Hersteller die Motorelektronik bewusst so programmieren, damit im Alltagsbetrieb Kraftstoff gespart wird, was allerdings höhere Stickoxidbelastungen als erlaubt zur Folge hat.
Kassen fordern eine bessere Qualifikation von Ärzten für Ritalin Therapie
Ärzte, die Kindern und Jugendlichen Ritalin verschreiben, sollten nach Ansicht des IKK-Bundesverbandes eine besondere Qualifikation nachweisen. Eine Therapie mit einem Medikament, dass eine Suchtgefahr in sich bergen könnte, dürfe nur durch spezialisierte Mediziner durchgeführt werden. Ritalin, ein Psychostimulanzium und amphetaminartiges Medikament, wird bei Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) bzw. Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) eingesetzt.
Deutsche für nächtliches Energiesparen
Fast alle Deutschen sind dafür, dass nachts massiv Energie gespart wird. 84 Prozent meinen, dass nachts viel weniger elektrisches Licht brennen sollte, und 92 Prozent sind der Ansicht, dass in Bürogebäuden nachts alle Lichter gelöscht sein sollten, wenn nicht gearbeitet wird. Das hat eine repräsentative Umfrage des Wissensmagazins P.M. ergeben, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid mit 1.000 Befragten. 43 Prozent glauben, "dass die Menschen generell besser schlafen würden, wenn die Nächte nicht so hell wären". Der Umfrage zufolge haben 33 Prozent aller Deutschen und 44 Prozent der unter 30-Jährigen noch nie die Milchstraße gesehen.
Interesse der Jugendlichen an Umweltthemen sinkt
Das Interesse der Jugendlichen in Europa an Umweltthemen hat einer neuen Studie zufolge in den vergangenen fünf Jahren stark nachgelassen. Das treffe auch auf die Angst vor Umweltschäden zu. Die Marktforscherin Julia Fauth untersuchte im Auftag von Eurocard/Mastercard in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn das Umweltverhalten von 10- bis 17-Jährigen in den 15 EU-Ländern. Die Verantwortung für die Umwelt werde in zunehmendem Maße der Politik zugeschrieben, sagte sie. Sahen bei der Vorgängerstudie 1996 noch 36 Prozent der Befragten die Umwelt als sehr wichtiges Thema, seien es nun nur noch 26 Prozent gewesen.
Umweltbewußtsein ja, nur fehlen die Informationen
Umweltfragen werten sie als wichtig, jedoch bestehen große Informationsdefizite, wie ein umwelt-gerechtes Verhalten aussehen soll. Dies sind erste Ergebnisse einer Studie der Stiftung Zentrum für Türkeistudien (ZfT) im Auftrag von Bundesumweltministerium (BMU) und Umweltbundesamt (UBA). Die Studie untersuchte damit das Umweltbewußtsein in Deutschland lebender Türken. Der Vizepräsident des UBA, Dr. Thomas Holzmann, sagte dazu bei der Vorstellung der Ergebnisse: "Die heute immer wieder vorgebrachte Ansicht, dass der Umweltschutz für die Menschen kein wichtiges Thema mehr sei, wird daher auch von dieser Umfrage klar widerlegt."
EU kritisiert mangelnde Ressourcen in der Bildungspolitik
Europa investiert nicht genug in die Wissensförderung. Die Anstrengungen im Hinblick auf eine echte "wissensgestützte Wirtschaft", wie diese vom EU-Rat in Lissabon im März 2000 gefordert wurde, seien nicht groß genug, berichtet die EU-Kommission am Freitag. Würden keine weiteren Investitionen getätigt, rücke das Ziel, Europa zur wettbewerbungsfähigsten wissensgestützten Wirtschaft weltweit zu machen, in immer weitere Ferne. Der Abstand zwischen der Europäischen Union insgesamt und den Vereinigten Staaten sei weiterhin sehr deutlich. Dies sowohl in Bezug auf die Höhe der Investitionen als auch auf deren Wachstum.
Die besten Hausmittel gegen Husten, Schnupfen, Heiserkeit
Die Verbraucherinitiative warnt in der herbstlichen Erkältungssaison vor falsch angewandten Medikamenten, unnützen Wirkstoffen sowie Nebenwirkungen. Sie können die Gesundheit gefährden statt zu helfen. Denn bei Erkältung kommt die Heilung nicht von außen, der Körper muss den Virus selbst überwinden. "Besonders wichtig ist dabei, sich Ruhe zu gönnen," so Dr. Silvia Pleschka von der Verbraucher Initiative. Wer Erkältungsbeschwerden mit Medikamenten lindern will, sollte wissen, dass die Produkte der Pharma-Industrie nur Symptome lindern. Bei der Wahl der Medikamente sollten dann gezielt wirkende Einzelwirkstoffe bevorzugt werden, etwa Acetylsalicylsäure (AAS) gegen Fieber und Gliederschmerzen.
Neue Grippepille keine Alternative zur Grippeschutzimpfung
Jährlich sterben in Deutschland durchschnittlich bis zu 15.000 Menschen an der Virusgrippe. Das wirksamste Mittel, sich davor zu schützen, ist und bleibt die Grippeschutzimpfung. Dies wurde aktuell anlässlich der Vorstellung eines neuen oralen Grippemittels wieder bestätigt. Die Grippepille hilft nur, wenn sie in den ersten sechsunddreißig Stunden nach Ansteckung genommen wird und erleichtert den Verlauf der Krankheit. Die Dauer der Erkrankung wird höchstens um einen Tag verkürzt.
