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Hamburg: Fusion Hapag-Lloyd mit Hamburg Süd

Tjarks: „Viele Frage, viele Risiken zu prüfen“

Die Hamburger Reedereien Hapag-Lloyd und Hamburg Süd prüfen eine Fusion. Für die Grünen wirft dies eine Reihe von Fragen auf: Was passiert mit dem maritimen Standort und den Arbeitsplätzen, wenn eine Konzernzentrale wegfällt? Wie sehen die Zahlen der Oetker-Rederei aus? Welchen Vorteil hat Hamburg? Die Grünen warnen zudem vor einer Hamburg-Süd-Verstaatlichung durch die Hintertür und einem höheren Haushaltsrisiko durch die kriselnde Schifffahrtsbranche. Anjes Tjarks, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion, erklärt dazu: „Auffällig ist, dass die Familie Oetker diese Reederei seit Jahrzehnten besitzt und sich nie von Anteilen trennen wollte. Da drängt sich die Frage auf, welche Rahmenbedingungen sich geändert haben und warum plötzlich eine Fusion geprüft wird. Im Moment gibt es dazu für uns mehr Fragen als Antworten.

Wie bei jeder Fusion stellt sich auch hier die Frage, ob eine Zusammenführung auch auf den zweiten Blick Vorteile bringt. Es gibt eine Reihe Beispiele für gescheiterte Fusionen von Unternehmen gegeben, die sich angeblich gut ergänzt hätten.

Hamburg ist bei Hapag-Lloyd eingestiegen, um den Firmensitz in der Stadt zu halten. Bei einer Fusion wäre eine der beiden Firmenzentralen überflüssig. Hier stellt sich die Frage: Was bedeutet das für den maritimen Standort Hamburg und für die Arbeitsplätze?

Was Hamburg jetzt auf keine Fall brauchen kann, ist eine Verstaatlichung durch die Hintertür. Falls Hamburg-Süd schwächelt, wäre es nicht im Interesse der Stadt, sich über Hapag-Lloyd auch noch an einer zweiten Reederei zu beteiligen. Durch eine Fusion würde sich das finanzielle Risiko für Hamburgs Haushalt weiter vergrößern. Mitten in der Schifffahrtskrise darf Hamburg mit seinen Beteiligungen nicht zu einem maritimen Mischkonzern voller Probleme werden: HHLA, Hapag-Lloyd, HSH Nordbank. Und jetzt noch Hamburg Süd? Ein Ende der Schifffahrtskrise ist nicht abzusehen.“