Dankesfeier für zehntausende Fluthelfer
In Leipzig wird am Dienstag für die Helfer bei der Flutkatastrophe eine grosse Feier ausgerichtet. Die Fluthilfe an der Elbe war der größte Einsatz in der Geschichte der Bundeswehr. Der Nachrichtensender n.tv überträgt die Rede des Bundespräsidenten am 1. Oktober ab ca. 13 Uhr live im Fernsehen. Ausserdem sprechen Bundesverteidigungsminister Peter Struck und der sächsische Ministerpräsident Milbradt sowie Staatssekretärin Brigitte Zypries, die Innenminister Otto Schily vertritt. Sie dankten den Teilnehmern in Grußworten für ihren unermüdlichen Einsatz an Deichen und Brücken. Die Feier ist eine Gemeinschaftsveranstaltung von Verteidigungs- und Innenministerium und wird von zahlreichen großen und kleinen Sponsoren unterstützt.
medeor-Medikamente für Flutopfer in Tschechien und Asien
Während sich die Lage in Deutschland entspannt, leiden rund um den Globus noch Millionen Menschen unter Flutmassen und chaotischem Wetter. In China wird für immer mehr Gebiete der Notstand ausgerufen, in Indien geht die Angst vor einer tödlichen Epidemie um, und in Tschechien werden jetzt erst die schlimmen Folgen sichtbar. Die Hilfsorganisation medeor schickt insgesamt 1027 Kilo Medikamente in die Notstandsgebiete.
Handeln statt Reden in Johannesburg gefordert
Ein Umdenken in der Umwelt- und Entwicklungspolitik hat das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes anlässlich des am Montag beginnenden "UN-Gipfels für Nachhaltige Entwicklung" in Johannesburg gefordert. Ziel des Gipfels ist es, verbindliche Vereinbarungen für eine nachhaltige Entwicklung zu treffen. Nach Auffassung von terre des hommes seien viele Länder der Dritten Welt jedoch nicht in der Lage, die dafür notwendigen Mittel aufzubringen. Ausserdem fehle es an Unterstützung durch die reichen Industrieländer. "Vor zehn Jahren wurden auf dem UN-Gipfel für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro konkrete Schritte und Ziele für Umwelt- und Klimaschutz beschlossen. Den Worten folgten bisher aber wenig Taten", so Peter Mucke, Geschäftsführender Vorstand von terre des hommes am Sonntag zu Beginn der Konferenz in Johannesburg.
Gentech Pflanzen können den Hunger nicht stillen
"Gentech Pflanzen werden den Hunger auf unserem Planeten nicht stillen", erklärt Werner Müller, Ökologe vom Büro für Ökologische Risikoforschung und Consulting. Er widerspricht damit Aussagen von Gentechnik-Befürworter Clive James im österreichischen „Standard-Album“ vom Sonntag. Etwa 800 Mio. Menschen leiden an chronischer Unterernährung wovon zirka 24.000 täglich an den Folgen sterben. Weltweit stehen aber genug Nahrungsmittel zur Verfügung, um alle Menschen auf dieser Erde satt zu machen, sagt die Welternährungsorganisation FAO. "Hunger ist ein Konflikt zwischen arm und reich und nicht die Frage einer neuen Technologie", folgert Müller.
Journalisten halten Wahlumfragen für schädlich
55 Prozent der deutschen Bundespressekonferenzmitglieder sehen Wahlumfragen für ihre Arbeit zwar als "hilfreich", allerdings glauben auch 83 Prozent, dass sich die Veröffentlichung von Umfrageergebnissen auf das Wählerverhalten auswirkt. Zu diesem Ergebnis kommt Frank Brettschneider, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Augsburg, der die 713 Mitglieder der Bundespressekonferenz nach ihren Einstellungen zu Wahlumfragen befragt hat. Dies berichtet der Informationsdienst der Wissenschaft (IDW) in einer Aussendung.
60.000 Menschen für Soja-Krebs-Studie
Mehr als 60.000 Menschen in Singapur nehmen an der bisher größten Studie über die positive Wirkung von Soja-Produkten in der Krebsvorsorge teil. Mit den ersten Ergebnissen rechnen die Forscher der National University of Singapur in fünf Jahren. Dann sollen die Resultate einer Studie, die 1991 im Fachmagazin Lancet veröffentlicht wurde, verifiziert oder falsifiziert werden. Diese Studie an lediglich 620 Probanden räumte Soja-Produkten eine äußerst positive Wirkung auf die Reduktion des Brustkrebsrisikos ein.
NDR Dokumentation beschreibt Skandal um Bayer-Medikament
Mehr als 100 Todesfälle werden mit dem Cholesterin-Senker Lipobay von Bayer in Verbindung gebracht – die meisten davon in den USA. Es gibt Schätzungen, die weit darüber hinaus gehen. Hunderte amerikanische Anwälte haben sich formiert und bereiten eine Milliarden-Klage gegen den deutschen Pharma-Konzern vor. Doch Bayer gibt sich selbstbewusst. Der Leverkusener Chemie-Gigant macht geltend, er habe sich bei Entwicklung und Vermarktung des gut verkauften Cholesterin-Senkers nichts vorzuwerfen.
Erstes Dung-Kraftwerk Englands in Betrieb
In Holsworthy/Devon läuft das erste Dung-Kraftwerk Großbritanniens. Das Biotechnologie Kraftwerk wird jedes Jahr 146.000 Tonnen Tiermist von 30 umliegenden Farmen in Strom umwandeln. Die Technologie des Kraftwerks stammt vom deutschen Biotech-Energie-Unternehmen Farmatic, berichtet BBC-online.